Der Stadtrat steht in schwierigen Zeiten weiter zur Kulturszene in der Stadt: Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie wird es auch 2022 einen gut ausgestatteten Corona-Sonderetat für die freie Kulturszene geben. Nach Anträgen fast aller Fraktionen stimmte der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen dem Vorschlag des Kämmerers zu, dafür insgesamt 180 000 Euro zur Verfügung zu stellen.
30 000 Euro davon sind nicht verbrauchte Restmittel aus diesem Jahr, als dem Kulturreferat insgesamt 450 000 Euro für Nothilfe- und Neustartmaßnahmen zur Verfügung standen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt bezeichnete die Fortsetzung des Corona-Sonderetats als "kraftvolles Zeichen, das wir als Stadtrat setzen und das auch eine hohe Wirksamkeit entfaltet." Die Kulturszene sei für die Unterstützung ausgesprochen dankbar: "Es wird uns immer wieder mitgeteilt, dass unsere Kulturpolitik im Gegensatz zu Städten, in denen der Rotstift regiert, als sehr wohltuend empfunden wird", so Schuchardt.
Zuschuss für Posthalle wurde abgelehnt
Weniger spendabel waren die Stadträtinnen und Stadträte dann, als es um zusätzliche Mittel für einzelne kulturelle Institutionen ging. Ein von Grünen und SPD beantragter jährlicher Zuschuss in Höhe von 25 000 Euro für die Posthalle wurde ebenso mit Mehrheit abgelehnt wie eine Erhöhung der bestehenden Zuschüsse für das Würzburger Filmwochenende und den Tanzspeicher, der demnächst aus dem Kulturspeicher ins Museum am Dom umzieht und dort als "Tanzhalle" deutlich höhere Mietkosten zu tragen hat. Auch Anträge von SPD und Grünen auf Bereitstellung von 55 000 Euro für die Erstellung eines städtischen Kulturentwicklungsplans wurden abgelehnt.
Erfolgreicher waren die Anträge auf Erhöhung der Förderung für das inklusive Theater "Augenblick", das in den ehemaligen Tanzspeicher-Räumlichkeiten im Kulturspeicher eine neue Heimat finden wird. Einstimmig beschlossen wurde außerdem eine Erhöhung der Zuschüsse für die Integrations-Musikschule "Willkommen mit Musik" um 40 000 Euro. Das schwul-lesbische Zentrum (WuF) erhält 2022 eine einmalige Corona-Hilfe in Höhe von 10 000 Euro.