Die Umgestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in eine kleine Parkanlage soll wieder zur Chefsache werden: Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag gefordert und gleichzeitig scharfe Kritik am Zeitplan der Verwaltung geübt.
Zahlreiche Stadtratsmitglieder äußerten ihre Unzufriedenheit, nachdem Umweltreferent Wolfgang Kleiner erläutert hatte, dass voraussichtlich vor 2022 nicht mit dem Beginn der Platzgestaltung zu rechnen ist. Bereits im Sommer 2017 hatte bei einem Bürgerentscheid eine Mehrheit für die Umgestaltung des Platzes zu einem kleinen Park mit großen Bäumen gestimmt. Anfang des kommenden Jahres will das Gartenamt zwar seinen Vorentwurf vorstellen, in den die Ergebnisse von zwei Bürgerwerkstätten eingearbeitet wurden. Außerdem soll eine weitere Bürger-Informationsveranstaltung durchgeführt werden. Mehr sollte nach Kleiners Darstellung mehr als zwei Jahre nach dem Bürgerentscheid aber erst einmal nicht passieren.
Kritik von allen Seiten
Als Grund nannte der Umweltreferent die Großbaustellen im Umfeld: Vor Abschluss der Errichtung des neuen Theater-Kopfbaus und dem Ende der Umbau- und Sanierungsarbeiten an der ehemaligen Mozartschule im Jahr 2022 könne die Umgestaltung des Platzes nicht stattfinden. Dazu kommt noch die geplante Verlegung von Fernwärmeleitungen in den angrenzenden Straßen. Unterstützung bekam Kleiner vom Kämmerer: "Es macht keinen Sinn, in der Mitte loszulegen, wenn außen herum noch die Bagger rollen", betonte Robert Scheller.
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Kritik an der Verzögerung kam von allen Seiten. "Das unterscheidet sich erheblich von dem, was uns bisher gesagt wurde. Wir halten es für dringend erforderlich, dass der Bürgerentscheid zeitnah umgesetzt wird", kritisierte Patrick Friedl von den Grünen. Er war sich mit Jürgen Weber (Würzburger Liste) einig, dass zumindest ein Teil der geplanten Großbäume bereits jetzt angepflanzt werden könnten.
Nötige Mittel in Haushalt einstellen
Auch SPD, ÖDP, Linke, FDP und Freie Wähler äußerten deutliche Kritik am geplanten Vorgehen der Verwaltung. CSU-Fraktionschef Wolfgang Roth zeigte zwar Verständnis für die Probleme, sprach sich aber auch für eine Beschleunigung aus.
Matthias Pilz (Grüne) und Hans Werner Loew (SPD) forderten von Oberbürgermeister Christian Schuchardt, die Umgestaltung des Faulhaber-Platzes wieder zur Chefsache zu machen: "Man kann nicht sofort am Tag nach dem Bürgerentscheid alle Autos wegnehmen, dann die Ideen der Bürger sammeln und eineinhalb Jahre später immer noch kein Ergebnis haben", betonte Loew. Schuchardt sagte zu, dem Faulhaber-Platz wieder mehr Priorität einzuräumen und die nötigen Mittel in den städtischen Haushalt einzustellen: "Es ist offenbar die einhellige Auffassung, dass es früher kommen muss", sagte der OB.
Aber weil man bei der Stadt wegen des Ausganges der Bürgerbefragung beleidigt ist, tut sich erstmal jahrelang nix.