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Würzburg
Würzburg: Verschärfen Airbnb und Co. die Wohnungsnot?
Der Wohnungsmarkt ist angespannt, dennoch vermieten einige Leute ihre Wohnungen nicht an Würzburger, sondern an Touristen. Welche Konsequenzen das hat.
Der Wohnungsmarkt in Würzburg ist angespannt. Gleichzeitig werden private Wohnungen über Sharing-Plattformen an Touristen vermietet.
Foto: Jens Kalaene, dpa | Der Wohnungsmarkt in Würzburg ist angespannt. Gleichzeitig werden private Wohnungen über Sharing-Plattformen an Touristen vermietet.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:26 Uhr

Ein Besuch in Würzburg lohnt sich. Auch in der Herbst- und Winterzeit zieht es viele Menschen in die Domstadt. Wer nicht auf ein teures Hotel angewiesen sein möchte, kann sich über spezielle Portale auch eine Ferienwohnung mieten. Allein das Portal "Airbnb" listet für den Zeitraum 13. bis 15. Dezember 88 Unterkünfte in der Würzburger Innenstadt und den umliegenden Stadtteilen auf. Im Zweifel können das Wohnungen sein, die für Wohnungssuchende nicht zur Verfügung stehen. Denn Vermieter können mit den privaten Ferienvermietungen gutes Geld machen. So verlangt ein Airbnb-Vermieter beispielsweise rund 110 Euro die Nacht für ein Zimmer in einer Wohnung an der Schönbornstraße.

  • EU-Kommission: Airbnb-Angebote sind ab sofort transparenter

Welche Auswirkungen diese Vermietungen für Würzburger hat, wollten die CSU-Stadtratsmitglieder Nadine Lexa, Wolfgang Roth und Emanuele La Rosa von der Stadtverwaltung wissen. Denn in Würzburg herrsche massive Wohnungsknappheit, "eine Untervermietung von Wohnraum an Touristen und Kurzzeitgäste erscheint somit wenig sinnvoll", heißt es im schriftlichen Antrag vom 6. Mai. In Berlin könne man "illegale" Ferienwohnungen sogar anonym melden, dann drohe den Vermietern ein Bußgeld von bis zu 100 000 Euro.

"Zweckentfremdung von Wohnraum"

Die Stadtverwaltung hat sich mit dem Antrag nun beschäftigt und wird am Dienstag im Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) erste Erkenntnisse präsentieren. Um ein genaueres Bild der Situation zu bekommen, hat die Stadt eine Studie zum Thema „Zweckentfremdung von Wohnraum durch Fremdenbeherbergung in der Stadt Würzburg“ in Auftrag gegeben. Bearbeiter ist das ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung in Hamburg.

Bei dieser Studie sollten die Daten der Ferienwohnungs-Anbieter "Airbnb" und "fewo-direkt" unter die Lupe genommen werden. Von "fewo-direkt" kam trotz mehrmaliger Nachfragen keine Antwort, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Airbnb stellte ein Profil der „Airbnb-Community in Würzburg 2018“ zur Verfügung, nicht jedoch einzelne Datensätze zu den angebotenen Unterkünften.

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Dennoch gibt es ein Ergebnis der Untersuchung: Der Anteil an zweckentfremdeten Wohnungen durch die Vermietung an Touristen liegt derzeit bei 0,14% des Würzburger Wohnungsbestandes. Das sei keine Größenordnung, die den Wohnungsmarkt signifikant belasten würde. "Es ist dennoch eine Größenordnung, die bei einem angespannten Wohnungsmarkt nicht irrelevant ist", so die Stadt.

Eine ausführlichere Berichterstattung zu diesem Thema erfolgt nach der Sitzung des Ausschusses am 5. November.

 
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  • B. D.
    Genau genommen geht es doch nur um Steuerhinterziehung. Wer Mieteinnahmen hat, soll diese auch versteuern. Wer dies nicht tut begeht eines der schlimmsten Vergehen in Deutschland und ist der Freiheitsstrafe nicht weit entfernt (natürlich nur der kleine Mann/Frau)
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wieso wird hier ständig nur den Vermietern vorgeworfen ihre Wohnungen als Ferienwohnung zu vermieten, ich kenne Mieter die Wohnungen extra anmieten um dann diese über Airbnb zu vermarkten. Übrigens sollte die Main Post mal in diesem Zusammenhang über den Leerstand bei den Stadtbau-Immobilien berichten.
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  • E. B.
    Wenn die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, sollte jeder mit seinem Eigentum machen können was er möchte.

    Bei dieser Art Vermietung liegt jedoch meist eine gewerbliche Nutzung vor und somit sollten dann auch alle Vorschriften eingehalten werden. Das bedeutet z.B. ist die Wohnung für gewerbliche Nutzung ausgewiesen, werden durch die erhöhte Nutzung andere Hausbesitzer z.B. bei ETW ungerechtfertigt zur Kasse gebeten, werden Abgaben an den Berufsverband abgeführt, liegt eine Gewerbeanmeldung vor, hier geht es auch um Gewerbesteuern, ... .

    Ich kann auch nicht mein Auto zum TAXI deklarieren und nach Bedarf kommerziell Fahrgäste befördern, da gibt es eben Regeln und Gesetze.
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  • J. B.
    So lange die Einkünfte rechtmäßig versteuert werden...
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  • W. R.
    Sie haben vollkommen recht! Aber ich glaube nicht, dass die Anbieter hauptsächlich daran interessiert sind, die Steuereinnahmen des Staates zu erhöhen.
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  • C. H.
    Typisches Eigentor des Staates. Fragt mal Vermieter nach deren Problemen...dann wird euch klar, warum sie lieber an Feriengäste, sprich kurzzeitig befristet, vermieten!
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  • C. S.
    Man kann nicht mit seinem Eigentum machen, was man will. Es ist nicht ok, wenn Urlauber Wasserverbrauch und Nebenkosten, Treppenhausreinigung, dessen Beleuchtung usw., hochtreiben und das nicht korrekt gemeldet wird, so dass übrige Bewohner das mit bezahlen müssen.
    Normalerweise müsste eine Umwandlung von Wohn- in Gewerbenutzung an das Finanzamt und die übrigen Eigentümer gemeldet werden, man muss deren Zustimmung einholen. Wenn die Abgaben wie in Hotels zu zahlen wären, wie bereits erwähnt, dann wäre der Gewinn nicht so hoch und würde vielleicht Vermietungen über derartige Portale eindämmen. So lange das nicht geregelt ist, dass andere Eigentümer und das Gemeinschaftseigentum unbetroffen bleiben, dürfte keine Untervermietung an Urlauber stattfinden. Vielleicht sollten Eigentümergemeinschaften dagegen vorgehen. Aber wenn sie von nichts wissen, weil Vermieter das für sich behalten und das Geld ohne Abgaben einstreichen, ist das natürlich schwierig.
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  • D. K.
    Erklären Sie mir mal bitte wieso 2 Personen in einem Haushalt in 30 tagen normaler Miete weniger Nebenkosten, Wasser, Beleuchtung usw. verbrauchen als zb 2 Ferienwohnungsgäste? wenn man bedenkt, dass eine Ferienwohnung vielleicht nur an 20 Tagen im Monat bewohnt ist
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  • J. B.
    Weil es den Gästen die eine Wohnung nur 2 Tage mieten egal ist ob in jedem Zimmer das Licht brennt oder der Wasserhahn unnötig lange läuft. Es kommt ja keine Nachforderung.
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  • A. L.
    Es ist sehr wohl ein Unterschied, ob ich eine Mietwohnung langfristig an z.B. eine Familie vermiete oder die gleiche Wohnung nur sporadisch ein paar Nächte an wechselnde "Mieter". Dann ist es nämlich ein Hotel und die Auflagen sind komplett anders (z.B. Brandschutz, Gewerbe, Steuer) usw.

    Wenn die AirBnB Vermieter die gleichen Auflagen hätten wie die Hotels sähe die Sache gleich anders aus.

    AirBnB ist eine ähnliche Seuche für den Wohnungsmarkt wie Facebook für die gesamte Gesellschaft.
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  • J. B.
    Es ist schon sehr "interessant" wenn der Staat seinen Bürgern alles vorschreibt, besonders wenn es um das Eigentum anderer geht - und dann auch noch dem Bürger vorschreibt was er damit zu tun und zu lassen hat. Nur wenn der Staat sich mal an das halten würde wofür er Verantwortung gegenüber seinen Bürgern hat - dann drückt sich dieser Staat wo er nur kann oder anders gesagt => Fehlanzeige pur. Da verkauft der "Staat" bzw "Öffentliche-Strukturen" Ihre Sozialwohnungen, Grundstücke und Imobilien an Imobilien-Konzerne und wundern sich , dass diese dann damit Geld verdienen und das nicht zu knapp.
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  • E. S.
    Warum denn immer gleich alles verbieten wollen? Es ist doch allzu verständlich, daß sich Touristen bei oft ausgebuchten Hotels und irrwitzigen Preisen gerade in Großstädten, nach Alternativen umschauen. Zudem ist meine Immobilie mein Eigentum.
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  • K. K.
    Airbnb nicht verschärft gar nix, aber die die die Wohnungen anbieten. Und warum auch nicht. Wenn einer mal mit seinen Mieter Ärger hatte weis er warum er nicht mehr vermietet.
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  • M. S.
    Der Staat hat mich nicht unterstützt als ich meine Immobilie gekauft habe, eher das Gegenteil...
    Jetzt mache ich mit meinem Eigentum was ich will...
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  • K. K.
    wieso soll Sie der Staat unterstützen wenn Sie eine Immobilie kaufen?
    Aber sonnst haben sie recht. Es ist Ihr Eigentum und können machen was Sie wollen.
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  • H. F.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • R. D.
    Es muss auch nicht jeder direkt in Würzburg wohnen.
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  • D. W.
    Auch im Umland herrscht Wohungsmangel und noch weiter auswärts gibt es dann Probleme mit der öffentlichen Verkehrsanbindung. Ihr Kommentar ist einfach nur sinnfrei und damit überflüssig.
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  • R. D.
    Aha, wohl auch wieder so einer der denkt, nur seine Wahrheit ist die richtige und er kann alle anderen als doof hinstellen, oder?
    Mal ein paar Fakten?
    - Der ÖPNV in Würzburg ist unverhältnismäßig teuer
    - Fast jeder, auch im vom ÖPNV gut erschlossenen Umland, hat eh auch ein Auto und nutzt dieses auch
    - Im weiteren Umland sind Wohnungen und Bauplätze ausreichend verfügbar und dazu auch noch günstig
    - In diesen Gemeinden sind auch andere Dinge noch verfügbar, die in Würzburg Mangelware sind, z.B. Plätze in Kindertageseinrichtungen
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