Noch ist das letzte Wort über die Wohnbebauung in der Randersackerer Straße nicht gesprochen. Denn die Pläne, die die Friedrich Baur GmbH aus Burgkunstadt im Landkreis Lichtenfels am Freitag in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KOSA) vorstellte, stießen dort nicht auf einhellige Zustimmung. Sie müssen nun in einer zweiten Runde nochmals in die Kommission.
Rund 60 neue Wohnungen sollen in der Randersackerer Straße entstehen
Wie berichtet sollen rund 60 neue Wohnungen auf den Grundstücken Randersackerer Straße 3, 5 und 11 entstehen, wo sich derzeit noch eine Filiale des Rottendorfer Jagdwaffen- und Outdoorhändlers Frankonia und die dazu gehörigen Parkplatze befinden. Bauherr ist die Friedrich Baur GmbH aus Burgkunstadt. Im Marz hatten bereits der Planungs-, Umwelt und Mobilitätsausschuss des Stadtrates sowie der Gesamtstadtrat der Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans mit Vorhaben- und Erschließungsplan "Wohnbebauung an der Randersackerer Straße" zugestimmt.
Nun war es an der KOSA, sich ein Bild von den Planungen der Franken vom Obermain zu machen. Dies tat man vergangene Woche zunächst bei einem Ortstermin in der Randersackerer Straße selbst. Das Hauptaugenmerk der Kosa lag dabei auf dem barocken Gartenpavillon, dessen Erbauung Balthasar Neumann zugeschrieben wird. Allerdings, so schränkte Stadtheimatpfleger Hans Steidle ein, werde in Würzburg allem, dessen Urheber man nicht kenne, Balthasar Neumann "übergezogen". Nichtsdestotrotz handele es sich um einen "sehr ausgereiften Barock", der vor allem durch seine plastische Struktur wirke.
Erst 1974/75 hatte der Pavillon nach den Zerstörungen des 16. März sein Dach zurück erhalten.
Erst 1974/75 hatte der Pavillon nach den Zerstörungen des 16. März sein Dach zurück erhalten. Bis heute ist er nur zu den Ladenöffnungszeiten der Frankonia-Filiale zu sehen. Auch die dazugehörige originale Gartenmauer liegt versteckt, nur von einem Nachbargrundstpück aus einsehbar. Im Konzept der Friedrich Baur GmbH soll er zu einem Teil einer neuen Kindertagesstätte werden und einen Anbau erhalten. Der war nun im Vergleich zur Präsentation im Stadtrat vor wenigen Wochen nur noch eingeschossig "optisch abgesetzt und untergeordnet" und von der Süd- an die Nordseite des Pavillions gerückt. Im Süden sei nun eine Gartenspielfläche vorgesehen, erläuterte Architekt Stefan Schlauersbach anschließend im Ratssaal.
Mit der Idee, dort eine KiTa anzusiedeln, konnten man sich in der Kosa nicht anfreunden
Bei allem Lob für die Pläne einer Wohnbebauung konnte man sich mit der Idee, im Pavillon eine KiTa anzusiedeln, in der KOSA nicht anfreunden. "Der Pavillon ist ein Kleinod", betonte Architekt Prof. Leonhard Schenk aus Stuttgart. Der Pavillon, dessen Fundamente etwa 1,30 Meter höher liegen als die Gebäude zur Straße hin, solle freigestellt, die KiTa deshalb ins Hauptgebäude entlang der Straße verlagert werden, lautete der Wunsch. Dafür könne eine der beiden dort vorgesehenen Gastro-Einheiten "nach hinten" wandern.
Auch die in einer Präsentation gezeigte Fassade zur Straße hin gefiel nicht. Bedingt durch die Lärmsituation in der Randersacker Straße, hatten die Planer vorgesehen, dort nur die Treppenhäuser sowie Nebenräume wie Badezimmer oder Küchen zu platzieren und die Fensteröffnungen aus Schallschutzgründen klein zu halten. Die Aufenthalts- und Schlafräume sind zum Innenhof hin geplant.
Mit diesen Vorgaben im Gepäck wurden die Planer zurück ans Reißbrett geschickt
Die Fassade sehe aus wie ein "Gefängnis", lautete die Kritik. Zumindest Küchenbalkone, auch verglast, sollte diese Anmutung auflockern, war ein Vorschlag. Auch in der allgemeinen Kritik der KOSA war die Ecksituation zur Einmündung der Felix-Dahn- und Randersackerer Straße. Dort ist Gastronomie mit einer Freifläche vorgesehen. Aus dieser Ecksituation müsse man "mehr" als das Gezeigte machen, hieß es.
Mit diesen Vorgaben im Gepäck wurden die Planer zurück ans Reißbrett geschickt. Was daraus entstanden ist, werden sie in der nächsten KOSA-Sitzung präsentieren können. Die ist laut Pressestelle der Stadt für Freitag, 21. Juli, angesetzt.
Von jenem Pavillon habe ich noch nie gehört. Das zeigt, wie wichtig es ist, ihn mit möglichst wenig störendere Anbauten freizustellen. Man hätte allerdings noch mehr begründen müssen (oder die MP schreiben müssen), warum genau eine Kita in dem Pavillon nicht möglich ist. Wenn es um eine mglw. wertvolle Innenaussattung wie Stuckwände oder Vertäfelungen geht, wäre das nachvollziehbar.
Die übliche Polemik Anderer kann ich nicht nachvollziehen. „Wohnungsnot“ ist oft ein vorgeschobenes Argument, um ohne Rücksicht so zu bauen, wie es einem in den Kram passt.
erst muss was einziehen
was in 3 Jahren wieder Pleite macht..
dann kommt ne Drogerie