Volksfest-Atmosphäre während ihrer Prüfungen gab es für die Studierenden der Universität Würzburg wohl noch nie. Seit Montag werden in den Zelten Klausuren aller Studiengänge geschrieben, doch mit den Prüfungsbedingungen sind einige Teilnehmenden alles andere als zufrieden. In Beiträgen auf Social Media teilen manche Studierende ihre Prüfungserfahrungen im Zelt mit Bauarbeiten und unangenehm hohen Temperaturen.
Bei der Studierendenvertretung der Universität Würzburg ist das Problem bekannt. "Auch bei uns sind Meldungen über die Situation eingegangen. Baulärm und die Hitze sind für die Studierenden ein Störfaktor während der Prüfungen", erklärt Lucie Knorr, Vorsitzende des Sprecher- und Sprecherinnenrates der Studienvertretung. Ein weiteres Problem, das der Studentin der Europäischen Ethnologie und Political and Social Studies aufgefallen ist, sei das Kulturpicknick auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände am Hubland. "Dort finden über den Tag immer wieder Proben zu den Prüfungszeiten statt, was eine zusätzliche Lärmbelästigung darstellt", kritisiert Knorr.
Ein anderes Bild schilderte dieser Redaktion ein Student der Fächer Englisch und Geschichte, dieser möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen. Er absolvierte am Mittwochnachmittag eine Prüfung im Zelt am Hubland. Über zu heiße Temperaturen konnte er sich allerdings nicht beschweren. "Die Klimaanlage lief auf Volldampf, da war es fast schon kühl. Und störend laut war die Anlage darüber hinaus auch", sagt er. Baulärm habe er während der Klausur nicht wahrgenommen – diese habe aber auch erst um 17 Uhr stattgefunden.
Wie es jetzt mit dem Thema weiter geht
Aufgrund der erschwerten Prüfungsbedingungen wurde von der Studierendenvertretung ein Gespräch mit der Universitätsleitung veranlasst, um nach Lösungen zu suchen. "Das größte Problem war ja eigentlich die Lärmbelastung während der Klausuren aufgrund der Proben für das Kulturpicknick und der Baustelle", erklärt Knorr. Diesbezüglich habe die Universität Terminabsprachen mit der Stadt getroffen. Die Proben sollen künftig möglichst außerhalb der Klausurenzeiten stattfinden.
Und auch der Baulärm soll weniger werden. Auf der Baustelle werde nun darauf geachtet, dass zu den Zeiten, in denen Klausuren geschrieben werden, nicht gerade besonders laute Arbeiten stattfinden. "Ich denke, viel mehr wird man auch nicht machen können, da auch bei den Klausuren auf den Infektionsschutz geachtet werden muss," so Knorr.
Gunnar Bartsch von der Pressestelle der Universität Würzburg teilte mit, dass am 1. August vorerst die letzte Prüfung im Zelt am Hubland stattfinden werde. "Insgesamt sind 31 Prüfungstermine in dem Zeltbau verplant, ein gutes Drittel davon wurde bis zum 23. Juli absolviert", weiß der Pressesprecher.