
Der Würzburger Bischof Franz Jung stellt sich klar gegen die AfD und andere rechtsextreme Parteien. Menschen, die deren Positionen vertreten, hätten "keinen Platz in der Kirche", sagte Jung am Mittwoch vor der Presse. Er solidarisierte sich damit mit seinen ostdeutschen Kollegen, die am Wochenende vor einer Wahl der AfD gewarnt hatten.
Für Christen sei es "inakzeptabel", Parteien des rechten Spektrums eine Stimme zu geben, so der Oberhirte der katholischen Kirche in Würzburg. "Berechtigte Sorgen" dürften nicht populistisch vereinnahmt und zur Grundlage menschenfeindlicher Politik gemacht werden, sagt Jung. Die Kirche trete all jenen entschieden entgegen, "die offen oder verdeckt gegen unsere Verfassung agitieren und agieren".
Sind AfD-Sympathisanten im Bistum Würzburg bekannt?
Auf die Nachfrage, ob es im Bistum Würzburg aktuell Probleme mit haupt- oder ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebe, die Sympathien für die AfD hegen, sagte der Bischof, ihm seien keine bekannt. Michael Wolf, der Diözesanratsvorsitzende, geht angesichts von knapp 15 Prozent Stimmenanteil für die AfD bei der in Bayern im Herbst 2023 gleichwohl davon aus, dass es auch "bei uns in der Kirche" Sympathisanten gebe.
Gefragt, ob er seine Haltung auch öffentlich durch die Teilnahme an einer der vielen Demonstrationen gegen Rechts zeigen wolle, antwortete der Würzburger Bischof, er habe "keine konkreten Pläne". Am Wochenende hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, in Limburg vor 3000 Menschen bei der Kundgebung "Alle zusammen für Demokratie" gesprochen. Es sei wichtig, jetzt Zeichen für Demokratie, für Vielfalt und Toleranz zu setzen, sagte der Limburger Bischof.
Diözesanrat im Bistum Würzburg sieht Fall Halemba als mahnendes Beispiel
Im Bistum Würzburg hatte der Diözesanrat, die Organisation der Laien im Bistum, kürzlich erklärt, man halte die Augen offen, um zu verhindern, dass Menschen, die rechtspopulistischen Parteien angehören oder deren fremdenfeindlichen und rassistischen Auffassungen vertreten, in Pfarrgemeinderäte gewählt werden.
Fälle wie in Wertheim (Main-Tauber-Kreis), das zur Erzdiözese Freiburg gehört, seien ein mahnendes Beispiel. Dort war 2020 der junge AfD-Funktionär Daniel Halemba zum Pfarrgemeinderat im Stadtteil Hofgarten gewählt worden. Gegen den heute 22-Jährigen, der inzwischen in den bayerischen Landtag gewählt wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft Würzburg aktuell unter anderem wegen Volksverhetzung. Nach Protesten in der Pfarrgemeinde hatte Halemba seinerzeit auf sein Mandat im Kirchenparlament verzichtet.
Laut dem Würzburger Diözesanrat erlaubt die "Satzung der Gemeinsamen Pfarrgemeinderäte im Bistum", ein Mitglied des Laiengremiums auszuschließen, "wenn es rassistische, fremdenfeindliche oder sonstige menschenrechtswidrige Auffassungen öffentlich kundtut oder vertritt oder Mitglied von Organisationen und Parteien ist oder die unterstützt, die diese Auffassungen vertreten". Derzeit prüfe man, die Satzungen der Laiengremien im Bistum zu verschärfen, um "entsprechende Personen" bereits von der Wahl ausschließen zu können.
Geistliche, die über Jahre von der Kirche gedeckt wurden und Kinder missbraucht haben aber schon?
Sehr interessant.
Große Sprüche, dass sich einem die Nägel hochrollen....
Die Kirche ist seit Jahrzehnten kaum in der Lage, Strukturen bei sexuellem Missbrauch und Machtmissbrauch entgegenzutreten!
Aber wer nicht blind mitläuft, der wird ausgeschlossen und dem wird die Seelsorge "verboten"....
Wie sich die Kirche zu Ausgrenzung und Stigmatisierung verhält und wie sie sich anpasst, wenn es darum geht, die eigenen Pfründe zu retten, ist zur Genüge bekannt.
Die Kirche und die AfD in einen Topf zu werfen ist eine Frechheit. Sie relativieren damit die Menschenverachtung im Denken der Radikalen.
Die katholische Kirche ist keine moralische Instanz mehr.
Sie inszeniert sich jedoch als solche, anmaßend und die eigene Rolle überschätzend und verkennend. Den Mechanismus kennen Sie ja offenkundig.