Eine Eisspeicherheizung, das Gebäude aus Recycling-Beton und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach: Die neue Umweltstation in Würzburg setzt passend zu ihrer Funktion ein Zeichen in Sachen ökologisches und nachhaltiges Bauen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt hat den Neubau am Sonntag offiziell eröffnet.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber war eine gute halbe Stunde zu spät dran, machte sich nach dem offiziellen Teil bei einem ausführlichen Rundgang aber selbst ein Bild vom Neubau der Umweltstation, die anlässlich der Landesgartenschau 1990 als Zentrum für Abfall-, Energie- und Umweltberatung der Stadt gegründet wurde. "Für die bayerischen Umweltbildungsstationen war Würzburg die Geburtsstunde. Neben der Schule sind sie wichtig für das Erleben von Natur, Umwelt und Artenvielfalt", betonte Glauber. Inzwischen gibt es im Freistaat 58 Umweltbildungsstationen, und die modernste steht direkt neben ihrem bisherigen Domizil zwischen Zeller Straße und Nautiland. "Wir befinden uns hier in einem Gebäude, das architektonisch ein ganz besonderes Juwel ist," so der Minister.
Bayerisches Pilotprojekt
80 Prozent der rund 1400 Tonnen Beton des Neubaus ist Recyclingmaterial, unter anderem wurden die Reste einer abgebrochenen Autobahnbrücke verbaut. Die Umweltstation ist damit ein bayerisches Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Cottbus und dem Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) entstanden ist. Das rund 4,6 Millionen Euro teure Gebäude wurde vom Umweltministerium, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und vom Würzburger Zweckverband Abfallwirtschaft finanziell gefördert.
"Dieser Bau ist ein in Beton gegossenes Zeichen für den Umweltschutz", betonte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: "Die Umweltstation steht für einen sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen, der uns wesentliche Verbesserungen in Sachen Klimaschutz, CO2-Emissionen und Landschaftsverbrauch ermöglicht."
Das ovale Gebäude symbolisiert für Anja Knieper "den Kreislauf der Natur, also unsere inhaltliche Arbeit. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass es ein Haus für alle Bürger ist. Wir bringen verschiedene Interessen wie Soziales, Wirtschaft und Politik zusammen", erläuterte die Leiterin der Umweltstation. Das Interesse ist groß, der Veranstaltungsraum bereits sehr gut nachgefragt. Nutzen darf die Räumlichkeiten jeder Verein und jede Gruppe, deren inhaltliche Themen zum Programm der Umweltstation passen.
Wolfgang Kleiner ist begeistert
Treibende Kraft hinter dem Neubau war Umwelt- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner, dem die Freude über das gelungene Werk deutlich anzumerken war. "Wer sich in diesem Haus umsieht, dem muss einfach das Herz aufgehen. Hier passt alles zusammen, es ist auch ein Gebäude der Emotionen", sagte Kleiner. Architekt Franz Balda aus Fürstenfeldbruck nannte den Neubau einen "waschechten Prototypen mit Neuland für alle Beteiligten". Balda übergab den Schlüssel zum Gebäude symbolisch an Wolfgang Kleiner und den Oberbürgermeister.
Der Dank von Christian Schuchardt ging an allem die bei der Finanzierung, Planung und beim Bau der Umweltstation beteiligt waren. Neben seiner Funktion als Bildungshaus für Nachhaltigkeit und als Arbeitsplatz unter anderem für die Mitarbeiter des städtischen Energie- und Klimazentrums "ist dieses Haus durch das neue Raumangebot schon jetzt zum Treffpunkt für viele Initiativen und Vereine geworden. Das macht unsere Umweltstation zu einem Zentrum für Synergien und Netzwerke", sagte der OB.
Auf dem Außengelände findet vom 24. bis 26. Mai das Fair Trade Festival statt, verbunden mit einem "Tag der offenen Tür" der Umweltstation am Samstag, den 25. Mai von 10 bis 18 Uhr.
Gramschatzer Wald". Sowas erdet, in mehrfacher Hinsicht. MfG