
Warum geht hier nichts voran? Das fragt man sich zum Beispiel beim seit 18 Jahren leer stehenden ehemaligen städtischen Ämterhochhaus in der Augustinerstraße, bei dem seit 15 Jahren verwaisten Areal der Faulenbergkaserne in der Nürnberger Straße. Auch der städtische Zehnthof in Heidingsfeld wartet seit 13 Jahren auf Renovierung und Neubau von Wohnungen. Jetzt will die Stadtbau das historische Areal verkaufen.
Das Ensemble in der Klosterstraße besteht aus dem im 16. Jahrhundert gebauten Zehnthof, der unter Denkmalschutz steht, sowie später entstandenen Gebäuden. Bis 2009 betrieb die Bürgerspitalstiftung im Zehnthof ein Seniorenheim.
Danach sollte die Stadtbau Würzburg GmbH, hundertprozentige Tochter der Stadt, auf dem städtischem Areal soziale Einrichtungen für Heidingsfeld sowie Wohnungen entwickeln. 2012 stellte die Stadtbau Pläne vor: Das U-förmiges Gebäude im Hof sollte abgerissen und durch einen Neubau mit 27 Ein- bis Dreizimmerwohnungen ersetzt werden.

Laut Pressestelle des Rathauses sind diese Pläne 2014 "aufgrund von planungs- und baurechtlichen Hindernissen sowie der fehlenden erforderlichen nachbarrechtlichen Zustimmung" verworfen worden. Danach habe sich die Stadtbau "jahrelang erfolglos" bemüht, das Objekt zu entwickeln, was unter anderem an der "Unwirtschaftlichkeit der Wohnkonzepte" gescheitert sei. Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Stadtbau haben daraufhin entschieden, den Zehnthof zu verkaufen. Ein privater Investor will hier ein soziales Konzept mit dem Bau von Eigentumswohnungen verbinden.
Widerstand aus dem Stadtrat gegen den Verkauf des Zehnthofs
Stadträte, die seit 2020 neu im Aufsichtsrat der Stadtbau sind, wollen den Verkauf des städtischen Grundes samt seiner Immobilien verhindern. "Der private Investor würde mit dem Kauf des Zehnthofs viel Geld verdienen, das könnte die Stadt auch", sagt Alt-OB Jürgen Weber (WL). Auch Sebastian Roth, Fraktionschef der Linken, möchte, "dass der Zehnthof bei der Stadt bleibt und für soziale Zwecke und Wohnungen genutzt wird".

Warum konnte die Stadtbau den Zehnthof 13 Jahre lang nicht entwickeln, aber ein privater Investor könnte das wirtschaftlich erfolgreich tun? Stadtbau-Geschäftsführer Hans Sartoris will diese und andere Fragen nicht beantworten. Es sei "momentan nicht der richtige Zeitpunkt für Auskünfte an die Presse". Auch von den Mitgliedern des Aufsichtsrats erfährt man nicht viel über die Problematik. "Aus nichtöffentlichen Sitzungen dürfen wir nichts berichten", erklärt Grünen-Stadträtin Barbara Lehrieder.
Wie geht es jetzt mit dem Zehnthof weiter?
Wie es jetzt weiter geht, ist unklar. Im Dezember hat eine Mehrheit im Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung die Verhandlungen mit dem Investor gestoppt. Anfang März schauen sich die Stadträte und Stadträtinnen Räume und Gelände in Heidingsfeld hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten an. "Wir möchten wissen, wo die Probleme sind und weshalb hier jahrelang nichts passiert ist", sagt ÖDP-Stadtrat Raimund Binder, der den Antrag dazu gestellt hat. Gleichzeitig hat der Investor angekündigt, sein Projekt demnächst im Stadtrat - hinter verschlossenen Türen - vorzustellen.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtbau, erhofft sich, dass die Mehrheit der Stadträte und Stadträtinnen dann ihre Meinung ändern und sich hinter den Verkauf stellen. Schuchardt: "Ich hoffe, dass das aktuelle Vorhaben nicht nur den Aufsichtsrat, sondern auch den gesamten Stadtrat überzeugt, denn gerade die sozialen Komponenten sind ein Gewinn und daneben die Sicherung des historischen Teils des Zehnthofes, in dem der Winzerverein sein Zuhause hat.“
Die bald obdachlosen Mieter aus Grombühl werden dafür kein großes Verständnis aufbringen können!
ein wenig erinnert mich das in die Geschichte mit den Grundstücken am Heuchelhof, wo die Eigentümer die Stadt mehrfach gefragt haben, ob sie das Vorkaufsrecht ausüben wolle, und als die Stadt mehrfach nicht geantwortet und die Eigentümer die Grundstücke privat verkauft hatten, wurden sie von der Stadt verklagt. Mein letzter Stand ist, die Klage wurde abgeschmettert und die Stadt wollte dagegen vorgehen, ich habe aber nie wieder was darüber gehört. Dann in geschichtlicher Zeit das Fiasko mit der Hubland-Straba, die (dem Vernehmen nach wg. eines versäumten Zuschussantragstermins) immer noch Warteschleifen dreht... und jetzt diese Angelegenheit... also wenn das mal nicht nach Schlafmützigkeit (um das böse Wort "Inkompetenz" zu vermeiden) bei den beteiligten Amtsträger/innen riecht...
in anderen Kommunen kauft man mittlerweile Immobilien zurück, die man vor Jahren verscherbelt hat.
Wenn man halt wüsste wo das Problem für die Stadtbau ist, dass sie und damit die Stadt die Gewinne nicht selber kassieren wollen?
Denn planungs- und baurechtliche Hindernisse sowie die fehlende, erforderliche, rechtliche Zustimmung der Nachbarn sollte doch für die Stadt genauso wenig ein Problem sein, wie es wohl für einen privaten Investor ist.
Da ist klar das der was verkaufen muss.... eigentlich muss der für diese Fehlplanung zurücktreten!
Mit 100 Millionen hätte man sogar zu heutigen Baukosten günstige Stadtbauwohnungen
dort errichten können!!
Aber da ja ehedem der Fussball das " Theater des kleinen Mannes ist "
https://www.sueddeutsche.de/sport/relegation-zur-zweiten-liga-grosses-theater-1.3002541
....braucht der kleine
Mann wohl auch keine Wohnung...Hauptsache Schuchardt kann in sein Fürstbischöfliches Mainfrankentheater....wirkt mittlerweile wie spätrömische Dekadenz bei dem Typ..!
CDU CSU = Unwählbar!!!!!
wie Ihr Name schon aussagt: keine Ahnung von der Materie.
Gebäude und Gelände gehört der Stadtbau. Das ist eine eigene "Firma" über deren Gebaren man sich durchaus streiten kann. Der OB ist lediglich im Aufsichtsrat.
Ihr Parteien-Bashing sollte isch auch auf die anderen beziehen, die haben gar keine Stellungnahme darüber abgegeben.