
Am Rathaus in Güntersleben wummern am Faschingsdienstag die Bässe. Junge Leute springen und tanzen zur Musik. Ein paar Straßen weiter in der kleinen Schulturnhalle in der Weinbergstraße dröhnt auch der Lautsprecher. Ein technisches Problem, das die Genossen des SPD-Ortsvereins aber in den Griff bekommen. Zumindest als SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert mit seiner Rede beginnt, ist das Wummern vorbei. Aber nur im Lautsprecher.
Für den Politiker aus Berlin ist der Faschingsdienstag in Bayern ein normaler Werktag. Für den stellvertretenden SPD-Bürgermeister und Ortsvereinsvorsitzenden Gerhard Möldner ist er das nicht. Kurz nutzt er auch die Chance zu zeigen, dass er neben politisches auch Faschings-Talent hat. Die gut 180 Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßt er mit einer Büttenrede auf gut Fränkisch.

Welche Botschaften SPD-Generalsekretär Kühnert am Faschingsdienstag hat
Es ist nicht das erste Mal, dass Kevin Kühnert den Faschingsdienstag im Landkreis Würzburg verbringt. Vor vier Jahren war er auf der anderen Mainseite in Zell, um dort als Bundesvorsitzender der Jusos den jungen SPD-Kandidaten im Bürgermeisterwahlkampf zu unterstützen. Schon damals ließ er anklingen, Fasching sei nicht sein Ding. Und auch in Güntersleben gibt er keine Schüttelreime zum Besten. "Es ist eine Zeit, in der eine Faschingsdienstagsrede anders ausfällt als noch vor zehn Jahren", sagt er.
Um es vorweg zu nehmen: Kühnert wird nicht poltern. Er wird nicht, wie es zu Beginn der Fastenzeit bei der CSU-in Passau üblich ist, in Stammtisch-Manier verbal auf den politischen Gegner eindreschen, sondern feinfühlig erklären, klare Kante zeigen und dabei durchaus auch selbstkritisch auf die SPD blicken.
Dass deren schlechtes Abschneiden bei der Landtagswahl in Bayern "auch Fragen an uns richtet", ist sich SPD-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib bewusst. Auch, dass seine Partei Antworten geben muss.
Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität - die sozialdemokratischen Grundwerte - würden Antworten auf die Fragen unserer Zeit geben, "nicht Hass und Hetze", ist Würzburgs SPD-Vorsitzende Freya Altenhöner optimistisch: "Die SPD ist das Bollwerk gegen Faschismus." Dass "Populismus keine Fragen löst", diese politische Botschaft geben auch die Musiker Michael Fritz und Olli Thedieck von der Band Castle Ghosts aus Rimpar in ihrem Lied "Fünf vor zwölf".
Wie SPD-General Kühnert das Problem dieser Gesellschaft skizziert
"Wir dürfen uns nicht ins Schneckenhaus zurückziehen, sondern müssen im Gespräch bleiben, auf die Stimmung im Land reagieren", nimmt Kühnert den Refrain der Musiker auf und sagt zu einem Geheimtreffen radikaler Rechter in Potsdam: "Man muss sie ernst nehmen, wenn sie ihre Phantasien äußern." Noch unter dem Eindruck der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus am 31. Januar im Deutschen Bundestag zitiert der 34-Jährige die Auschwitz-Birkenau-Überlebende Eva Szepesi: "Die Shoah begann nicht mit Auschwitz. Sie begann mit Worten. Sie begann mit dem Schweigen und dem Wegschauen der Gesellschaft."
Es sind ernste Töne, die der SPD-Generalsekretär spricht. Das leichte Dahinschmettern politischer Parolen ist nicht sein Stil. Das ist aber auch das, was das Publikum, etwa die Hälfte sind SPD-Mitglieder, am Faschingsdienstag zum Ausklang der Narretei hören möchte. "Das ist Balsam für die sozialdemokratische Seele", sagt ein Genosse im Publikum, weil Kühnert die Erfolge der viel gescholtenen SPD vermittelt - vom Mindestlohn und Kindergeld bis hin zum Rentenpaket in diesem Sommer, "das nicht der Knall aus dem All sein wird, aber die SPD ist die letzte Partei, die sich noch für die Rentenversicherung einsetzt, während alle anderen nur noch von privater Vorsorge reden".
Wie SPD-Generalsekretär Kühnert die Kommunikation der SPD bewertet

Am Ende dann vielleicht die entscheidenste Frage aus dem Publikum: "Wie können wir unsere Kommunikation verbessern?" Kühnert gibt zu, dass es nicht die eine Lösung gebe, aber es auch nicht sein kann, dass nach Wochen intensiver Debatten über Haushaltseinsparungen plötzlich verkündet wird, Landwirte bekommen weniger. "Das ist keine gute Kommunikation, weil niemand nachvollziehen kann, dass diese Entscheidung gerecht abgewogen ist", sagt er und verspricht: "Dass wir in einem Hochkommunikationszeitalter mit Methoden von vorgestern arbeiten: das wird nicht so bleiben."
Die Genossen und Genossinen, die Gäste, danken es ihm mit minutenlangem stehenden Applaus - und andere mit ihrer Unterschrift auf einem Mitgliedsformular.
Eloquenz, wie z. B. auch bei Herrn Künert sind kein Nachweis für Fähigkeiten. Nicht an großen Worten, sondern an Leistungen ist die Messlatte anzulegen.
Das Parlament sollte die Bevölkerung abbilden, nämlich Handwerker, Bauern, Unternehmer, Werktätige usw. Aber nur ein ganz bestimmter Personenkreis ohne Berufsleistung bedient sich derzeit am Futternapf der EU.
https://www.europaparl.europa.eu/meps/de/full-list
13,7 Prozent der Abgeordnete sind Juristen/Steuerberater/Unternehmensberater, aber nur 1,4 Prozent der Bevölkerung. 5,8 Prozent sind Hausfrauen/Hausmänner aber nur 0 Prozent der Abgeordneten.
Wo bleibt die Quote?
https://www.bz-berlin.de/deutschland/unsere-politiker-sind-fast-nur-beamte-und-juristen
Außer reden kann er nichts, und was er redet ist Unsinn
Das ist das Berufsbild ALLER Generalsekretäre. Außer viel reden machen die nichts. Schauen Sie sich an:
Martin Huber (CSU), vorher Stephan Mayer
Carsten Linnemann (CDU), vorher Paul Ziemiak
Gregor Voht (FW)
Bijan Djir-Sarai (FDP)
Emily May Büning (Grüne)
Kennen Sie irgendwelche "Taten" der aktuellen Generalsekretäre außer ihrem Gequatsche?
Oh Helga, das ist nicht nur ein Schenkelklopfer sondern ganz viele wert.
Ob ich einen Dr. habe oder ob ich mich Dr. nenne , weiß ich, besser gesagt doch Hr. Huber am allerbesten. Aber dies hin zu stellen, dass das nicht bewiesen ist, ist schon derart von dreist. Machen Sie das mit Absicht???
CSU-Generalsekretär Martin Huber verzichtet auf Doktortitel
https://www.br.de/nachrichten/bayern/csu-generalsekretaer-huber-verzichtet-auf-doktortitel,TMsWOoM
Das heißt keine Täuschung, unsauber zitiert! Freiwilliger Verzicht!
Also Leute, lasst bitte die Kirche im Dorf!
Geht ja noch. Neulich in Bad Königshofen auf SPD Veranstaltung mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas waren es noch mal 10 Jahre mehr. Der Personenaufzug neben den 10 Treppenstufen im Kurzentrum ist an dem Tag wohl so viel gefahren, wie sonst im ganzen Jahr nicht.
Vielleicht liefert das Rückschlüsse über die Zukunft der SPD ?
Vielleicht war den meisten jungen Leuten Fasching einfach wichtiger als SPD Blabla ?
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Aufschlussreich die Entwicklung der Wahlabsicht der Bevölkerung:
Aktuell 15,2 % nach 25,7% zur Bundestagswahl.
Alle Achtung. Satte 10,5% verloren in gut 2 Jahren Ampel Regierung. Am besten noch bis zur regulären Wahl Herbst 2025 so weitermachen, dann kommt die 5er Hürde nahe...
Man darf gespannt sein, ob dann kurz vor der Wahl die kürzlich gestrichene Grundmandatsklausel doch eilig wieder reaktiviert wird...
Da geben SPD und CDU/CSU nicht viel. Vorwiegend Ältere ab 50 Jahre wählen SPD, CDU/CSU.
Sie können sich vorstellen was die vorwiegend jüngeren Wähler wählen: FDP/Grüne
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/umfrage-alter.shtml