Keine Blumen, kein Handhalten und keine Genesungswünsche auf dem Gips am Bein: Verwandte und Freunde im Krankehaus besuchen, ist in Bayern momentan nicht möglich. Das ist eine der Maßnahmen, die der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag angeordnet hat, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Ausnahmen gibt es zum Beispiel noch, wenn Patienten im Sterben liegen, bei Geburten oder wenn Eltern ihr Kind besuchen wollen. In diesen Fällen bitte man darum, zuvor Kontakt zum jeweiligen Stationspersonal aufzunehmen, sagt Daniela Kalb, Sprecherin des Klinikums Würzburg Mitte. Doch wie kontrollieren die Krankenhäuser in Unterfranken überhaupt das Besuchsverbot?
Würzburger Kliniken setzen auf Sicherheitspersonal
Alle Seiteneingänge des Julisspitals und der Missioklinik, also der beiden Standorte des Klinikums Würzburg Mitte, seien derzeit geschlossen, so Kalb. Dadurch wolle man die Einhaltung der Besuchsregelungen kontrollieren, aber auch dem organisierten Diebstahl von Hygiene-Material vorbeugen. Kalb: "An den Haupteingängen halten wir zudem Sicherheitspersonal vor. Ankommende Personen werden angesprochen und der Grund ihres Besuchs geklärt." Mitarbeiter müssten sich entsprechend ausweisen.
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Sicherheitspersonal wird auch am Würzburger Universitätsklinikum eingesetzt, wie eine Sprecherin erklärte, derzeit an den Eingangsbereichen von ZOM, ZIM, Kopf- und Frauenklinik. Weitere Bereiche sollen folgen. In der Frauenklinik "erfolgen die Kontrollen durch Medizinische Fachangestellte, die konkret abklären können, ob ein Zugang im Rahmen der Sonderregelung möglich ist", so die Sprecherin weiter. Für besonders schwerkranke Patienten könnten zudem Absprachen zwischen Angehörigen und der Station getroffen werden.
Für Patienten und Besucher des Rhön-Klinikums in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) ist aktuell nur noch der Haupteingang im Zentrun für ambulante Medizin geöffnet. "Wir haben Wegesysteme eingerichtet, die Patienten und Besucher direkt vom Haupteingang zum Patienten-Servicecenter führen", sagt Pressesprecherin Josefine Astl. Dort werde der Patient an die entsprechende Stelle verwiesen. Bei Besuchern überprüfe man an dieser Stelle, ob es sich um Ausnahmefälle handelt oder nicht. Astl: "Am Haupteingang haben wir zusätzlich Sicherheitspersonal positioniert."
Ein Zelt als Schleuse vor der Klinik Kitzinger Land
Das Klinikum Main-Spessart hat Mitarbeiter am Eingang der Notaufnahme des Standorts in Lohr postiert, die das Besuchsverbot kontrollieren sollen. Pflegepersonal und Ärzte müssen sich nicht ausweisen. "Bei unserer Hausgröße sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekannt", sagt Holger Steiger, Pressesprecher des Landratsamtes Main-Spessart.
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Ein Zelt steht vor dem Haupteingang der Klinik Kitzinger Land. Dieses dient als Schleuse, welche die Besucher zwangsläufig am Empfang vorbeiführt. Dort kann das Personal der Klinik die hereinkommenden Personen abpassen und gegebenenfalls bitten, die Klinik wieder zu verlassen. Ein Schild im Zelt vor der Klinik weist außerdem den Weg zum Außenfenster der Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB), welche sich ebenfalls im Haupteingangsbereich befindet. Über dieses Fenster treten die Mitarbeiter der Praxis mit den Patienten in Kontakt. So könne vermieden werden, dass ambulante Patienten überhaupt erst das Gebäude betreten, sagt Klinik-Vorstand Thilo Penzhorn.
Patienten und Besucher in Schweinfurt müssen klingeln
Die Eingänge des Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt sind derzeit grundsätzlich alle verschlossen. "Besucher oder ambulante Patienten müssen am Haupteingang klingeln und werden dann ins Haus eingelassen", sagt Krankenhaus-Sprecher Veit Oertel. Zusätzliche Mitarbeiter an der Rezeption klären dann den Hintergrund des Termins oder des Besuches mit den Fachbereichen ab, zum Beispiel mit Stationen oder dem Kreißsaal. Erst wenn diese eine Freigabe erteilen, darf man die jeweiligen Bereiche des Krankehauses betreten. Die Mitarbeiter kommen mit ihrem Dienstschlüssel ins Krankenhaus. Der Zugang zur Notaufnahme bestehe, so Oertel.
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