Es bewegt sich etwas am Hubland. Im Mai vergangenen Jahres wurde das Pre-Opening für das Skyline Hill Center im sechs Hektar großen Gewerbegebiet im Quartier sieben an der Leighton-Straße gefeiert, vor wenigen Wochen zogen die ersten Mieter ein. Nun wurde am Montagnachmittag unter großen Zulauf nicht nur von offiziellen Vertretern aus Politik und Wirtschaft, sondern auch aus der regionalen Gründerszenene der sogenannte Inkubator des Zentrums für Digitale Innovationen (ZDI) eröffnet. Es ist nach dem Gründerlabor im Cube auf dem Landesgartenschaugelände und dem Ideenlabor im ehemaligen Tower der Leighton-Barracks die "dritte Stufe" des ZDI, die nun gezündet wurde, wie es Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seiner Begrüßung ausdrückte.
Mit seinen rund 900 Quadratmetern Fläche bildet der Inkubator einen wesentlichen Teil des Skyline Hill Center, ein Wohn-, Büro- und Servicekomplex, der von der WVV Wirtschaftsstandort Würzburg Immobilien-Management Gmbh (IMG) gebaut wurde. Die IMG treibt die Entwicklung und Vermarktung des Areals voran. Der Inkubator bietet Platz für 30 Büros mit einer Grundfläche von rund 20 Quadratmetern, die den Gründern für 400 Euro monatlich vermietet werden. Enthalten sind unter anderem WLAN, Lounge und Besprechungsräume, auch ein Dutzend Co-Working-Arbeitsplätze gibt es zu ähnlich günstigen Konditionen.
Der Name Inkubator kommt eigentlich aus der Medizin, wo er einen Brutkasten für Frühgeborene bezeichnet. Im Jargon der Gründerszene sind Inkubatoren Einrichtungen, die Unternehmen auf den Weg der Existenzgründung bringen und sie dabei unterstützen. Im Skyline Hill Center sollen also Gründerideen ausgebrütet und flügge gemacht werden.
In der Gründerregion Mainfranken und der Wissenschaftsstadt Würzburg gut aufgestellt
Mit der Eröffnung des Inkubators am Würzburger Hubland wurde nun das Gesamtprojekt des ZDI Mainfranken mit einem Gesamtvolumen von 7,5 Millionen Euro abgeschlossen, verkündete der Würzburger Oberbürgermeister. Erfreulich war für Schuchardt vor allem, dass der Freistaat das Projekt mit vom OB exakt bezifferten 5 272 415,07 Euro bezuschusst hatte.
Vor knapp vier Jahren habe der Freistaat der Stadt Würzburg das Angebot gemacht, ein Zentrum für Digitale Innovationen in der Stadt einzurichten und zu fördern und Würzburg habe die Chance ergriffen, so Schuchardt weiter. Dazu sei ein Netzwerk von Partnern aus der freien Wirtschaft gefordert gewesen und das sei geschaffen worden, mit vielen Firmen aus Stadt und Landkreis Würzburg und auch aus Schweinfurt.
Er dankte Klaus Walther, Projektleiter des ZDI Mainfranken, und seinem Team für die erfolgreiche Umsetzung. "Damit sind wir gut aufgestellt in der Gründerregion Mainfranken und der Wissenschaftsstadt Würzburg in direkter Nachbarschaft zur Universität und bieten gute Chancen, durch Ideenfinder neue Unternehmen in Mainfranken aufzubauen", so Schuchardt weiter. "Denn das Rückgrat von allem ist immer ein starke Wirtschaft." Das ZDI Mainfranken ist außer in Würzburg noch an Standorten in Bad Kissingen und Schweinfurt vertreten.
"Startups sind eine Frischzellenkur für die Wirtschaft"
Nach einer per Beamer eingespielten Videobotschaft von Staatsministerin Dorothee Bär aus Ebelsbach im Landkreis Haßberge, Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, ergriff Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie das Wort. "Gründerpolitik ist ein elementarer Baustein der bayerischen Wirtschaftpolitik", hob er unter anderem hervor. "Startups sind eine Frischzellenkur für die Wirtschaft, denn die heutigen Startups sind die Mittelständler von morgen." Diese würden einen Beitag für die Gesellschaft leisten, der nicht hoch genug einzuschätzen sei. Nach weiteren Vorträgen nutzen die Besucher dann die Gelegenheit, die nagelneuen Räume eingehend in Augenschein zu nehmen.
Als alternative Bildunterschrift schlage ich vor, weil der Faschingshöhepunkt bevorsteht, möglichst in einer Sprechblase: "Schauen Sie her, liebe Ehrengäste, das ist eine Tischplatte..." Und alle waren beeindruckt und begeistert, zumindest so lange der Fotograf da war.