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Würzburg
Wie erkläre ich meinem Kind den Klimawandel? Ein Würzburger Experte hat 4 ganz praktische Tipps
Kindern den Klimawandel vermitteln, ohne Angst zu machen? Jakob Sänger von der Würzburger Umweltstation weiß, wie es geht. Seine Tipps - und ein Erklärvideo.
Wie erkläre ich meinem Kind den Klimawandel? Ein Würzburger Experte gibt Tipps - und ein Erklärvideo zeigt die wichtigsten Fakten. 
Foto: Markus Hammer | Wie erkläre ich meinem Kind den Klimawandel? Ein Würzburger Experte gibt Tipps - und ein Erklärvideo zeigt die wichtigsten Fakten. 
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:11 Uhr

Der Klimawandel und seine Folgen sind überall Thema. Schließlich werden uns die Auswirkungen zunehmend bewusst und im Alltag sichtbar. Doch wie erklärt man das komplexe Thema Klima und Klimaschutz am besten einem Kind? Jakob Sänger kann dazu Tipps geben. Der stellvertretende Leiter der Umweltstation der Stadt Würzburg ist auch für Bildung im Bereich nachhaltige Entwicklung zuständig und arbeitet häufig mit Kindergruppen.

Wie erklärt man den Klimawandel inhaltlich?

Zunächst die inhaltliche Seite: "Grundsätzlich ist es wichtig, den Kindern zu sagen, dass es Klimawandel schon gibt, seit es die Erde gibt", sagt Jakob Sänger. Das ist der natürliche Klimawandel. Dazu kommt - und das ist das Problem - die menschengemachte Klimaveränderung. Die beschleunigt sich, je mehr Treibhausgase wir freisetzen, also zum Beispiel CO2 und Methan. 

Jakob Sänger, stellvertretender Leiter der Umweltstation der Stadt Würzburg, hat praktische Tipps, wie man den Treibhauseffekt veranschaulicht.
Foto: Johannes Kiefer | Jakob Sänger, stellvertretender Leiter der Umweltstation der Stadt Würzburg, hat praktische Tipps, wie man den Treibhauseffekt veranschaulicht.

Den Treibhauseffekt, der die Klimaveränderung verstärkt, kann man auch Grundschulkindern gut erklären, sagt Sänger: Wie in einem gläsernen Gewächshaus kommt Sonne durch die Atmosphäre auf die Erde. Aber die entstehende Wärme kann nicht mehr vollständig ins Weltall entweichen. Je mehr Treibhausgase in der Erdatmosphäre sind, desto stärker ist dieser Effekt – und desto wärmer wird das Klima.

Die größten drei Verursacher von Treibhausgasen sind laut Sänger die Energiewirtschaft, der Verkehr und die Landwirtschaft. Anschaulich erklärt werden der Treibhauseffekt und seine Folgen in unserem Video, das sich Eltern und Kinder gemeinsam anschauen können.

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Wie wandelt sich das Klima überhaupt?

In Würzburg und ganz Unterfranken wird es immer wärmer und in den Sommern immer trockener. Die Folgen, sagt Sänger, können die Kinder vor der eigenen Haustür beobachten: die zunehmenden Hitze- und Dürreperioden, aber auch Meldungen von Tornados. "Wenn es Stürme oder Gewitter gibt, dann fallen die häufig stärker aus als früher." Außerdem schmilzt das Eis in den Gebirgen und an den Polen. 

Wie erkläre ich den Klimawandel, ohne Angst zu machen?

Kann die Schilderung des Klimawandels Kindern nicht Angst machen? "Meine Erfahrung ist, dass Kinder da selten schockiert darauf reagieren", sagt Jakob Sänger. "Ich habe den Eindruck, dass sie das eher interessiert zur Kenntnis nehmen." Insbesondere bei Kindern schildere er die Fakten aber neutral. "Und ich gehe nicht darauf ein, wie die Perspektiven sind, weil das eher Angst machen kann."

Wie also erklären? Für die Vermittlung hat Sänger diese vier alltagstauglichen und kinderleichten Tipps:

1. Tipp: Im Schokolade-Experiment den Treibhauseffekt anschaulich machen

Mit einfachen Mitteln kann man den Treibhauseffekt in einem Experiment anschaulich machen, das auch noch lecker schmeckt: Man nimmt zwei Schüsseln und legt je ein Stück Schokolade hinein. Auf die eine Schüssel kommt ein Glasdeckel, auf die andere nicht. Beide stellt man nebeneinander in die Sonne. "Dann schaut man mal nach zehn Sekunden und fühlt, was passiert, nach 30 Sekunden und nach einer Minute", sagt Jakob Sänger. Die Kinder werden schnell feststellen: Die Schokolade unter der Glasglocke schmilzt deutlich schneller. "Man sieht dann: Das Glasdach wirkt wie die Atmosphärenschicht und sorgt dafür, dass die Wärmestrahlung dringehalten wird."

Die Würzburger Umweltstation hat eine Lernstation, an der Kinder den Stromverbrauch verschiedener Geräte messen und vergleichen können. Auf einem Fahrrad können die Kinder außerdem den Stromverbrauch selbst erstrampeln und fühlen.
Foto: Johannes Kiefer | Die Würzburger Umweltstation hat eine Lernstation, an der Kinder den Stromverbrauch verschiedener Geräte messen und vergleichen können.

2. Tipp: Aktionen zum Klimaschutz mit Spaß verbinden

Die Erklärung, was der Klimawandel eigentlich ist, können Eltern gut mit Aktionen zum Klimaschutz verbinden. Dabei ist Jakob Sänger wichtig, dass die Aktivitäten Spaß: "Nur die eigene Freude an dieser Handlung sorgt dafür, dass ich das gerne und dauerhaft mache." Kinder ließen sich sehr schnell für Herausforderungen begeistern. Wer sammelt am meisten Müll auf dem Spaziergang? Wer findet die Lebensmittel im Supermarkt, die am wenigsten Verpackungsmüll mitbringen? Auch Aktionen wie das Stadtradeln lassen sich nutzen. So kann sich eine Familie vornehmen, gemeinsam einen Monat lang auf das Auto zu verzichten. Oder einen Monat lang so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen – und dabei gemeinsam den Stromzähler ablesen.

3. Tipp: Gelegenheiten nutzen

Im Alltag bieten sich viele Gelegenheiten, den Klimawandel und -schutz zu thematisieren, sagt Sänger. Als Elternteil sei man immer Vorbild: "Und wenn ich mich für das Thema interessiere, dann sollte ich das auch mit meinem Kind teilen." Zum Beispiel, wenn man auf Ökostrom wechselt. Wenn in der Schule über das Klima gesprochen wird, kann man als Bezugsperson das zuhause aufgreifen.  Wer etwa erneuerbare Energien spannend findet, hat vielleicht Freude an einem kindgerechten Technikbausatz für ein Solarauto.

4. Tipp: Veranstaltungen besuchen oder anregen

In und um Würzburg gibt es zahlreiche Einrichtungen, die Veranstaltungen zum Klimawandel und Klimaschutz anbieten. Dazu gehören die Umweltstation der Stadt Würzburg, das Ökohaus des Bund Naturschutz und die Energieagentur Unterfranken. Weitere Veranstalter zur Umweltbildung in Unterfranken finden sich auf der Seite www.umweltbildung-unterfranken.de. In manchen dieser Häuser sind Kindergeburtstage buchbar. Und vielleicht kann der Kindergarten oder die Schule einen Ausflug dahin organisieren?

Kinderbücher über den Klimawandel

In der Stadtbücherei Würzburg gibt es für Kinder viele Bücher über den Klimawandel. Die Bibliothekarinnen Angelika Riedel und Liv Heim empfehlen u.a. diese hier: 
"Peppa schützt unsere Erde", Tipps & Tricks für den alltäglichen Umweltschutz - herausgegeben von Nelson. Familie Wutz sammelt Ideen, um dem Planeten Gutes zu tun. Die Ideen sollen zum Nachmachen anregen und können schon von den Kleinsten umgesetzt werden. Ab 3 Jahren.
"Vom kleinen Eisbären, dem es zu warm geworden ist", von Christina Hagn, Oekom-Verlag. Der Eisbär macht sich Sorgen: Das Eis wird immer dünner. Das hat mit der Erderwärmung zu tun, erklärt ihm seine Mama. Sogleich beschließt er, etwas dagegen zu unternehmen. Ab 5 Jahren.
"Die kleine Hummel Bommel schützt die Umwelt", von Britta Sabbag, Maite Kelly, Joëlle Tourlonias, Ars Edition. Die kleine Hummel Bommel lebt in und mit der Natur. Und damit das so bleiben kann, müssen viele mithelfen, die Natur zu bewahren. Große Umweltthemen kindgerecht erklärt. Ab 5 Jahren.
"Wie viel wärmer ist 1 Grad? Was beim Klimawandel passiert", von Kristina Scharmacher-Schreiber, Stephanie Marian, Beltz & Gelberg. Das komplexe Thema Klimawandel wird in diesem Kindersachbuch verständlich erklärt und mit Illustrationen veranschaulicht. Außerdem werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ab 7 Jahren.
"Superchecker! Klimawandel", von Sharif-Draper Maryam, Dorling Kindersley. Mit Fotos, Wissenskästchen und verständlichen Texthappen wird das Thema Klimawandel, seine Ursachen und Folgen aufbereitet. Dazu gibt es Tipps, was man selbst zuhause tun kann. Ab 8 Jahren.
"Was passiert mit unserem Klima?", von Hooke Dan, Dorling Kindersley. Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels werden in Texthappen und großformatigen Bildern erklärt, Karten verdeutlichen Treibhauseffekt, ökologischer Fußabdruck, fossile Brennstoffe, Extremwetter, schmelzendes Polareis und vieles mehr. Zudem werden Maßnahmen vorgestellt, die den Klimawandel positiv beeinflussen. Ab 10 Jahren.
Quelle: Stadtbücherei Würzburg/Verlage
 
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  • M. S.
    Die MP sorgt mal wieder für Nachschub bei der „Letzten Generation“. Die nennt sich dann „Allerletzte Generation“. Eine Generation, festgeklebt am Asphalt, deren Handeln konträr zu ihren Forderungen steht. Es fehlt die ausgewogene Berichterstattung. Nur so kann sich unsere Jugend ein Bild machen.
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  • D. P.
    Welche ausgewogene Berichterstattung soll das denn sein? Die Kids beschäftigen sich mit den Fakten, verstehen sie sehr gut und demonstrieren aus gutem Grund: Wir zerstören gerade ihre Lebensgrundlage - nicht nur von der Wissenschaft festgestellt, sondern auch vom Bundesverfassungsgericht - und sie haben absolut keine Macht, etwas dagegen zu tun. Bis sie an der Macht sind, ist es zu spät.
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  • M. S.
    Viel wichtiger wäre es den Kindern zunächst den Umgang mit Medien beizubringen, damit sie selbst entscheiden können zwischen Hetze von links wie von rechts. Ansonsten werden durch solche „Erklärungen“nur Ängste geschürt und es geht gleich nach dem Kindergarten Indie Klapse.
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  • U. L.
    Wir haben zu Beginn der 70er Jahre i m Erdkundeunterricht der gymnasialen Unterstufe zwei Dinge gelernt:

    1. Wir befinden uns am Ende einer Eiszeit und am Beginn einer Warmzeit.

    2. Mit der zu erwartenden Verdoppelung der Erdbevölkerung bis zum Jahr 2000 wird für die Menschheit ein riesen Problem verbunden sein.
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  • D. P.
    Zu 1.)
    Die letzte richtige Eiszeit mit einer globalen Durchschnittstemperatur 7-8 Grad unter dem Referenzdurchschnitt von 1850-1900 endete vor rund 12.000-18.000 Jahren. Die nachfolgende und heutige Warmzeit namens Holozän ermöglichte dem Menschen Sesshaftigkeit und Ackerbau - die Grundlage unserer heutigen Zivilisation. Die Klimaschwankungen in den letzten tausend Jahren (mittelalterliche Warmzeit oder kleine Eiszeit) waren natürlich und im globalen Durchschnitt immer noch unter den heutigen Temperaturen. Die natürliche Erwärmung von 7-8 Grad ins Holozän erfolgte über einen Zeitraum von rund 6.000 Jahren. Die menschengemachte Erwärmung wird je nach CO2-Ausstoß bis ins Jahr 2100 2-6 Grad betragen - ist also um einen hundertfachen Faktor beschleunigt.

    Zu 2.)
    Die Anzahl der Menschen ist weniger das Problem, sondern die Menge an CO-Emissionen, die nur von einem Bruchteil der Menschen erzeugt werden.
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  • T. H.
    Man kann natürlich auch die Augen verschließen und so weiter machen. Ich nenne das Aufklärung, nicht Panikmache... Altersgerechtes aufklären.
    Vom Stromkreislauf und Literatur (um nur zwei Dinge zu nennen, die sich entwickelt haben) haben wir ja auch nie in Schulen berichtet...
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  • M. R.
    Wer meint sein Kind aufklären zu müssen hätte es nicht in die Welt setzen sollen! Es verursacht rund 54 Tonnen CO2 im Jahr laut hessischen Rundfunk!

    Erst denken dann Kinder in die Welt setzen!
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  • D. P.
    Ist bereits widerlegt:

    https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/wie-klimaschaedlich-sind-kinder-wirklich/
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  • H. G.
    So lange wie die Menschheit sich in 40Jahren verdoppelt wird es nicht möglich sein den Klimawandel zu Stoppen, erzählt den Kindern keine Märchen, die Wahrheit ist besser von der Eiszeit bis heute.
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  • D. P.
    Zum einen verlangsamt sich das Wachstum der Weltbevölkerung, zum anderen ist die Größe der Weltbevölkerung für die Klimakatastrophe nicht entscheidend, sondern wie viel CO2 in die Luft geblasen wird. Für die hohen CO2-Emissionen sind nur rund 10% der Weltbevölkerung verantwortlich. Der Rest lebt nicht über seinen Verhältnissen.
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  • M. R.
    Das ist in dieser Absolutheit schlicht weg Blödsinn und negiert völlig den Landverbrauch, das zubetonieren von Flächen und damit die Reduzierung von Verdunstungskälte! Würzburg hatte noch am Beginn dieser Erwärmungsphase Dutzende von Gärten in der Innenstadt! Einfach mal ins Urkataster schauen!
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  • D. P.
    Für Sie mag das Blödsinn sein, es ist aber der Stand der Wissenschaft. CO2 ist schuld an der Erwärmung und nicht die Versiegelung von Flächen. Die verstärkt eher die Auswirkungen der Klimakatastrophe. Ich würde darauf wetten, dass die „Pro-Kopf-Flächenversiegelung“ auch bei 10% der Weltbevölkerung überdurchschnittlich ist.
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