Wieder einmal sollen die Ticketpreise für Straßenbahn und Busse im Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) erhöht werden: Schon zum 1. August könnten die Fahrkarten um durchschnittlich 3,36 Prozent teurer werden. Die Tageskarte beispielsweise würde dann 5,40 Euro statt bislang 5,20 Euro kosten.
Begründung: Steigende Kosten bei Löhnen, Diesel und Strom
Begründet wird die Erhöhung vor allem mit der Kostenentwicklung in den Bereichen Antriebsenergie (Strom für die Straßenbahn und Dieselkraftstoff für die Busse) und auch mit der Lohnentwicklung. "Aus diesen beiden Segmenten sind die hauptsächlichen Anpassungsnotwendigkeiten entstanden", sagt Jürgen Dornberger, Pressesprecher der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV).
Zwar haben der Aufsichtsrat der Würzburger Straßenbahngesellschaft (WSB) und der Aufsichtsrat der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (WVV) der Tariferhöhung bereits zugestimmt, aber auch der Hauptausschuss des Stadtrates hat das Thema am kommenden Donnerstag noch auf der Tagesordnung. Weil der Tarif um mehr als 2,9 Prozent angehoben werden soll, ist laut Gesellschaftsvertrag der WVV die Zustimmung der Stadt Würzburg erforderlich. Endgültig darüber abgestimmt wird voraussichtlich in der Stadtratssitzung am 16. Mai.
Einige Beispiele für die möglichen Preise ab August: Die Sechserkarte für Erwachsene würde 11,60 Euro statt bisher 11,20 Euro kosten,die Tageskarte Familie 10,90 Euro statt bisher 10,60 Euro und die nicht übertragbare Jahreskarte im Premium-Abo 41,50 Euro im Monat – bisher kostet sie 40,10 Euro monatlich.
In der ersten Tarifzone ändert sich bei den Einzelfahrkarten preislich nichts. "In den niedrigen Tarifstufen können nicht beliebige Beträge erhöht werden, da im Barverkauf keine Beträge handhabbar sind, die einzelne Centwerte ausweisen", so Pressesprecher Dornberger. Hier würde eine Erhöhung um zehn Cent aber bereits eine überproportionale Erhöhung darstellen.
Kritik von Lesern
Die letzte Tariferhöhung gab es zum 1. August 2018. Damals wurden die Tarife um durchschnittlich 2,9 Prozent angehoben. "Die jährlichen Preisanpassungen im moderaten Umfang sind für den Kunden nachvollziehbarer und akzeptierter, als hohe Preisanpassungen mit großem zeitlichen Abstand dazwischen", meint WVV-Pressesprecher Jürgen Dornberger.
Leser haben das bei der Preisanpassung im vergangenen Jahr anders gesehen. "Anstatt ständig die Preise zu erhöhen und das Angebot auszudünnen, sollte man das Gegenteil machen", meinte ein Kommentator. "Dieser Erhöhungsautomatismus geht mir schon lange auf die Nerven," klagte ein anderer.
Ich möchte einen Würzburger sehen, der ganzjährig günstiger mit Anschaffung und Betrieb eines Autos in der Stadt unterwegs ist als mit einer ÖPNV Jahreskarte (ca 500€), mit der man abends und am Wochenende auch noch die Familie kostenfrei mitnehmen und im ganzen Verkehrsverbund kostenfrei fahren kann. Da lügen sich viel zu viele in die eigene Tasche, indem sie nur die spritkosten ansetzen.
Mobilität ist teuer, ja. Autofahren noch weit mehr als öpnv. Wer sparen will, fährt Rad.
Auch ich brauche mein Auto.
Wenn ich einen Arbeitsplatz in Würzburgs hätte, den ich mit der Straßenbahn erreichen könnte, hätte ich sehr wahrscheinlich keines.
Was mich bei diesem ganzen "Autobashing" immer stört, ist, dass davon ausgegangen wird, dass man immer eine Wahl hat.
Ggf. muss man halt in WÜ auch mal überlegen, zumindest die Busleistungen fremd zu vergeben. Bei der StraBa dürfte sich dies schwierig gestalten.
Was man dann allerdings vorher im Grundsatz diskutieren muss ist, ob man eine kostengünstigen Verkehr mit Privatunternehmen und den nach dem dortigen Tarifvertrag wesentlich geringeren Löhnen haben will. Oder man weiterhin hohe Fahrpreise aus gesellschaftlichen Gründen akzeptiert, weil das Personal nach den besseren Tarifverträgen für den öffentlichen Dienst vergütet wird. Ich meine gelesen zu haben, dass der Lohnunterschied hier bis zu 30% beträgt.
Genauso wenig, wieso man nicht mit einer Fahrkarte theoretisch Bahn fahren oder Schiff fahren kann. Um's mal auf die Spitze zu treiben: Alles müsste möglich sein, theoretisch auch das Bier-Bike
Das Problem ist nur eines: Raffgier.
Sämtliche Beteiligte gehören sofort von ihren Posten entbunden, weil sie die Zusammenhänge der Welt nicht verstehen.
Herrgott, ich habe ein Auto. Ich zahle das Auto. Aber wieso sollte ich WEITERE 50€ pro Monat zahlen, damit ich Straßenbahn und Bus fahren kann? Never ever.
Als ob die Leute ihre Autos verkaufen, weil es eine neue Straßenbahn gibt. Wer das glaubt, der sollte Blumen pflücken gehen und daran glauben, dass man mit reiner Willenskraft den Weltfrieden holt.
Parkgebühr + Sprit Heidingsfeld in die Stadt und zurück ~5,00 €
Versandkosten Zalando, Amazon Prime & Co.0,00 €
Kein schlechter Zeitpunkt, dass die Herrschaften mal ihr Hirn einschalten
Da hab ich mich gefragt, ob in Bayern die Revolution ausgebrochen ist und Söder jetzt eine Exilregierung anführt, oder ob Unterfranken den Reichsbürgern zum Opfer gefallen und vom bayrischen Mutterland abgespalten wurde.
Wenn Würzburg eine Verkehrswende will, muss die Stadt endlich auf Preiserhöhungen verzichten und statt dessen das Angebot ausweiten. Höhere Parkgebühreneinnahmen und insgesamt höhere Einnahmen aus der stärkeren Nutzung des ÖPNV sollten die erhöhten Kosten ausgleichen.
Und vergessen wir nicht, wir alle erhalten dadurch eine lebenswertere Stadt. Ich hoffe, der Stadtrat, der sich ja schon fast in Gänze der Verkehrswende verschrieben hat, beweist jetzt seine Glaubwürdigkeit.
Ach ja in diesem Zusammenhang kann man die millionenschweren Investitionen in den Greinbergknoten vielleicht nochmal neu betrachten. Da scheint genug Geld für den umweltschädlichen motorisierten Individualverkehr da zu sein.
Grundsätzlich stellt sich doch die Frage welche Art von Mobilität will ich und wohi investiere ich vorhandenen Mittel.
Für so eine Kleinstadt wie Würzburg so ne Menge Geld zu verlangen ist nicht besonders klug. Die Leute die nicht in die Stadt müssen kaufen im Internet und lassen liefern. Die anderen wo zum Arzt müssen lassen sich im Auto hinbringen. Bei beiden hat Würzburg weder Parkgebühren noch sonstige weitere Einnahmen. Mein Vorschlag wie in Wien (was im Gegensatz zu Würzburg eine wirkliche Großstadt ist) Jahreskarte für 365 Euro (also pro Tag 1 Euro). Ansonsten bei so ner kleinen Stadtgröße wie Würzburg maximal 1,50 Euro für ne Tageskarte im Einzelverkauf.
Mit Kleinstadt-Großstadt hat das genau nix zu tun.