
Die Eltern Gabi und Gustav Strobel halten die Erinnerung an ihre getötete Tochter Simone hartnäckig lebendig. Das Ehepaar aus Rieden (Lkr. Würzburg) hat – wie die Ermittler in Würzburg und Australien – den Glauben noch nicht aufgegeben, dass der Tod der 25-jährigen Kindergärtnerin vor 13 Jahren noch geklärt wird. Aber sie sind jetzt um eine Hoffnung ärmer: Die Schriftstücke, die im vergangenen Jahr bei Simones Ex-Freund Tobias in Perth, Australien, beschlagnahmt worden waren, brachten die Ermittlungen nicht voran .
Keine neuen Erkenntnisse
„Wir konnten daraus keine neuen Erkenntnisse gewinnen“, bestätigte jetzt Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen auf Nachfrage. „Die Papiere enthalten nichts, was wir nicht schon von dem Verdächtigen selbst gehört hätten.“
Simone verschwand in der Nacht zum 12. Februar 2005 von einem Campingplatz im australischen Lismore, wo sie mit ihrem Freund, dessen Schwester und einem Bekannten Halt gemacht hatte. Tagelang wurde nach ihr gesucht. Am 18. Februar fand man ihre Leiche, bedeckt mit ein paar abgerissenen Palmzweigen, auf einem Sportgelände nur 80 Meter entfernt.
DNA noch nicht eindeutig zuzuweisen
Wer diese Zweige abgerissen hat, hinterließ an ihnen winzige DNA-Spuren, die bis heute nicht mit letzter Sicherheit zugeordnet werden können. Doch die Ermittler hoffen, dass Fortschritte in der Wissenschaft ihnen das bald ermöglichen.
Die Existenz der Papiere war im vergangenen Jahr bekannt geworden, als Tobias M. (erfolglos) gegen das Buch der australischen Schriftstellerin Virginia Peters über den Fall geklagt hatte. In den Schriftstücken hatte der inzwischen mit einer Australierin verheiratete Mann aus dem Landkreis Main-Spessart eine Verteidigungsstrategie skizziert, um sich gegen die Beschuldigungen zu wehren, mit denen er von Ermittlern und Medien konfrontiert war. Er bestreitet jede Schuld an Simones Tod.

Kein Kommentar
M. äußerte sich auf wiederholte Anfrage der Redaktion über seinen Würzburger Anwalt Peter Auffermann nicht, auch nicht auf dreimalige direkte Nachfrage dieser Redaktion bei seinen Aufenthalten in Deutschland.
Simone war mit ihrem langjährigen Freund Tobias, dessen Schwester und einem Studienkollegen in Australien unterwegs. Arbeiten und reisen – ein Jahr lang wollten sie damals diesen Traum leben, bevor der Ernst des Lebens für sie beginnen sollte. Simone und Tobias waren schon sechs Jahre ein Paar, sie arbeitete als Erzieherin in ihrem Geburtsort Rieden bei Würzburg.
Bezeichnende Tagebuch-Einträge
Simones Tagebuch erzählt von ihrer Freude über die Reise: „Es ähnelt dem Paradies auf Erden. Es ist hier einfach unbeschreiblich schön.“ Dann erhielten Simones Eltern in Rieden einen Anruf: „Tobias sagte: Gustl, es ist was ganz, ganz Schlimmes passiert! Die Simone ist weg!“, erinnerte sich Vater Gustav Strobel.
Bei der Polizei gab Tobias an, er habe eine Diskussion mit seiner Schwester gehabt. Daraufhin sei Simone wütend geworden und einfach weggegangen. Die Polizei suchte tagelang nach der 25-Jährigen – bis sie schließlich nicht weit entfernt vom Campingplatz gefunden wurde.
Zeugen beobachteten Streit
Die Polizei vernahm zahlreiche Zeugen, die Simone und ihre Begleiter in der Nacht zuvor noch gesehen hatten. Zuletzt wurden sie in einem Hotel mit Kneipe beobachtet. Das Personal berichtete, dass es einen Streit zwischen dem Paar beobachtet habe. Bilder einer Überwachungskamera nahmen eine Diskussion der Gruppe auf. Das waren die letzten Bilder von Simone Strobel.
Bei der Polizei konnte sich Tobias an einen Streit nicht mehr erinnern. Doch Simone notierte in ihrem Tagebuch am Tag vor ihrem Verschwinden: „Nachdem ich Toby gebeten habe, mich zu ihm in den Van zu lassen, flippte er total aus, und es ist die 'badeste Vibration' zwischen uns, solange wir hier in Australien sind.“ Der letzte Eintrag war einen Tag später: „Der heutige Tag begann genauso sch…, wie der gestrige Tag aufgehört hat!“
„Wir hatten so eine schöne Zeit“
Simones Bruder Alexander, der nach nach Australien geflogen war, erinnert sich an die Beteuerung von Tobias: „Alexander, wir haben keinen Streit gehabt! Wir hatten so eine schöne Zeit, die ganze Zeit.“ Gabi und Gustav Strobel glaubten das lange – wunderten sich aber, dass Tobias nichts zur Aufklärung beitrug, als zwei Jahre später in einer Anhörung in Australien Zeugen gehört werden sollten.
Weder Tobias noch seine Schwester standen dort Rede und Antwort. Der mitgereiste Studienkollege gab dort an, dass Tobias ihn aufgefordert habe, nichts von einem Streit zwischen ihm und Simone zu erzählen.
Dieser Fall ist noch nicht abgeschlossen
Die Indizien jedoch reichen bis heute nicht für einen Haftbefehl oder eine Anklage aus – auch deshalb, weil alle drei Reisebegleiter von Simone seit mehreren Jahren alle weiteren Aussagen verweigern. „Der Fall ist geraume Zeit her“, sagt Chief Inspector Cameron Lindsay in Australien. „Aber wir haben ihn nicht aufgegeben und wir werden ihn nicht aufgeben.“
In Würzburg hat Kommissariatsleiter Hans-Jürgen Kämmer den Fall über Jahre begleitet, ehe er vor kurzem in Pension ging. „Sie können aber versichert sein, dass dieser Fall mit meiner Pensionierung nicht abgeschlossen ist“, versichert er.
Der Vergleich mag hinken -Uwe Barschel wurde ermordet,weil er die Gefahr unterschätzte,die von seinen "Geschäftspartnern"ausging-Marilyn Monroe wurde ermordet,weil sie dem US Präsidenten JFK mit unliebsamen Veröffentlichungen gedroht hatte -und JFK samt Exaffäre Bobby hatten weit mehr zu verlieren als sie,nebst allen tiefen politischen Krisen der damaligen Zeit.
Simone Strobel ist möglicherweise durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ums Leben gekommen.
Es macht aber nichts besser,darüber zu schweigen,anstelle sich den traurigen Ereignissen endlich zu stellen und zu bekennen,inwieweit eine Mitbeteiligung ihrer Freunde mit zu den Todesumständen beitrug,oder auch nicht.
Aber 8-10Jahre wegen Totschlags oder fahrl.Körperverletzung-
feige schweigen?
Aus Angst?Traurig..