Normalerweise ist der Sommer in Würzburg geprägt von Weinfesten - diese ziehen jedes Jahr ein Vielzahl von Besuchern an. Heuer standen die Veranstaltungen wie Wein am Stein, die Weinparade und das Hofschoppenfest des Bürgerspitals wegen Corona auf der Kippe. Trotzdem überlegten sich die Veranstalter angepasste Programme und wollten diese im September stattfinden lassen. Die Anträge der Veranstalter wurden bisher von der Stadtverwaltung geprüft.
Unter Betracht der aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie gibt es schlechte Nachrichten für Würzburger Weinfestliebhaber. Großveranstaltungen seien weiterhin durch die Regierung untersagt, erläutert Kommunalreferent Wolfgang Kleiner auf einer Pressekonferenz der Stadt Würzburg am Freitagmittag. "Sondergenehmigungen sind nach Prüfung von vorgelegten Konzepten der Veranstalter zwar möglich, die Stadtverwaltung kam jedoch zu dem Entschluss dabei keine Ausnahmen zu machen", sagt er. Es werde also auch keine Weinfeste geben.
"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Die Stadt weiß, dass die Feste Tradition in Würzburg haben und auch eine wirtschaftliche Rolle spielen", so Kleiner. Allerdings musste man nach gründlicher Abwägung diesen Schritt im Sinne der Gesundheit gehen. "Auch die betroffenen Veranstalter und Wirte wurden bereits über die Entscheidung informiert."
Absage von Weinparade und Wein am Stein Unplugged
"Die Sicherheitslage macht es leider unmöglich, ein Fest unserer Größe durchzuführen", heißt es auf der Internetseite der Weinparade Würzburg. Das Weinfest am Unteren Markt wurde am 27. Juli offiziell von den Festwirten abgesagt. "Die Information der Stadt bekam der Verein Würzburger Festwirte vor ungefähr zwei Wochen", sagt Mitarbeiter Erik Leukert.
Und auch das Wein am Stein Unplugged muss vom Weingut Knoll auf 2021 verschoben werden. "Dieser Schritt fällt uns bei aller Passion natürlich schwer, doch gilt es gegenwärtig weiterhin verantwortungsbewusst eure und auch unsere Gesundheit zu schützen", ist auf der Internetseite zu lesen. Nach Prüfung der Stadtverwaltung und gemeinsamer Abwägung mit den Veranstaltern stand die Entscheidung fest.
"Ein bisschen bitter war die Entscheidung natürlich schon. Wir hätten gerne etwas früher Klarheit gehabt, weil wir schon mit dem Kartenverkauf begonnen hatten", sagt Veranstalter Ludwig Knoll. Letztendlich respektiere er aber die Entscheidung der Stadt und nehme auch die Verantwortung für die Gesundheit der Gäste sehr ernst. Der Ticketpreis könne als Wertgutschein für den Weineinkauf auf dem Gut verwendet werden. "Das nehmen die Käufer auch gut und gerne wahr", weiß Knoll.
Gute Nachrichten vom Hofschoppenfest
Anders sieht die Situation beim Hofschoppenfest des Bürgerspitals aus. Dieses findet wie geplant vom 3. bis 12. September statt. "Als Weinfest kann man die Veranstaltung allerdings nicht bezeichnen", sagt der Leiter der Bürgerspital-Weinstuben Alexander Wiesenegg. Es handele sich bei der Veranstaltung um den regulären Restaurantbetrieb mit kultureller Begleitung durch Livemusik und anderer Speisekarte.
Das Weinfest werde also anders ablaufen als von den letzen Jahren gewohnt, denn auch dieses müsse natürlich mit den Hygieneregeln vereinbar sein. Trotzdem wolle man an der traditionellen Veranstaltung festhalten. "Ich würde das Ganze eher 'Weinfest Corona-Edition' nennen", so Wiesenegg.