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Würzburg
Würzburg: Schließt Galeria Karstadt Kaufhof nun doch ein Geschäft?
Eigentlich sollten zwei Geschäfte von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg bestehen bleiben. Nun bekam der Vermieter von einem der Läden aber eine Kündigung ins Haus.
Die 'Sport&Co'- Filiale der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof könnte entgegen der Meldungen vom Juni doch schließen.
Foto: Ivana Biscan | Die "Sport&Co"- Filiale der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof könnte entgegen der Meldungen vom Juni doch schließen.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:13 Uhr

Der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) geht es nicht sonderlich gut. Sie kündigte im Juni an, deutschlandweit viele Filialen zu schließen. Die Schließungspläne sorgten in zahlreichen Städten für Unruhe. Denn die Kaufhäuser gelten in Fußgängerzonen noch immer als Kundenmagneten, ohne die das Überleben auch für die Händler in der Nachbarschaft schwierig wird. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass es oft mühsam ist, eine neue Nutzung für ehemalige Warenhäuser zu finden. Sie sind zu groß und häufig auch zu sehr in die Jahre gekommen, um ohne Weiteres für einen neuen Mieter attraktiv zu sein.

Umso größer war das Aufatmen in Würzburg. Denn wie es noch Ende Juni hieß, sollten die Geschäfte in Würzburg nicht auf der Streichliste stehen. Das könnte sich nun geändert haben.

Kündigung kam überraschend

Nach Informationen dieser Redaktion hat die Firma Ludwig Scheer Verwaltungs GmbH & Co. KG als Vermieter des Hauses Juliuspromenade 68 Ende Juli eine schriftliche Kündigung von Galeria Karstadt Kaufhof bekommen. In diesem Gebäude befindet sich die "Sport&Co"-Abteilung der Warenhauskette. Tobias Muth von der Immobilienverwaltung sagt auf Nachfrage, dass die Kündigung überraschend für ihn gewesen sei. Mehrfach habe die Verwaltung den Kontakt zu GKK gesucht, aber nie eine Rückmeldung erhalten. Als Vermieter hätte er sich eine andere Vorgehensweise gewünscht.

In anderen Städten wurden sich Vermieter und die Warenhauskette einig, um beispielsweise durch Mietminderungen Filialen doch noch retten zu können. In Nürnberg konnten Geschäftsleitung und Vermieter zum Beispiel eine Lösung für den Weiterbetrieb finden. Auch Muth sei nach eigener Aussage zu vermittelnden Gesprächen mit GKK bereit gewesen. Doch auf Seiten der Warenhauskette "war der Wille nie da", meint er. Auch nach der Kündigung seien bisher keine Gespräche erfolgt. Am 31. Oktober wäre laut Schreiben Schluss mit dem Betrieb des Sportgeschäfts.

Verdi: Mitarbeiter verlieren ihren Job nicht

Für Peter König von der Gewerkschaft verdi sei das ein herber Verlust für die Innenstadt. Er hatte bis zur Anfrage dieser Redaktion noch keine Kenntnis von der Entscheidung. Nach Gesprächen mit Verantwortlichen bestätigte er am Dienstag dann, dass die Schließung beschlossene Sache sei. Die gute Nachricht dabei: "Keiner der Beschäftigten wird entlassen", so König. Sie könnten in der großen Galeria Karstadt Kaufhof-Filiale in der Schönbornstraße weiter beschäftigt werden. "Der Betriebsrat hat guten Einsatz geleistet", sagt der  verdi-Sekretär.

Diese Redaktion hat die Pressestelle der Warenhauskette am 28. Juli und 3. August schriftlich um eine Stellungnahme gebeten. Eine Rückmeldung erfolgte auf beide Anfragen bis Dienstagmittag nicht.

 
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  • K. S.
    Wie ich sehen konnte ist nicht nur an der Sportarena "%Finale" sondern auch am Kaufhof in der Schönbornstrasse. Hat das etwa zu bedeuten das auch der Kaufhof Ausverkauf macht und doch eventuell schließt ? Das wäre für Würzburg schon eine Katastrophe, da schon einige renommierte Geschäfte Würzburg verlassen haben. Es stehen ja schon genug Ladengeschäfte leer. Wer soll da noch einziehen ?
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  • J. G.
    Die Schließung kam schon etwas überraschend, zumal Würzburg nicht auf der Streichliste stand. Ob die Beschäftigten alle in der anderen Filiale untergebracht werden können, wage ich auch zu bezweifeln. Wieder verliert die Innenstadt eines der größeren Geschäfte. Die Leute kaufen halt viel in den Online-Shops oder an der Peripherie, wo sich mittlerweile auch viele Geschäfte angesiedelt haben. Dort gibt es zudem auch viele kostenlose Parkplätze und ist für die Landkreisbewohner mehr interessant als die City von Würzburg, wo man alles dafür tut, dass die Autofahrer vergrault werden. Einen besseren ÖPNV gibt es ja teilweise auch nicht.
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  • K. S.
    Es war doch nur eine Frage der Zeit. Kaufhof und Karstadt hatten schon länger mit der Rentabilität zu kämpfen. Nach dem Zusammenschluss der beiden Häuser konnte doch niemand ernsthaft glauben das es besser werden würde. Wenn schon ein sehr großer Kaufhof-Laden in München am Stachus geschlossen wird dann ist es auch nicht ausgeschlossen das Würzburg ohne Kaufhof da steht. Nur dann wird Würzburg als Shopping-Stadt immer unattraktiver. Aber zu der möglichen Entwicklung trägt der Stadtrat ja bestens bei. Was man verschandeln kann, wird verschandelt.
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  • C. W.
    Die Verbraucher haben entschieden!
    Sie haben es in der Hand, ob noch weitere Geschäfte schließen müssen.
    Online-Handel sei Dank!?
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  • D. H.
    Wieso ist in dieser besonderen Situation noch keiner (Politiker) auf die Idee gekommen einen Soliaufschlag von den Onlinehändlern einzufordern, der dann Vorjahresumsatzbezogen dem Einzelhandel zu gute kommt?
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  • H. T.
    "der dann Vorjahresumsatzbezogen dem Einzelhandel zu gute kommt?"
    Karstadt ist nun wahrlich kein Einzelhandel...
    Wenn jemand Haifisch für die Kleinen war, dann doch Karstadt/Kaufhof.
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  • T. M.
    😎Robin Hood lässt Grüßen oder wie? Leben wir schon im Sozialismus?
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  • A. H.
    Genau! Also Leute, nicht maulen und Billig (angeblich) im Netz kaufen, sondern hin gehen und Umsatz machen......
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  • M. R.
    Herr Muth lebt ohnehin in einer Traumwelt. Wenn das Geschäft sich nicht lohnt, wieso soll man dann sich zu sinnlosen Gesprächen treffen.
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  • T. N.
    Lieber eins wie keins. Aber ich denke das es auch nur eine Frage der Zeit ist bis das dann schließt. Schade für die Mitarbeiter.
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  • S. S.
    Das ist erst der Anfang vom Aderlass. Auch in der Gastronomie werden viele Lokale nicht mehr öffnen und einige schon offene werden schließen. Uns brechen immer mehr Steuereinnahmen weg, wehe den Folgen.
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  • P. K.
    Defizitäre Unternehmen zahlen eh keine Steuern und Mindestlöhner auch nicht.
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  • T. M.
    Wie kommen Sie denn darauf? Haben Sie Belege dafür?
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