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Würzburg
Die neue Umweltstation: Vorbild für ökologisches Bauen
Am Sonntag wird die neue Umweltstation der Stadt am Nigglweg offiziell eingeweiht. Ihre Leiterin erzählt, was sie so besonders macht.
Die neue Umweltstation an Nigglweg. Am Sonntag nimmt sie offiziell ihren Betrieb auf. 
Foto: Berthold Diem | Die neue Umweltstation an Nigglweg. Am Sonntag nimmt sie offiziell ihren Betrieb auf. 
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:16 Uhr

1990 war die Würzburger Umweltstation, die anlässlich der Landesgartenschau unterhalb der Festung in einem Haus am Zeller Tor ins Leben gerufen wurde, die erste ihrer Art in Bayern. Mittlerweile gibt es im Freistaat fast 60 davon. Vor kurzem sind die Station und ihre Mitarbeiter in einen schicken Neubau gleich nebenan umgezogen. Dieser wird am Sonntag feierlich eingeweiht. Wir haben mit der Leiterin Anja Knieper gesprochen.

Frage: Was leistet eine Umweltstation für die Stadt und ihre Bewohner?

Antwort Anja Knieper: Wir bieten eine professionelle Abfall-, Umwelt- und Energieberatung und kümmern  uns um die Bildung für alle Altersgruppen, zum Beispiel zum Themenbereich Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Recycling und Anti-Littering. Zudem sind wir ein Veranstaltungs- und Vernetzungszentrum für alle mit Engagement zur nachhaltigen Entwicklung, ermöglichen den Zugang zu Fördertöpfen des Freistaates als staatlich anerkannte Umweltstation und Trägerin des Qualitätssiegels „Umweltbildung.Bayern“ und entlasten damit den städtischen Haushalt bei der Finanzierung großer Bildungsprojekte wie der jährlich stattfindenden Umwelt-Erlebniswoche mit etwa 2500 Besuchern.

Wie "wohnt" und arbeitet es sich in den neuen Räumlichkeiten? Inwieweit haben sich Ihre Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten durch den Umzug verbessert?

Knieper: Der elliptische Grundriss, die Sichtbarkeit der ökologischen Baumaterialien sowie die Innenraumbegrünung fördern das Wohlbefinden sowohl der Mitarbeiter als auch der Besucher. Das neue Platzangebot der Seminarräume ermöglicht deutlich mehr und größere Veranstaltungen und Vernetzungstreffen. Die Lage des Gebäudes unmittelbar am Aktionsgelände ermöglicht zudem den direkten und barrierefreien Zugang ins Grüne. Das neue Raumangebot bietet deutlich erweiterte didaktische und pädagogische Möglichkeiten und verbesserte Leistungen für parallel stattfindende Nutzungen wie individuelle persönliche und telefonische Beratungsgespräche und zeitgleiche Durchführung von Gruppenangeboten. Wir bieten moderne Sanitäranlagen für Veranstaltungen sowohl im Haus als auch auf dem Aktionsgelände. Die aktuelle Haus- und Medientechnik ermöglicht die energieeffiziente und komfortable Bedienung durch die Nutzer. Dabei wird die komplette Barrierefreiheit unter anderem durch Fahrstuhl und Rollstuhlrampe gewährleistet.

Was wünschen Sie sich noch für die Zukunft, was sollte und könnte noch verbessert werden? Auch in Hinsicht auf den Umweltgedanken in der Stadt?

Knieper: Dass das Haus durch die Bürgerschaft weiterhin so gut angenommen und mit Leben gefüllt wird, wie in den vergangenen Wochen. Ich wünsche mir die weitere Entstehung von Synergieeffekten durch die Nutzung des Hauses von Experten und Gruppen, die sich für verschiedene Themenbereiche engagieren und damit die kreative Entwicklung von Ideen, die für eine lebenswerte Zukunft in der Stadt Würzburg und darüber hinaus beitragen. Unsere neue Umweltstation aus Recyclingbeton mit einer Klimatisierung durch Eisspeicherheizung soll als Vorbild für ökologisches Bauen dienen. Wir wollen auch die Motivation der Bürger hin zu einem umweltfreundlicheren Konsumverhalten im Alltag und hin zur Vermeidung von Einweg-Verpackungen sowie zur verstärkten Nutzung umweltfreundlicher Mobilitätsformen stärken und die Lebensqualität in Würzburg, zum Beispiel durch die Förderung von Stadtgrün, weiter erhöhen.

Anja Knieper, die Leiterin der Umweltstation der Stadt Würzburg.
Foto: Anja Knieper | Anja Knieper, die Leiterin der Umweltstation der Stadt Würzburg.
 
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  • F. E.
    Leider ist der von Herrn Kleiner und dem Oberbürgermeister geplante Abriss der alten Umweltstation alles andere als ökologisch. Statt das Haus zu recyceln und die dort gebundene graue Energie zu nutzen, wird viel Energie für Abriss und Beseitigung ausgegeben. Auch Unmengen an Feinstaub entstehen bei Abrissen. Stattdessen sollen dort drei neue Parkplätze entstehen, obwohl die Mobilitätswende doch angesagt ist!

    Das ist doch kein vorbildliches Schicksal einer ehemaligen Umweltstation!

    Ganz zu schweigen vom Verlust des hübschen und Stadtbild prägenden Gebäudes, das historisch dort verankert war als inneres Torwächterhaus des Zeller Tores. Nachhaltiges Handeln misst sich auch am Umgang mit dem überlieferten Erbe, das andere Generationen geschaffen haben.
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  • H. S.
    das heißt für Sie: Erhalt eines einsturzgefährdeten schadstoffverseuchten Hauses um jeden Preis? Tradition ist die Erhaltung des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
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  • F. E.
    das haus soll schadstoffversucht sein? das hatte die stadt bis heute nicht behauptet. woher haben sie dann ihre information? bitte keine fake-news verbreiten, danke!
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  • A. F.
    Also, da gibt es wirklich schönere Häuser in Würzburg.
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