Als einen Fund von "nationaler Bedeutung" betitelt Gartenamtsleiter Helge Grob die vor Kurzem bei Bauarbeiten entdeckte berocke Bootsrampe. Im Maingärtchen am südlichen Ende der Mainkaipromenade stießen Mitarbeiter des Gartenamtes auf den massiven Mauerwerkskörper aus Natursteinblöcken. Das Gartenamt hat nun seine Planung an die neuen Gegebenheiten angepasst. Ziel sei es, so Bürgermeister Martin Heilig, die Arbeiten am ehemaligen Maingärtchen mit einer gestalterischen und ökologischen Aufwertung der stark frequentierten Promenade am Alten Kranen zu verbinden. Am Mittwoch stellte der Gartenamtsleiter den Mitgliedern des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (Puma) des Stadtrates seine Pläne vor.
Bootsrampe aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Aufgrund der Bauform des Aufsichtspavillons, das auf dem Maingärtchen steht, lässt sich die Bootsrampe in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts datieren. Das bedeutet, dass das barocke Areal zeitlich mit der Welterbestätte Residenz errichtet wurde.
In einem ersten Bauabschnitt sieht Gartenamtsleiter Grob vor, sich um den Bereich Mainkaipromenade zu kümmern. Dort sollen die an die Kaimauer angrenzenden Betontröge abgerissen sowie der Belag instand gesetzt werden. "Der Mainkai ist aktuell in seinem sehr erbärmlichen Zustand", ist Grob der Meinung. Zudem plant das Gartenamt die Pflanzung von vier neuen Bäumen sowie eine Überarbeitung der Strauch- und Staudenpflanzungen. Hier fiel die Wahl auf Japanische Schnurbäume. Diese seien nicht nur robust und stadtklimaverträglich, so Grob. Mit ihrer späten prachtvollen Blüte im Juli/ August seien sie auch eine bedeutsame Nektarquelle für Insekten und Bienen. "So entsteht ein attraktiver öffentlicher Freiraum, der sich zudem auch besser pflegen lässt", sagte Grob.
Aufsichtspavillon soll freigelegt werden
Im Bereich des freigelegten Hafenareals hat sich das Gartenamt auf die Agenda geschrieben, das barocke Kleinod wieder erfahrbar zu machen. Momentan wird der Aufsichtspavillon durch die angrenzende Bruchsteinmauer, einen Betontrog und eine rund einen Meter hohe Auffüllung "bis zur Unkenntlichkeit entstellt". Daher soll der Aufsichtspavillon freigelegt und das vorgelagerte Areal bis auf das Ursprungsniveau des ehemaligen Holzhafens abgesenkt werden. Lediglich der angrenzende Gehweg und die Bruchsteinmauer bleiben erhalten. So soll im Vorfeld des Aufsichtspavillons ein großzügiger Platz mit Muschelkalkbelag entstehen. Bänke unter einem ebenfalls neu gepflanzten Japanischen Schnurbaum sollen zum Verweilen einladen. "Der Blick von dort auf die nahe Alte Mainbrücke, das Käppele und die Festung kann man nur als Traum bezeichnen", sagt Grob begeistert.
Den Übergang zwischen dem geplanten neuen Platz und den Bestandsarealen sollen Muschelkalkstufen aus lokalem Material bilden. Die barrierefreie Erreichbarkeit sei auf der Mainseite sichergestellt. Zudem diene ein schlichtes Geländer aus Stahl als Absturzsicherung zum Main und zur freigelegten Bootsrampe. Eine Tafel soll über die wechselvolle Geschichte des Areales informieren: Vom Hafenareal, über den Standort von Waschschiff und Wellenbad bis hin zum Garten für die Angestellten des Kraftwerkes.
240 000 Euro Gesamtkosten
Die geschätzten Gesamtkosten der Maßnahme betragen laut Grob 240 000 Euro. Ein Teil der Kosten in Höhe von 66 000 Euro sind bereits im Haushalt eingestellt und freigegeben. Für die fehlenden 174 000 Euro hat sich der Gartenamtsleiter etwas Außergewöhnliches überlegt. Er möchte das Geld als Spenden von Vereinen, Stiftungen und aus der Bürgerschaft einwerben. Das Engagement der Geldgeberinnen und Geldgeber soll dann auf der Infotafel gewürdigt werden. 5900 Euro seien bereits als Spenden aus der Bürgerschaft eingegangen, informierte Grob.
Doch die Idee stieß nicht bei allen Mitgliedern des Ausschusses auf Begeisterung. Raimund Binder (ÖDP) beispielsweise lobte den Optimismus Grobs und fand die Idee "im Grunde gut". Doch er äußerte Zweifel: "Was geschieht, wenn das restliche Geld nicht zusammen kommt?" Seine Stadtrats-Kollegin Rena Schimmer (CSU) stimmte ihm zu, auch sie ist skeptisch. "Aus Erfahrung kann ich sagen, dass im vorpolitischen Raum die Leute nicht mit Geld schmeißen", sagte sie.
Doch Helge Grob überschüttete den Ausschuss mit seinem Optimismus. "Wenn ich mich dahinter klemme, dann klappt das", sagte er aus Erfahrung. "Zur Not gebe ich selber noch etwas dazu." Das scheint die Mitglieder des Ausschusses überzeugt zu haben, dem Entwurf wurde einstimmig zugestimmt.
Alles zu weit verzweigt, da gehen wir lieber nach Wertheim, oder wir bemühen uns bei Amazon!"
Ganz einfach!
"Hättet ihr vor Jahren den Arcaden zugestimmt, ihr Kaufleute, stände heute euer Würzburg – Einkaufserlebnis besser da".
Insgesamt macht es auch schon lange keinen Spaß mehr in die Innenstadt zu gehen. Überall Baustellen. Auch hier ein Beispiel: eine gefühlte Ewigkeit war die Eichhornstraße wegen alter Funde aufgerissen. Wurde wieder zu gemacht und wieder aufgerissen.
Au weia, da geht Würzburg jetzt bestimmt bald pleite!