Die Deutsche Bahn (DB) saniert eine ihrer "Hauptschlagadern": Von 11. Juni bis 10. Dezember sind umfangreiche Arbeiten auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg geplant – mit teilweise gravierenden Auswirkungen für die Passagiere, wie das Unternehmen mitteilte. Unter anderem wird die ICE-Strecke zwischen Fulda und Würzburg für den Zugverkehr komplett gesperrt. Wie lange die Arbeiten dauern und auf wie viel Verspätung sich Fahrgäste einstellen müssen.
Warum wird jetzt auf der Strecke Hannover-Würzburg gebaut?
Die grundlegende Erneuerung der ICE-Strecke sei nötig, um "die Qualität der Schnellfahrstrecke für künftige Generationen weiter gewährleisten zu können", erklärt Hannes Tesch, Programmleiter Oberbausanierung der Schnellfahrstrecke. Die Sanierung der gesamten Strecke von Hannover nach Würzburg soll 640 Millionen Euro kosten.
Wie viele Reisende sind von den umfangreichen Arbeiten betroffen?
Es geht um eine der Hauptverkehrsadern der Bahn: Auf der 327 Kilometer langen Trasse zwischen Hannover und Würzburg fahren täglich 110 Fernzüge mit rund 42.000 Reisenden durch Niedersachsen, Hessen und Bayern, außerdem im Durchschnitt 26 Güterzüge. Jährlich sind auf der Strecke rund 15,5 Millionen Fahrgäste mit Hochgeschwindigkeit unterwegs.
Was passiert ab 11. Juni zwischen Würzburg und Fulda?
Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen muss die Schnellfahrstrecke zwischen Fulda und Würzburg laut DB ab 11. Juni komplett für den Zugverkehr gesperrt werden. Geplant sei, auf dem Abschnitt mehrere Bauvorhaben gebündelt umzusetzen, teilte die Bahn mit. 165 Kilometer Gleise, 72 Weichen sowie die Technik bringen die Teams dabei auf Vordermann. Gleichzeitig tauschen sie 128.000 Tonnen Schotter aus. Ziel sei, die Infrastruktur rundum zu erneuern und dabei die Einschränkungen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten.
Wann sollen die Bauarbeiten fertig sein?
Ab dem 17. Oktober können die Züge wieder regulär von Frankfurt nach Würzburg fahren, auf dem Abschnitt nach Fulda arbeitet die Bahn noch bis zum 10. Dezember.
Müssen sich Reisende im Fern- und Nahverkehr auf Verspätungen einstellen?
Die Fernverkehrszüge fahren in der Zeit der Sperrung über alternative Routen. Die Bauarbeiten werden in zwei Phasen aufgeteilt: Während der ersten Phase (bis 16. Oktober) benötigt ein Teil der auf dem Abschnitt Frankfurt–Würzburg verkehrenden Fernzüge rund 20 Minuten länger. Alle auf dem Abschnitt Fulda–Würzburg verkehrenden Züge benötigen 60 Minuten länger.
In der zweiten Phase (ab 17. Oktober) sind die Fernzüge auf dem Abschnitt Fulda–Würzburg zwischen 40 und 60 Minuten länger unterwegs. In den Fahrplänen der DB sind die geänderten Fahrzeiten bereits berücksichtigt. Für den Nahverkehr ergeben sich laut Bahn "während der Bauarbeiten lediglich minimale Veränderungen, vereinzelt fallen Züge in Tagesrandlagen aus".
Welche Auswirkungen hat die Streckensperrung auf andere Fernverkehrszüge?
Auch alle Fahrgäste, deren Verbindungen über die gesperrte Strecke hinausgehen, werden länger unterwegs sein. Zu diesen Routen gehören zum Beispiel Hamburg-Frankfurt, Berlin-Frankfurt und Frankfurt-München. Weil auf den Umleitungsstrecken weniger Züge Platz haben, können dort auch weniger ICE und Intercitys eingesetzt werden, als sonst üblich.
Was heißt das für Zugreisende, die nach Hamburg oder München müssen?
Die ICE-Züge der stündlichen Linie Hamburg/Bremen über Hannover, Kassel und Würzburg nach München werden laut Deutscher Bahn zwischen Würzburg und Fulda mit 60 Minuten Fahrzeitverlängerung über langsamere Nebenstrecken umgeleitet. Daher erreichen die Züge alle Halte südlich von Fulda etwa 60 Minuten später. In der Gegenrichtung nach Hamburg/Bremen fahren die ICE-Züge rund 60 Minuten früher los. Ab Fulda verkehren die Züge wieder zu ihren gewohnten Zeiten.
Mit welcher Entschädigung können Bahn-Kunden rechnen?
Inhaberinnen und Inhaber von Zeitkarten und der Bahncard 100, die zu Fahrten auf dem gesamten Netz berechtigt, sollen finanziell entschädigt werden, teilte die Bahn mit. In welchem Umfang das geschieht, stehe aber noch nicht fest, so das Unternehmen. Die längere Reisezeit soll den Kundinnen und Kunden mit "besonderen kleinen Aufmerksamkeiten" versüßt werden, sagt die Bahn in einer Pressemitteilung zu dem Bauvorhaben.
Und ich hoffe sehr, dass alles auf die Schiene geschickt wird, was da ist. Auf Grund des Zusammensparens sämtlicher Fahrzeug- und Personalressourcen in den letzten Jahren wird das wohl nicht ausreichen.
Das stimmt so nicht.
Es gibt REs die auch Hochgeschwindigkeitstrassen nutzen, der München Nürnberg Express z.B. .Er braucht auch nur unwesentlich länger als der ICE auf der gleichen Strecke.
Welches Zeitgefühl haben Sie denn wenn sie Plus 40 Minuten als "unwesentlich länger" bezeichnen?
Mehr Züge gibts nicht im Berufsverkehr ist schon alles im Einsatz was fährt. Nur fehlt ja jetzt schon aus technischen Gründen manchmal eine Einheit.
Unbekannte Täter stehlen Eisenbahnschienen auf der oben genannten Trasse, oder wie solch ich Ihren Kommentar verstehen?