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Ochsenfurt
Wie die Ochsenfurter Altstadtfähre "Nixe" zum Aushängeschild der Tourismusregion werden könnte
Der Linienverkehr zwischen Ochsenfurt und Kitzingen hat eine neue Ära für die Ochsenfurter Altstadtfähre eingeläutet. So ist die Saison gelaufen.
Seit Anfang Juli fuhr die Nixe einmal Woche nach Kitzingen. Die Fahrgäste hatten dort zwei Stunden Zeit, um die Stadt zu erkunden, oder sie konnten an einer Panoramafahrt bis nach Mainstockheim teilnehmen. 
Foto: Johanna Gerasch | Seit Anfang Juli fuhr die Nixe einmal Woche nach Kitzingen. Die Fahrgäste hatten dort zwei Stunden Zeit, um die Stadt zu erkunden, oder sie konnten an einer Panoramafahrt bis nach Mainstockheim teilnehmen. 
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 09.02.2024 13:59 Uhr

Die Ochsenfurter Altstadtfähre "Nixe" bereitet sich auf ihr Winterquartier vor. So gut wie heuer ist die Saison noch nie gelaufen, seit der eigens gegründete Nixe-Förderverein vor zehn Jahren das Ruder auf der Ochsenfurter Altstadtfähre übernommen hat, sagt stellvertretender Vorsitzender Albert Ringhand. Der Linienverkehr zwischen Ochsenfurt und Kitzingen, der in diesem Sommer erstmals eingerichtet wurde, hat daran erheblichen Anteil.

Das Schiffchen, das die Stadt Ochsenfurt 2007 gekauft hatte, um während des Wiederaufbaus der Alten Mainbrücke eine Fährverbindung einzurichten, ist damit auf dem besten Weg, zum touristischen Aushängeschild für das gesamte südliche Maindreieck zu werden. Darauf hofft zumindest der Vorsitzende des Fördervereins und Ochsenfurter Bürgermeister Peter Juks.

"Wir haben das umsatzstärkste Jahr, passend zum 10. Jubiläum", sagt Albert Ringhand, zugleich Chef-Organisator des Vereins, im Pressegespräch zum Saisonabschluss. Als Fähre auf dem kürzesten Weg zwischen den Ufern werde die Nixe inzwischen zwar kaum noch genutzt. Stattdessen sind die halbstündigen Panoramafahrten am Wochenende seit Jahren schon Publikumsrenner. 

1680 Passagiere auf den Panoramafahrten

1680 Fahrgäste haben das Angebot einer spontanen Tour zwischen Frickenhausen und der Staustufe Goßmannsdorf wahrgenommen, sagt Vereinskassier Horst Baumann. Das bisherige Spitzenergebnis von 1400 Fahrgästen aus dem Vorjahr sei also noch einmal deutlich überboten worden. "Wir haben aber in allen Bereichen eine Steigerung", so Baumann. Besonders freut sich der Kassenverwalter darüber, dass der Verein weiterhin finanziell völlig autark ist und alle Investitionen in das Schiff aus eigenen Einnahmen finanzieren kann. 

So sei die Nixe in dieser Saison zu 98 gebuchten Längsfahrten ausgelaufen. Durchschnittlich drei Stunden waren die Gruppen mit dem Schiff unterwegs. Das reicht für einen Trip nach Würzburg oder nach Kitzingen. Vereine, Familienfeiern aber auch fremde Reisegruppen haben von dem Angebot Gebrauch gemacht.

In Marktbreit nahm die Nixe weitere Passagiere für die Fahrt nach Kitzingen auf. 
Foto: Volker Schlegelmilch (TI Marktbreit) | In Marktbreit nahm die Nixe weitere Passagiere für die Fahrt nach Kitzingen auf. 

Mit der Aufnahme eines regelmäßigen Linienverkehrs zwischen Ochsenfurt und Kitzingen ging für den Förderverein ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Geplant waren die Pendelfahrten in Zusammenarbeit mit den Tourist-Büros in Marktbreit und Kitzingen bereits für die Saison 2020, bevor die Pandemie das Vorhaben durchkreuzte, so Vorsitzender Peter Juks.

Im Juli dieses Jahres konnte endlich der Startschuss erfolgen. Jeden Freitagmorgen legte die Nixe ab, um in Marktbreit weitere Fahrgäste aufzunehmen und nach zwei Stunden Kitzingen zu erreichen. Dort hatten die Fahrgäste Gelegenheit, die Kreisstadt zu Fuß zu erkunden oder auf einer Panoramafahrt vom Main aus kennenzulernen, bevor sich die Nixe wieder nach Ochsenfurt aufmachte.

Insgesamt 493 Fahrgäste haben an dem Halbtagestrip teilgenommen, sagt Albert Ringhand. Bei zwei Fahrten habe man sogar Passagiere abweisen müssen, weil die maximale Fahrgastzahl von 70 überschritten worden wäre. Stattdessen habe man zu den geplanten zehn Fahrten noch zwei zusätzliche angehängt. Ringhand schätzt, dass ein Drittel der Fahrgäste aus Ochsenfurt und dem Umland kamen und zwei Drittel im Rahmen eines Kurzurlaubs an der Fahrt teilgenommen haben. "Der Linienverkehr war wirklich eine große Bereicherung", sagt Albert Ringhand, "alle waren zufrieden." 

Feste Arrangements für Touristen geplant

Der Schluss liegt deshalb nahe, dass die Nixe auch im Tourismus-Zweckverband, der aus der kommunalen Allianz Maindreieck heraus entstanden ist, eine Rolle spielen wird. Geht es nach Bürgermeister Peter Juks, dann könnte das Schiff fester Bestandteil von touristischen Arrangements werden, die über die beteiligten Tourist-Büros vermarktet werden. Auf diese Weise könnte die Nixe die Vernetzung der Kommunen rund ums Maindreieck unterstützen. "Deshalb wäre es schön, wenn sich in Richtung Randersacker etwas ähnliches entwickeln könnte, wie jetzt in Richtung Kitzingen", so Juks.

Grenzen sieht stellvertretender Vorsitzender Albert Ringhand allerdings beim Personal. "Das ist nach wie vor unsere großes Problem", sagt er. So müsse etwa bei Längsfahrten neben einem Schiffsführer auch ein ausgebildeter Matrose mit an Bord sein. Vier Schiffsführer stehen derzeit bereit, um in ihrer Freizeit im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung das Ruder zu übernehmen. Über weitere Mitstreiter würde sich Ringhand freuen.

In technischer Hinsicht sei man hingegen sorgenfrei. Nachdem in den vergangenen Winterpausen Motor, Getriebe und Elektrik erneuert wurde, sei das inzwischen über 60 Jahre alte Schiff wieder auf dem neuesten Stand. Die Technik-Crew des Vereins unter Leitung von Ralf Hamm könne die bevorstehende Winterpause deshalb ruhig angehen lassen, sagt Horst Baumann. Am 11. November findet die letzte gebuchte Fahrt statt. Dann geht die Nixe bis zum Start der nächsten Saison in ihr Winterquartier im Ochsenfurter Seglerhafen. 

 
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  • U. A.
    Das finde ich mal was tolles. Respekt dafür an die Stadt Ochsenfurt und den Förderverein und seine Mitglieder!
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