Wie im Rest der Republik sind auch in Mainfranken viele Fragen rund um den harten Lockdown ab diesem Mittwoch offen. So gingen beim Einzelhandelsverband in Würzburg gleich am Sonntag schon allerlei Bitten um Auskunft ein. Bahn und Polizei blieben noch gelassen. Was die Schulen angeht, werden sich die Eltern wohl noch bis Dienstag gedulden müssen mit konkreten Informationen darüber, wie es mit dem Unterricht für den Rest der Woche aussieht.
Wie stellen sich die Einzelhändler in der Region auf den Lockdown ein?
Außer den Läden für den täglichen Bedarf bleiben ab Mittwoch alle Geschäfte geschlossen. Unterfrankens Bezirksgeschäftsführer im bayerischen Einzelhandelsverband (HBE), Volker Wedde, rechnet damit, dass es Anfang der Woche mitunter einen Ansturm von Kunden gibt, weil sie sich noch schnell mit Waren des täglichen Bedarfs eindecken wollen.
Obwohl die Einzelhändler in der Region mit einem zweiten Lockdown gerechnet hätten, "sitzt der Schock jetzt tief". Es gebe bereits Gespräche mit Lieferanten, Zahlungen für bezahlte Ware zu strecken. Auch Kurzarbeit werde wieder verstärkt in Erwägung gezogen, sagte Wedde am Sonntag. Finanzielle Unterstützung des Staates für Einzelhändler sei jetzt "dringend notwendig". Gerade Mode- und Schuhläden gehe es derzeit besonders schlecht - zumal das Weihnachtsgeschäft heuer am Boden liege.
Was erwartet die Kunden?
Wedde zufolge müssen Kunden in den nächsten Wochen damit rechnen, dass an einigen Geschäftseingängen wie im Frühjahr wieder Sicherheitskräfte oder Mitarbeiter den Zugang regeln. Aus Schweinfurt zum Beispiel hat der HBE-Bezirksgeschäftsführer gehört, dass die Händler einheitlich die Öffnungszeiten verlängern wollen.
Bereits am Sonntag habe er Mails von Geschäftsleuten bekommen, die Details zu den Regelungen ab Mittwoch wissen wollten. Häufige Frage: Wie ist vorzugehen, wenn ein stationärer Händler umstellt und seine Waren an Kunden ausliefert oder zur Abholung bereit legt? Dazu gebe es von der bayerischen Staatsregierung noch keine Details, betonte Wedde. Beim ersten Lockdown im Frühjahr habe es in dieser Hinsicht "ein ziemliches Durcheinander gegeben".
Was passiert an den Schulen in der Region? Was müssen Eltern wissen?
"Ruhe bewahren": Das ist der Tipp des Vorsitzenden im Unterfränkischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (ULLV), Gerhard Bleß. Eltern sollten vor allem an diesem Montag die Schulen nicht gleich "mit Fragen überhäufen". Denn für die Schulleitungen sei selbst noch vieles unklar und die Lage "zurzeit sehr belastend", so Bleß. Die Staatsregierung müsse hier so schnell wie möglich Klarheit schaffen.
Bleß betonte, dass nach wie vor noch bis diesen Freitag Unterrichtspflicht herrsche. Die Weihnachtsferien begännen erst dann. Eine Schule könne also nicht einfach ab Mittwoch den Betrieb einstellen. Die Formulierung im Beschluss des Bundes und der Länder vom Sonntag, dass Schulen ab Mittwoch "grundsätzlich geschlossen" bleiben sollten, beziehe sich nur auf den Präsenzunterricht in den Schulgebäuden.
Für den ULLV-Vertreter ist unbefriedigend, dass es auch bei den Abschlussklassen "unheimlich viele Unklarheiten" gebe. In dem Bund-Länder-Beschluss ist die Rede davon, dass für sie gesonderte Regelungen vorgesehen werden können. Das Wort "können" zeige, dass auch hier die Staatsregierung Klarheit schaffen müsse.
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Jetzt noch schnell zu den Verwandten: Wie ist der Bahn-Verkehr betroffen?
Wird es einen Ansturm von Bahn-Reisenden geben? Eher nicht, meinte ein Sprecher der Deutsche Bahn AG am Sonntag. "Wir haben uns entschieden, das Zug-Angebot beizubehalten." Das Unternehmen hatte am Freitag angekündigt, zwischen dem 18. und 27. Dezember etwa 100 zusätzliche Züge auf Fernverbindungen einzusetzen, um Reisenden mehr Platz zu bieten. Betroffen davon ist unter anderem die ICE-Strecke München-Würzburg-Frankfurt.
Keine Änderungen wird es offenbar auch bei der Bundespolizei geben. Wie ein Sprecher in Würzburg auf Anfrage sagte, werde ab Mittwoch in den Zügen nicht mehr oder weniger kontrolliert als bisher. "Es gibt keine speziellen Handlungsanweisungen", so der Sprecher mit Blick auf die Kontakt- und Reisebeschränkungen wegen Corona.
Was plant die Polizei und wie sieht es ab Mittwoch generell mit Kontrollen aus?
Es gebe jetzt schon in der Region sogenannte Schwerpunktkontrollen von Passanten - zum Beispiel in Fußgängerzonen, an Bahnhöfen und im öffentlichen Nahverkehr, sagte Sprecher Björn Schmitt vom Polizeipräsidium Unterfranken am Sonntag. Daran werde sich ab Mittwoch wohl kaum was ändern.
Schmitt schloss freilich nicht aus, dass die Beamten dann ein noch wacheres Auge auf den Weihnachtsreiseverkehr haben werden, um zu prüfen, ob gerade in vollbesetzten Autos die Insassen in dieser Form überhaupt zusammen sein dürfen. Für all diese Kontrollen "haben wir genügend Personal", so Schmitt.
"um zu prüfen, ob gerade in vollbesetzten Autos die Insassen in dieser Form überhaupt zusammen sein dürfen"
Land jedenfalls nicht. Dort sind die Zahlen trotz des scharfen lock downs nach wie vor sehr hoch. Das liegt unter anderem daran, dass die Einschränkungen kaum überwacht werden. Statt die bereits seit längerem entwickelte und vom RKI empfohlene Kontaktverfolgungssoftware SORMAS auch in Bayern einzusetzen, machen das im söderregierten Lederhosenland u.a. Polizisten mit Bleistift, excel und Fax, die dann draußen fehlen.
Besonders im ländlichen Raum, ist Meinung, dass das Virus harmlos sei, stark ausgeprägt.
Aber sonst gehts Ihnen gut??