In der Abteilung für Innere Medizin setzt die Ochsenfurter Main-Klinik künftig auf eine Doppelspitze. Neben dem Ärztlichen Direktor Dr. Joachim Stenzel wird die internistische Abteilung künftig von Dr. Hans Klingel als weiterem Chefarzt geleitet. Unter anderem setzt die Klinik darauf, mit dem 56-jährigen Internisten neue Methoden in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie von Leber und Galle zu etablieren. Zuletzt war Hans Klingel als Chefarzt für Gastroenterologie und Hepatologie am Diakonie-Klinikum in Stuttgart tätig.
Die Main-Klinik folgt damit dem eigenen Beispiel in der chirurgischen Abteilung. Sie war bereits 2011 in die Abteilungen für Unfall- und Viszeralchirurgie geteilt worden, um der zunehmenden Spezialisierung innerhalb des Fachgebiets Rechnung zu tragen. Anders als die Chirurgie soll die Innere Medizin aber als einheitliche Abteilung erhalten bleiben, so der Geschäftsführer der Main-Klinik, Christian Schell. "Wir wollen die Abteilung nicht teilen, sondern zusätzliche Expertise hereinholen, die nicht nur unseren Patienten, sondern auch der Weiterbildung unserer Assistenzärzte zugute kommt", so Schell.
Bewusste Entscheidung für eine überschaubare Klinik
"Ich hab unheimlich Lust auf eine neue Herausforderung", beschreibt Klingel seine Motivation zum Wechsel vom Großklinikum ans kleine Kreiskrankenhaus in Ochsenfurt. Dabei habe er sich bewusst für eine überschaubare Klinik fernab der Großstadt entschieden, nachdem er bereits am Beginn seiner Berufslaufbahn kleinere Häuser schätzen gelernt habe. "Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben, die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen klappt auch menschlich toll", so Klingel. Besonders hebt er dabei das Einvernehmen mit dem bisherigen Chefarzt Joachim Stenzel hervor. "Wir wollen als eine Abteilung mit zwei Chefs wahrgenommen werden."
Die Endosonografie, also die Verbindung von Endoskopie und Ultraschalldiagnostik, zählt zu den Spezialgebieten des Mediziners. "Ich sehe da ein Riesenpotenzial", sagt er. Außerdem setze er auf eine stärkere interdisziplinäre Vernetzung von Innerer Medizin und Bauchchirurgie. "Früher waren die Internisten diejenigen, die die Patienten zum Chirurgen geschickt haben. Heute weiß man, dass es in vielen Fällen besser ist, wenn Internist und Chirurg den Patienten gemeinsam behandeln", so Klingel. Als Beispiele nennt er die erweiterte Anwendung minimalinvasiver Operationsmethoden oder die internistische Begleitung chirurgischer Eingriffe.
"Wir haben ein Potenzial von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die wir bisher nicht behandeln konnten und beispielsweise an die Uniklinik überweisen mussten", sagt Geschäftsführer Schell. Somit komme die personelle Verstärkung der medizinischen Versorgung in der Region insgesamt zugute.
Als eines seiner Ziele hat sich Hans Klingel vorgenommen, ein interdisziplinäres "Bauchzentrum" zu etablieren, das über das medizinische Versorgungszentrum der Klinik auch ambulanten Patienten offenstehen soll. An seiner bisherigen Wirkungsstätte hat er ein solches Zentrum bereits 2019 umgesetzt. "Ein Fernziel wäre dabei eine regelmäßige Sprechstunde für entzündliche Magen-Darm- und Leber-Erkrankungen", so Klingel weiter.