Mit deutlichen Worten hat sich ein ehemaliger ranghoher Funktionär der Gilde Giemaul aus dem Würzburger Stadtteil Heidingsfeld für das Weiterleiten menschenverachtender Bilder in einer WhatsApp-Gruppe entschuldigt. Zuvor hatte sich bereits der Verein in schriftlichen Erklärungen deutlich von rassistischem und menschenverachtendem Gedankengut distanziert.
Damit hat der Verein und sein in die Kritik geratener Dritter Gesellschaftspräsident offensiv auf die Kritik reagiert. „Aufrichtig entschuldige ich mich für die Weiterleitung von Bildern zweifelhaften Inhalts in der privaten, geschlossenen Satire WhatsApp-Gruppe ,Elferunsinn‘“, schrieb der Verbreiter in einer Erklärung vom Montagabend. „Ich distanziere mich zutiefst von rechtem Gedankengut und habe keine nationalsozialistische Weltanschauung.“
„Naive Einschätzung“
Das Bild, das den Skandal auslöste, zeigt einen Stahlhelmsoldaten am Maschinengewehr. Darunter steht: „Das schnellste deutsche Asylverfahren, lehnt bis zu 1400 Anträge in der Minute ab!“
Ihm sei beim Weiterleiten nicht bewusst gewesen, „welches menschenverachtende Gedankengut damit verbunden wird“, schreibt der Mann nun. Er habe das Material „allein unter einem satirischen Aspekt gesehen, für diese aus heutiger Sicht naive Einschätzung, bitte ich um Verzeihung“. Er habe die Bilder weder erstellt und auch nicht kommentiert, „sondern ,nur‘ unbedarft weitergeleitet“. Es tue ihm leid, wenn er durch sein Verhalten „andere Menschen gekränkt oder verletzt habe“. Nie sei es seine Absicht gewesen, Menschen zu diskreditieren, „noch war es von mir intendiert, ebensolche Inhalte in die Öffentlichkeit zu tragen oder zu verbreiten.“
Liegt Volksverhetzung vor?
Die Verbreitung menschenverachtender Bilder in der Chat-Gruppe hatte für Kritik beim Fastnachts-Verband und in der Politik gesorgt. Ob dabei der Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt wurde, wird derzeit geprüft, weil die Bilder zunächst nur in einer internen Gruppe kursierten. Ihr gehörten zwar zahlreiche Funktionsträger der Gilde an, sie war aber keine offizielle Gruppe des Vereins.
Wenn wir keine Ordnung in den Sprachgebrauch bringen, bringen wir auch keine Ordnung und Sachlichkeit in die Diskussion. Nicht jeder, der nach Europa bzw. Deutschland kommen möchte ist Flüchtling, obwohl alle so bezeichnet werden. Und wer - sachlich begründet - ein Problem mit dem Islam hat, ist kein Rassist. Denn Muslim kann ein Chinese, ein Südamerikaner oder Afrikaner sein.
Und auch die Grenze zur Satire ist schwer zu ziehen. Was z. B. Böhmermann macht, ist scheinbar alles gut, Hauptsache, er trifft den "Richtigen". Türkischstämmige Linksjournalisten dürfen verdienten Bundesbürgern den Tod herbeiwünschen, nur weil deren Meinung nicht "genehm" ist.
Alle sind dazu aufgerufen, sich im Rahmen des Anstands am Disput zu beteiligen.
Dort wurde übrigens auch verhandelt, ob eine fristlose Kündigung wegen 30-Cent Pfandbons „rechtmäßig“ ist.
Schauen sie mal in andere private Whats App Gruppen was da alles verschickt wird .
Da kämen unsere Gerichte gar nicht mehr nach wegen Klagen der Volksverhetzung.
Lasst mal die Kirche im Dorf.
Nur weil viele das Gleiche machen wird es dadurch noch lange nicht richtig - gemäß dem Merksatz: Nur weil Millionen Fliegen Sch*iße fressen...
Es ist und bleibt wichtig und richtig, auf derartige Mißstände aufmerksam zu machen, zumal es sich um einen Funktionär handelt, der eigentlich Vorbildcharakter haben sollte. In Zeiten, da Braun anscheinend wieder zur Modefarbe mutiert ist das die Pflicht aufrechter Demokraten.
Im Übrigen halte ich die sogenannte Entschuldigung für eine windelweiche Angelegenheit, die allenfalls formell zu werten ist.
Wenn in einer hoch sensiblen Zeit, wo rassistische und menschenfeindliche Ideologien längst wieder "salonfähig" enttabuisiert worden sind und täglich radikal-rechtspopulistische Hetze und faschistische Sprachbilder bereits wieder zum alltäglichen Sprachgebrauch gehören, dann ist es sehr wohl erschreckend, dass eine so derbe Verfehlung als "Satire" in einem traditionellen Verein "durchrutscht".
Es braucht wohl tatsächlich erst der medialen Aufmerksamkeit, dass schlichte Gemüter wieder ein Gespür dafür bekommen, was auch in Faschings Tagen einfach grob fahrlässig und keinesfalls eine Bagatelle sein kann. Von ethischen Werten gar nicht erst zu sprechen!