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Würzburg
Wichtige ICE-Strecke Würzburg-Fulda gesperrt: Was bedeutet das jetzt für Bahnreisende?
Ab 11. Juni wird unter anderem die Schnellfahrstrecke zwischen Fulda und Würzburg gesperrt. Wie lange die Arbeiten der Deutschen Bahn dauern und auf was sich Reisende einstellen müssen.
Ein Intercity-Express fährt auf der Bahnstrecke Fulda-Würzburg über eine Brücke bei Zellingen (Lkr. Main-Spessart). Die ICE-Strecke zwischen Fulda und Würzburg soll 2022 komplett erneuert werden. Daher müssen Bahnreisende ab 11. Juni längere Fahrzeiten einplanen.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Ein Intercity-Express fährt auf der Bahnstrecke Fulda-Würzburg über eine Brücke bei Zellingen (Lkr. Main-Spessart). Die ICE-Strecke zwischen Fulda und Würzburg soll 2022 komplett erneuert werden.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:10 Uhr

Die Deutsche Bahn (DB) saniert eine ihrer "Hauptschlagadern": Von 11. Juni bis 10. Dezember sind umfangreiche Arbeiten auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg geplant – mit teilweise gravierenden Auswirkungen für die Passagiere, wie das Unternehmen mitteilte. Unter anderem wird die ICE-Strecke zwischen Fulda und Würzburg für den Zugverkehr komplett gesperrt. Wie lange die Arbeiten dauern und auf wie viel Verspätung sich Fahrgäste einstellen müssen.

Warum wird jetzt auf der Strecke Hannover-Würzburg gebaut?

Die grundlegende Erneuerung der ICE-Strecke sei nötig, um "die Qualität der Schnellfahrstrecke für künftige Generationen weiter gewährleisten zu können", erklärt Hannes Tesch, Programmleiter Oberbausanierung der Schnellfahrstrecke. Die Sanierung der gesamten Strecke von Hannover nach Würzburg soll 640 Millionen Euro kosten.

Wie viele Reisende sind von den umfangreichen Arbeiten betroffen?

Es geht um eine der Hauptverkehrsadern der Bahn: Auf der 327 Kilometer langen Trasse zwischen Hannover und Würzburg fahren täglich 110 Fernzüge mit rund 42.000 Reisenden durch Niedersachsen, Hessen und Bayern, außerdem im Durchschnitt 26 Güterzüge. Jährlich sind auf der Strecke rund 15,5 Millionen Fahrgäste mit Hochgeschwindigkeit unterwegs.

Was passiert ab 11. Juni zwischen Würzburg und Fulda?

Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen muss die Schnellfahrstrecke zwischen Fulda und Würzburg laut DB ab 11. Juni komplett für den Zugverkehr gesperrt werden. Geplant sei, auf dem Abschnitt mehrere Bauvorhaben gebündelt umzusetzen, teilte die Bahn mit. 165 Kilometer Gleise, 72 Weichen sowie die Technik bringen die Teams dabei auf Vordermann. Gleichzeitig tauschen sie 128.000 Tonnen Schotter aus. Ziel sei, die Infrastruktur rundum zu erneuern und dabei die Einschränkungen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten.

Wann sollen die Bauarbeiten fertig sein?

Ab dem 17. Oktober können die Züge wieder regulär von Frankfurt nach Würzburg fahren, auf dem Abschnitt nach Fulda arbeitet die Bahn noch bis zum 10. Dezember.

Müssen sich Reisende im Fern- und Nahverkehr auf Verspätungen einstellen?

Die Fernverkehrszüge fahren in der Zeit der Sperrung über alternative Routen. Die Bauarbeiten werden in zwei Phasen aufgeteilt: Während der ersten Phase (bis 16. Oktober) benötigt ein Teil der auf dem Abschnitt Frankfurt–Würzburg verkehrenden Fernzüge rund 20 Minuten länger. Alle auf dem Abschnitt Fulda–Würzburg verkehrenden Züge benötigen 60 Minuten länger.

In der zweiten Phase (ab 17. Oktober) sind die Fernzüge auf dem Abschnitt Fulda–Würzburg zwischen 40 und 60 Minuten länger unterwegs. In den Fahrplänen der DB sind die geänderten Fahrzeiten bereits berücksichtigt. Für den Nahverkehr ergeben sich laut Bahn "während der Bauarbeiten lediglich minimale Veränderungen, vereinzelt fallen Züge in Tagesrandlagen aus".

Welche Auswirkungen hat die Streckensperrung auf andere Fernverkehrszüge?

Auch alle Fahrgäste, deren Verbindungen über die gesperrte Strecke hinausgehen, werden länger unterwegs sein. Zu diesen Routen gehören zum Beispiel Hamburg-Frankfurt, Berlin-Frankfurt und Frankfurt-München. Weil auf den Umleitungsstrecken weniger Züge Platz haben, können dort auch weniger ICE und Intercitys eingesetzt werden, als sonst üblich.

Blick auf den Hauptbahnhof in Würzburg von der Steinburg aus: Auf der 327 Kilometer langen Trasse zwischen Hannover und Würzburg fahren täglich 110 Fernzüge.
Foto: Patty Varasano (Archivfoto) | Blick auf den Hauptbahnhof in Würzburg von der Steinburg aus: Auf der 327 Kilometer langen Trasse zwischen Hannover und Würzburg fahren täglich 110 Fernzüge.

Was heißt das für Zugreisende, die nach Hamburg oder München müssen?

Die ICE-Züge der stündlichen Linie Hamburg/Bremen über Hannover, Kassel und Würzburg nach München werden laut Deutscher Bahn zwischen Würzburg und Fulda mit 60 Minuten Fahrzeitverlängerung über langsamere Nebenstrecken umgeleitet. Daher erreichen die Züge alle Halte südlich von Fulda etwa 60 Minuten später. In der Gegenrichtung nach Hamburg/Bremen fahren die ICE-Züge rund 60 Minuten früher los. Ab Fulda verkehren die Züge wieder zu ihren gewohnten Zeiten.

Mit welcher Entschädigung können Bahn-Kunden rechnen?

Inhaberinnen und Inhaber von Zeitkarten und der Bahncard 100, die zu Fahrten auf dem gesamten Netz berechtigt, sollen finanziell entschädigt werden, teilte die Bahn mit. In welchem Umfang das geschieht, stehe aber noch nicht fest, so das Unternehmen. Die längere Reisezeit soll den Kundinnen und Kunden mit "besonderen kleinen Aufmerksamkeiten" versüßt werden, sagt die Bahn in einer Pressemitteilung zu dem Bauvorhaben.

 
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  • steve67
    Gut dass die Bauarbeiten zu dem Zeitpunkt beginnen, zu dem das 9 Euro-Ticket gilt. Das heißt die Züge werden mit ziemlicher Sicherheit noch mehr Verspätung haben, denn wenn die Strecke voller ist wird es auch mehr "Stau" geben. Wollte nicht die Bahn für diese Zeit mehr Nahverkehrszüge einsetzen? Hoffentlich nicht auf den Strecken nach Frankfurt und Fulda, sonst ist das Chaos komplett...
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  • aweis
    In Anbetracht der Tatsache, dass es Jahre dauert, so eine Großbaustelle zu planen, kann man der Bahn wohl kaum vorwerfen, dass diese jetzt mit erhöhtem Fahrgastaufkommen wegen des 9-Euro-Tickets kollidiert, welches erst 10 Tage vor Umsetzung final verabschiedet wurde.

    Und ich hoffe sehr, dass alles auf die Schiene geschickt wird, was da ist. Auf Grund des Zusammensparens sämtlicher Fahrzeug- und Personalressourcen in den letzten Jahren wird das wohl nicht ausreichen.
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  • jolu
    Das 9€ Ticket gilt afaik nicht für die ICEs und REs werden auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke keine fahren ...
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  • Lebenhan1965
    @ jolu

    Das stimmt so nicht.

    Es gibt REs die auch Hochgeschwindigkeitstrassen nutzen, der München Nürnberg Express z.B. .Er braucht auch nur unwesentlich länger als der ICE auf der gleichen Strecke.
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  • Souldream
    Rechnen scheint nicht so Ihre Stärke zu sein. Der ICE benötigt zwischen München und Nürnberg 1:04 h, mit Halt in Ingolstadt 01:10 h. Der NIM (Nürnberg-Ingolstadt-München) benötigt 01:43.
    Welches Zeitgefühl haben Sie denn wenn sie Plus 40 Minuten als "unwesentlich länger" bezeichnen?
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  • minervaodilia
    Die Bauarbeiten sind schon Jahre lang geplant.
    Mehr Züge gibts nicht im Berufsverkehr ist schon alles im Einsatz was fährt. Nur fehlt ja jetzt schon aus technischen Gründen manchmal eine Einheit.
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  • gabcht20581207
    Arcus,
    Unbekannte Täter stehlen Eisenbahnschienen auf der oben genannten Trasse, oder wie solch ich Ihren Kommentar verstehen?
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  • klafie
    NAJA, da isses ja gut, dass mein urlaub am 11.6. endet, was dann kommt wage ich zu bezweifeln, wieviel gäste dann umsteigen auf das 9 euro ticket. heute war ja der "run" schon riesen groß, über 50.000 tickets gleich bei der bahn eingekauft worden, kein wunder, wenn deren internet dann den geist aufgibt. man kann diese tickets dann ab Wochenende ja auch in Bussen oder Schaltern kaufen. Muß halt rechtzeitig im Geschäft sein. Wer zu spät kommt, straft das Leben!
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  • rainergaiss
    Da kann man ja nun erst einmal das 9 € - Ticket nutzen, weil die RE genauso schnell sind, und dann das Leben in vollen Zügen genießen.
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  • Arcus
    Wenn der Manfred Schweidler über die Renovierung von Eisenbahnstrecken schreibt, kann man davon ausgehen, dass in Würzburg und Umgebung alle Kriminellen die Hände still halten, oder sich einfach nicht erwischen lassen. Oder manche Taten einfach unentdeckt bleiben.
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  • king_pansen
    Wie meinen Sie?
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