Rund 430.000 Euro will sich die Stadt Würzburg einen Ideen- und Realisierungswettbewerb für die Aufwertung des städtebauliche Umfelds der neuen Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof durch das Frauenland zum Hubland kosten lassen. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hat die Durchführung des Wettbewerbs einstimmig befürwortet, das letzte Wort hat der Stadtrat in der Sitzung am 28. Juli. Die Ergebnisse sollen im kommenden Frühjahr vorliegen.
Im Detail wird das städtische Baureferat im Oktober einen "städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil" für bis zu 25 Teilnehmer ausloben, von denen zehn direkt eingeladen werden. Der Wettbewerb umfasst rund 44.000 Quadratmeter Fläche im innerstädtischen Bereich der künftigen Straba-Linie 6 vom Barbarossaplatz über die Theaterstraße, Kardinal-Faulhaber-Platz, Residenzplatz, Balthasar-Neumann-Promenade und Ottostraße bis zum Geschwister-Scholl-Platz.
Im Innenstadtbereich muss mit entsprechender Sensibilität vorgegangen werden
Für den Bereich rund um die Residenz, in der schwarzen Promenade und der Ottostraße sollen Ideen für die Gestaltung gesammelt werden. Von besonderer Bedeutung werden die Ergebnisse des Realisierungsteils sein: Dabei geht es um knapp 20.000 Quadratmeter städtischen Grunds zwischen Barbarossaplatz und Kardinal-Faulhaber-Platz sowie den Bereich des Geschwister-Scholl-Platzes unmittelbar vor der Durchfahrt durch den Ringpark.
Die städtebauliche Gestaltung dieser Teilstücke werden sofort in Angriff genommen, wenn die Gleisbauarbeiten der WSB abgeschlossen sind: "Wir werden es den Anwohnern in diesen engen Bereichen nicht zumuten, erst Jahre später die Oberflächen von Hauskante zu Hauskante fertigzustellen", betonte Stadtbaurat Benjamin Schneider im Puma.
Baurecht für die Linie 6 besteht seit Abschluss eines knapp zehnjährigen Planfeststellungsverfahrens durch die Regierung von Unterfranken im Januar 2021. Im Innenstadtbereich mit dem geschützten Altstadt-Ensemble, dem Umfeld der Residenz und dem Ringpark bestehe eine Situation, in der die umfassenden Eingriffe beim Bau der Straßenbahn "mit der entsprechenden Sensibilität vorgenommen werden müssen", so Schneider weiter.
Ein "innovatives und nachhaltiges Konzept" ist für den Faulhaber-Platz vorgesehen
Auf Grundlage der Ergebnisse des Wettbewerbs soll das bestehende Sanierungsgebiet der Innenstadt erweitert oder ein eigenes Sanierungsgebiet festgesetzt werden, um staatliche Förderungen für die Umgestaltung zu bekommen. Vertiefende Untersuchungen wurden bereits im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens durchgeführt, auf dieser Grundlage fand Ende des vergangenen Jahres auch eine Bürgerbeteiligung auf der Online-Plattform wuerzburg-mitmachen.de statt. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung werden bei der Auslobung des Wettbewerbs berücksichtigt.
Auch die Umgestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in einen grünen Platz mit vielen Bäumen, wie von den Würzburgerinnen und Würzburgern beim Bürgerentscheid im Sommer 2017 beschlossen, wird Teil des Wettbewerbs sein. Die teilnehmenden Büros werden die Aufgabe haben, ein "innovatives und nachhaltiges Konzept" für den Faulhaber-Platz mit Grünflächen, mindestens 25 Bäumen, Beleuchtungskonzept und einem Infrastrukturband an der Theaterstraße mit Straba-Haltestelle, Kiosk und einer öffentlichen Toilette vorzulegen.