25 Jahre ist es her, dass aus dem ehemaligen Wildpark der heutige Tierpark Sommerhausen wurde. Die Mainfränkischen Werkstätten hatten damals nach neuen Möglichkeiten gesucht, Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz zu bieten. Eigentlich wurde nach Gärtnereien und Bauernhöfen Ausschau gehalten, doch dann stand der damalige Wildpark oberhalb von Sommerhausen zum Verkauf.
Laut Tierparkleiter Thomas Dodenhoff erkannte man damals schnell, dass das Gelände am Berg eine interessante Option sein könnte. Er arbeitete damals in den Mainfränkischen Werkstätten im kreativen Bereich. "Ich war viel im Wald und draußen, schon als Kind, und wurde dann gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Wildpark als Projektleiter aufzubauen. Das war natürlich eine einmalige Chance.”
1993 begannen 15 Mitarbeiter mit Behinderung im Park zu arbeiten. Inzwischen sind es 36. Ergänzend arbeiten Praktikanten, Studenten und FSJler im Tierpark. Die meisten Mitarbeiter kommen um acht Uhr mit dem Kleinbus. "Dann geht jeder zu seinem Bereich. Das Füttern der Tiere ist meistens die erste Arbeit”, erläutert Dodenhoff.
Im alten Wildpark musste vor 25 Jahren viel abgerissen und neu aufgebaut werden. Auch ein neues Konzept wurde erarbeitet. Wie kann die Arbeit gestaltet werden und welche Tiere kommen in Frage? Die Tiere sollten Tiere artgerecht gehalten werden, die Mitarbeiter sollten zufrieden sein und die Besucher natürlich aus. Der Bildungsgedanke kam laut Dodenhoff hinzu: "Kinder sollen hier Nutz- und Haustiere kennen lernen, die sie sonst nirgendwo mehr sehen." Familien mit Kindern nutzen dieses Angebot gerne: Seit 25 Jahren ist der Tierpark Sommerhausen das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel.
Im Arbeitsablauf im Tierpark gibt es um 10 Uhr die erste Pause und dann die erste, tägliche Gesprächsrunde. Ist bei den Tieren irgendwas aufgefallen? Hat eines Krankheitssymptome oder ist Nachwuchs gekommen? "Das sind Dinge, die alle sehr aufmerksam beobachten,” erzählt Dodenhoff aus der Runde. Auch im restlichen Arbeitsablauf gibt es regelmäßige Pausen und Gesprächsrunden.
Ein wichtiger Teil des Tierparks ist die Umweltstation. Sie macht vor 20 Jahren auf. Diese organisiert nicht nur Geburtstage, Übernachtungen und Ferienprogramme sondern ist auch eine staatlich anerkannte Einrichtung der außerschulischen Umweltbildung. Das Ziel: Kindern Natur und Tiere kindgerecht nahe bringen, zum Beispiel anhand einerspannenden Tierspuren-Suche.
Die Angebote werden durch das Bayerische Umweltministerium gefördert. Im Moment liegt der Schwerpunkt bei Haus- und Nutztieren und sei sehr beliebt. Laut Dodenhoff bereiten Schüler im Unterricht Projekte vor, die sie dann in der Umweltstation und im umliegenden Wald umsetzen.
Während der 25 Jahre hat sich der Tierpark immer weiter entwickelt. Ein großer Spielplatz mit Wasserspielanlage begeistert seit drei Jahren die Kinder, ein neues Kaninchenhaus gibt es seit 2017, Familien können in großen Indianerzelten übernachten und mit der im Tierpark integrierten Reit-Therapie ist ein neues Angebot hinzugekommen.
Wie soll es weiter gehen? Die Therapie mit Tieren soll ausgebaut werden, weitere alte Haustierrassen hinzu kommen, eine Wildnis-Schule aufgebaut werden und neben dem Spielplatz wächst gerade ein Waldlehrpfad heran.
Am Wochenende wird das 25-jährige Bestehen ordentlich gefeiert. Es gibt ein ordentliches Fest für Groß und Klein - zu Gast sind unter anderen der Würzburger Schauspieler Markus Grimm, die Sängerin Steffi List tritt mit der Inklusionsband Mosaik auf.