Sie ist längst zu einem Markenzeichen für die Stadt geworden. Ab dem kommenden Jahr soll die Nixe sogar regelmäßig zwischen Ochsenfurt und Kitzingen pendeln. Der Nixe-Förderverein ist zufrieden mit der Entwicklung. Nur Personalsorgen plagen den Vorstand.
Über ein erfolgreiches Jahr 2018 konnte Vorsitzender Peter Juks auf der jüngsten Mitgliederversammlung berichten. Eine weiter steigende Zahl gebuchter Ausflugsfahrten und der Wiederaufbau der Neuen Mainbrücke haben dem Nixe-Förderverein eine lupenreine Bilanz beschert. Beim Brückenbau war der Verein als Subunternehmer tätig und hat die Bojen ausgebracht, die während der Bauphase zur Sicherheit der Schifffahrt eingesetzt waren.
Die Nixe wird 60
Von einem Jahresüberschuss in Höhe von 24 000 Euro kann Kassierer Horst Baumann berichten. Geld, das dringend nötig ist, um die alte Dame, die heuer ihren 60. Geburtstag feiert, in Schwung zu halten. Erst in der vergangenen Saison hatte die Nixe ihren bislang größten Lapsus erlebt. Auf dem Weg nach Eibelstadt fiel die Lichtmaschine aus und damit die Stromversorgung und die Ruderanlage. Der Schaden war zwar schnell behoben, Passagiere kamen nicht zu schaden. Trotzdem wurde deshalb während der Winterpause die alte Bordelektrik vollständig erneuert.
An der Anlegestelle neben der Alten Mainbrücke hat der Verein in einen stationären Stromanschluss investiert. Damit können Getränke künftig vor den Ausflugsfahrten vorgekühlt werden. Und auch nach der Fahrt darf noch gefeiert werden, ohne die Schiffsbatterien dadurch zu belasten. "Das Geld, das wir übrig hatten, ist die Summe, die wir jetzt investiert haben", sagt Vorsitzender Peter Juks. Sein besonderer Dank gilt deshalb den Sponsoren, die dem Förderverein seit Jahren die Treue halten. "Ohne die ginge es nicht."
Neuer Rekord an Ausflugsfahrten
Familienfeiern, Vereinsausflüge, Firmen-Events - aus den unterschiedlichsten Anlässen war die Nixe in der abgelaufenen Saison gebucht worden. Über 100 Mal, das ist der bisherige Rekord. Und auch für die kommende Fahrzeit hat stellvertretender Vorsitzender Albert Ringhand schon jede Menge Anfragen und Buchungen. Außerdem sind zwei Brautpaare auf der Nixe in den Hafen der Ehe geschippert. Während der standesamtlichen Zeremonie muss dass Schiff allerdings fest am Ufer vertäut sein.
Neben den gebuchten Ausflugsfahrten bringen die halbstündigen Panoramafahrten das Geld in die Vereins-Kasse. Trotzdem will der Verein auch an den kurzen Überfahrten zwischen den Mainufern festhalten, wegen denen die Nixe 2007 während der Sanierung der Alten Mainbrücke als Altstadtfähre angeschafft worden war. In der Jahreshauptversammlung gedachten die Mitglieder des verstorbenen Boutiquebetreibers Gerhard Lauer, vom dem damals die Initiative zum Kauf der Fähre ausgegangen war.
Vor sieben Jahren hat sich der Förderverein gegründet, um den geplanten Verkauf der Nixe abzuwenden. Inzwischen hat die Stadt dem Verein das Schiff als Eigner überlassen.
Peter Juks hatte sich damals als Vorsitzender des Fördervereins zur Verfügung gestellt. Als Bürgermeister der Stadt sieht er in der Nixe einen idealen Werbebotschafter für Ochsenfurt. Das Schiff sorgt auch überregional für Präsenz in den Medien und wird von Touristen als Attraktion der Stadt wahrgenommen. Daran haben auch die Tourist-Informationen in der Region einen Anteil, die ihrerseits Reisende auf das Angebot aufmerksam machen.
Pendelverkehr nach Kitzingen
"Die Zusammenarbeit mit den Tourist-Infos und dem Stadtmarketingverein funktioniert sehr harmonisch", sagt Juks. Und diese Zusammenarbeit soll sich noch vertiefen. Erst Gespräche mit Kitzingen und Marktbreit hätten bereits stattgefunden, um 2020 an Sonntagnachmittagen einen festen Pendelverkehr zwischen Ochsenfurt, Marktbreit und Kitzingen einzurichten. Das Interesse der übrigen Beteiligten sei groß. Auch im geplanten Tourismus-Zweckverband, der unter den Mitgliedern der kommunalen Allianz Maindreieck gegründet werden soll, werde die Nixe eine wichtige Rolle spielen.
Es könnte alles so schön sein, wenn das leidige Personalproblem nicht wäre.Der Verein ist stetig auf der Suche nach patentierten Schiffsführern, die Lust haben, in ihrer Freizeit oder im Ruhestand auf 450-Euro-Basis die Nixe zu steuern. Inzwischen werden aber auch die Matrosen knapp. Nach neueren Vorschriften muss bei Längsfahrten mindestens ein Begleiter an Bord sein, der eine gewisse Fahrzeit nachweisen kann. Unter den ehrenamtlichen Nixeanern hat das bislang nur einer geschafft. Wer Interesse hat, kann sich bei der Tourist-Info der Stadt melden.
Mitarbeiter gesucht
"Im Vorstand könnten wir ebenfalls noch zwei, drei Leute gebrauchen, die bereit sind mitzuarbeiten", so der Vorsitzende weiter. Die Aufgaben, die bisher oft in Doppelfunktionen wahrgenommen werden, ließen sich dann so verteilen, dass alle entlastet würden. Zunächst steht aber die Saisoneröffnung am 1. Mai bevor. Dazu gibt's ab 11 Uhr ein Fest an der Anlegestelle unter der Alten Mainbrücke mit Freifahrten, um auch dem Letzten, der noch nicht auf der Nixe gefahren ist, ihre Vorzüge näher zu bringen.