Wieder einmal sollen die Ticketpreise für Straßenbahn und Busse im Verkehrsunternehmens Verbund Mainfranken (VVM) erhöht werden: Ab 1. August um durchschnittlich 3,64 Prozent. Die Einzelfahrkarte beispielsweise kostet dann 2,80 Euro statt bislang 2,70 Euro. Begründet wird die Erhöhung, die sich nach der Preisentwicklung des so genannten ÖPNV-Warenkorbes richtet, vor allem mit gestiegenem Personalkosten.
Zugestimmt haben schon die Aufsichtsräte der Würzburger Straßenbahngesellschaft (WSB) und der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (WVV). Doch Widerstand gibt es seitens der Stadträte, die bei einer Tariferhöhung ab 2,9 Prozent ein Mitspracherecht haben. So plädierte der Hauptausschuss vergangene Woche für eine Vertagung und eine Neukonzeptionierung der Erhöhung.
Baumann: Ticketpreise einfrieren!
Darüber entscheidet der Gesamtstadtrat, bei dessen Sitzung an diesem Donnerstag (Beginn 15 Uhr im Ratssaal) das Thema auf der Tagesordnung steht. Dazu hat ZfW-Stadtrat Wolfgang Baumann im Vorfeld eine Presseerklärung abgegeben, in der er ein „Einfrieren der Ticketpreise beim ÖPNV in Würzburg“ fordert.
Baumann kündigt eine „Fundamentalopposition gegen jede Erhöhung der Verkehrstarife im Stadtbereich Würzburg“ an, er wolle nicht mehr dem „technokratischen Erhöhungsautomatismus“ zustimmen. Seine Begründung: Man könne nicht ständig die Tarife erhöhen und gleichzeitig die Leistungen reduzieren. Nur durch ein verbessertes Angebot „bei wenigstens gleichbleibenden Tarifen“ könnten die Attraktivität und Akzeptanz des ÖPNV verbessert werden. Baumann: „Hier müssen sich WVV und WSB Gedanken machen. Kreativität ist angesagt!“
Grüne wollen Konzept für besseren ÖPNV
Derweil fordert die Grünen-Fraktion in einem Dringlichkeitsantrag zur Stadtratssitzung, dass die ÖPNV-Preise nicht stärker als die Parkgebühren im öffentlichen Raum angehoben werden. Die aktuell geplante Erhöhung miteingerechnet, seien die ÖPNV-Tarife seit 2014 um 10,7 Prozent gestiegen, die Parkgebühren dagegen gleich geblieben. Zudem fordern die Grünen „ein Konzept zum kundenfreundlichen Ausbau des ÖPNV im Stadtgebiet“, unter anderem mit zusätzlichen Angeboten und besseren Verknüpfungen.
Vielleicht sollte der Stadtrat mal in andere Länder schauen (immer eine Reise wert ).
Ich fände es auch gerechter nach Anzahl der zurück gelegten Haltestellen zu zahlen, und den Tagessatz dann zu deckeln. So würden Langstreckenfahrer nicht übermäßig benachteiligt werden. Das ganze mit einem wiederaufladbaren Prepaid Kartensystem.
Grundsätzlich muss der öpnv aber deutlich preiswerter werden.
Horsdt Mayer