
Frische, regionale Lebensmittel per App direkt an die Haustüre geliefert bekommen, das ist die Idee des neuen Würzburger Start-Ups "Maamas". Die Gründer, die Studenten Maximilian Hellfaier und Marius Lüke, setzen auf Nachhaltigkeit und wollen mit ihrem Lieferservice Produzenten aus der Region unterstützen. Wie das Konzept funktioniert und was "Maamas" von anderen Lieferdiensten unterscheidet.
"Die Idee zu 'Maamas' kam mir schon relativ früh im Studium", sagt der 24-jährige Hellfaier. "Es war Samstagabend, um kurz nach 8 Uhr, und ich hatte mal wieder das Einkaufen vergessen." Tags drauf sei die einfachste Option für ihn Fast-Food vom Lieferservice gewesen, gewünscht habe er sich jedoch frisches Gemüse aus der Region. Richtig Fahrt nahm das Projekt aber erst nach einem Auslandsaufenthalt auf, so sein 25-jähriger Kollege Marius Lüke.
Erfahrungen aus dem Auslandsemester
Im Sommer 2019 zog es die beiden Wirtschaftswissenschaftsstudenten nach Asien. "Ich war in Peking, China und Marius war in Seoul, Südkorea", berichtet Hellfaier, "Da haben wir gesehen, wie es funktioniert, wenn eine ganze Gesellschaft vernetzt ist und man sich alles, was man braucht, jederzeit liefern lassen kann."

Nach dem Auslandssemester haben sich die beiden über ihre Erfahrungen in Asien ausgetauscht. Zurück in Deutschland sei es ihnen so vorgekommen, als ob sie in der Zeit zurückfallen würden. "Wir hatten quasi einen umgedrehten Kulturschock", berichten die beiden.
In Peking könne man sich alles innerhalb von 15 Minuten bestellen. "Da dachten wir, das muss in Würzburg auch funktionieren", sagt Hellfaier. Mit Hilfe des Zentrums für Digitale Innovation (ZDI) der Universität Würzburg arbeiteten die beiden die Idee zu "Maamas" aus und gründeten daraufhin das Start-Up.
"Der Name 'Maamas' ist ein Zusammenschluss unserer Namen, aber auch eine Anspielung auf früher, als sich die Mama um alles gekümmert hat, und man sich selbst keine Gedanken um frisches Essen machen musste", erläutert Hellfaier. Daher das Ziel: Frische Lebensmittel aus der Region an die Würzburger zu bringen, und das so nachhaltig wie möglich.
Nachhaltige und gesunde Lebensmittel aus der Region
Anders als gelieferte Gemüseboxen von anderen Anbietern seien die Lebensmittel von "Maamas" direkt aus der Region. Und im Unterschied zu gängigen Lieferservices gebe es bei Maamas auch kein typisches Fast-Food, sondern Ware von Bäckern, Metzgern und Gemüsebauern aus Stadt und Landkreis Würzburg.
"Häufig wollen sich die Leute bewusster ernähren, aber scheitern oft an der Auseinandersetzung mit dem Thema", sagt Lüke. "Wir wollen es den Leuten so einfach wie möglich machen und dafür sorgen, dass Nachhaltigkeit kein kompliziertes Thema mehr ist." Passend zum Nachhaltigkeitsgedanken haben die beiden Gründer für die Auslieferung der Ware auf E-Mobilität gesetzt und kooperieren mit der E-Scooter Marke Zeus, deren Roller es bereits in Würzburg gibt. "Wir wollen die Infrastruktur nutzen, die bereits da ist", so der 25-Jährige.
Algorithmus schickt Bestellungen an Partnerbetriebe
Essensbestellungen können Nutzer über die "Maamas" App aufgeben, die es in Kürze zum Download gibt. "In der App wird es eine Liste von Lebensmitteln geben, die der Nutzer auswählen kann", sagt Hellfaier. Ein Algorithmus schicke daraufhin die Bestellung an die Partnerbetriebe, die die Lebensmittel versenden.
"Man muss nicht mehr vom Bäcker zum Metzger und dann in den Unverpackt-Laden, sondern bekommt in 30 Minuten alles direkt bis an die Haustüre geliefert", sagt Hellfaier. Vier lokale Unternehmen habe sich "Maamas" bereits ins Boot geholt. Der Startschuss des Lieferservices ist am Sonntag, 11. April.