Die Planungen für die Umgestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in eine grüne Oase zwischen Mainfranken Theater und dem AOK-Gebäude können weitergehen – wenn der Stadtrat in seiner Sitzung am 23. Juli einverstanden ist. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats (Puma) hat dem Entwurf des Gartenamts mit großer Mehrheit zugestimmt.
Die aktuelle Planung ist das Ergebnis eines Bürgerentscheids im Sommer 2017 und von zwei Bürgerwerkstätten. Im zweiten Bürgerdialog im März gab es breite Zustimmung – unter anderem von Stadtheimatpfleger Hans Steidle und den Initiatoren des Bürgerbegehrens – für die Planung mit fünf Pflanzinseln, die sich ein Stück weit aus dem Boden erheben und mit 28 klimarobusten Bäumen bepflanzt werden sollen. In der Mitte des Platzes wird es begeh- und bespielbare Wasserflächen geben.
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Die dem Theater zugewandte Seite wird als Abgrenzung zum Straßenverkehr dichter bepflanzt, auf der Seite der Maxstraße sind Rasenflächen vorgesehen. Die Bratwurstbude bleibt entsprechend den Wünschen der Bürger in der Nähe ihres aktuellen Standorts erhalten.
Wünsche aus dem letzten Bürgerworkshop eingearbeitet
In den aktuellen Entwurf hat das Gartenamt einige Wünsche aus dem letzten Bürgerworkshop eingearbeitet: Die Sitzgelegenheiten auf den Rändern der Pflanzinseln werden Holzbänke mit Lehnen sein. Die Infrastrukturzeile in Form einer Pergola entlang der Theaterstraße rückt ein Stück weit Richtung Straße auf die Höhe der Gebäudekante des Nachbarhauses, dadurch gewinnt der Platz ein Stück zusätzliche Fläche.
Im Vergleich zum aktuellen Zustand wächst der Platz auch in eine andere Richtung und damit von 1700 auf 2500 Quadratmeter Fläche: Die Verbindung zwischen Ludwigstraße und Ingolstädter Hof wird künftig in jede Richtung nur noch eine Pkw-Fahrspur haben. Nachts werden nicht nur die Wasserflächen beleuchtet, sondern auch die Ränder der Pflanzinseln mit Leuchtbändern nachgezogen.
Bau soll ein Jahr dauern
Bevor der Platz selbst umgebaut werden kann, müssen die Leitungs- und Straßenarbeiten im Umfeld abgeschlossen sein. Verzögerungen beim Bau des Platzes selbst, der ungefähr ein Jahr dauern soll, erwartet Gartenamtsleiter Helge Bert Grob auch durch archäologische Funde im Untergrund, so wie in der benachbarten Spiegelstraße.
Der Entwurf wurde vom Puma weitgehend positiv aufgenommen, lediglich Charlotte Schloßareck (Bürgerforum) stimmte dagegen. Sie kann vor allem den erhöhten Pflanzinseln nichts abgewinnen: "Wir machen uns da wieder ein hässliches Fleckchen, es gehört eine andere Planung her", schimpfte Schloßareck.
Die Erhöhung der fünf Pflanzelemente ist aber nicht nur eine Frage der Gestaltung: "Üppiges Grün ist an so einer Stelle sonst nicht zu halten", betonte Gartenamtsleiter Grob. Neben einem tieferen Wurzelraum für die Bäume, sei die Erhöhung unter anderem dafür notwendig, um die Vegetation vor Hundekot und Radfahrern zu schützen.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Wötzel