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Würzburg
Wenn Musiker "sprachlos glücklich" sind: So war das Stramu 2021
Nicht nur das Publikum, auch die Musikerinnen und Musiker zeigten sich glücklich, endlich wieder Kultur erleben zu dürfen. (Fast) alle Menschen waren gut gelaunt.
Das Duo 'Daiana Lou' rockte die Stramu-Bühne am Samstag.
Foto: Patty Varasano | Das Duo "Daiana Lou" rockte die Stramu-Bühne am Samstag.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.02.2024 02:26 Uhr

Die Organisatoren des Straßenmusikfestivals (Stramu) wissen, was die Würzburger hören wollen, und das Wetter meinte es auch gut mit den "Pflastertönen" im Rathaus-Innenhof: Alle zehn Auftritte und Konzerte waren ausverkauft, insgesamt kamen damit rund 1700 Menschen zum Stramu-Ersatzprogramm.

Aufgrund der jüngsten Corona-Lockerungen galten keine 3G-Regeln und keine Maskenpflicht, "und wir konnten auch ein paar Stühle mehr aufstellen", berichtete Festival-Chef Mike Sopp am frühen Sonntagnachmittag vor den letzten vier Stramu-Shows. Weil das Publikum auch am Ende eines Sommers mit zahlreichen Kulturveranstaltungen immer noch Lust auf Livemusik hatte, "ist alles wirklich rund und für uns sehr entspannt gelaufen". Bis auf ganz wenige Diskussionen über die Abstände der einzelnen Stühle und Sitzgruppen "haben die Leute alles sehr gut akzeptiert und sind nach einem Jahr natürlich auch daran gewöhnt".

Nur gut gelaunte Menschen vor dem Rathaus

Kein Wunder, dass es – mit Ausnahme eines älteren Herrn, der sich darüber beschwerte, dass er am Samstagabend keinen freien Zugang zum Briefkasten vor dem Rathaus hatte – ab Freitagabend nur gut gelaunte Menschen rund um das kleine Festival-Areal zu sehen gab. Bei den Konzerten versammelten sich auch vor dem Sichtschutz in der Rückermainstraße die Zuhörer in kleineren und größeren Gruppen.

Das gut gelaunte Publikum am Samstag. 
Foto: Patty Varasano | Das gut gelaunte Publikum am Samstag. 

Auch die Musikerinnen und Musiker waren dankbar für die Möglichkeit, an lauen Sommerabenden spielen zu dürfen. "Sprachlos glücklich" war Sara Teamusician, die zusammen mit Johannes Liepold an der Bass-Klarinette die Pflastertöne eröffnen durfte. Auch das Würzburger Duo Hannah & Falco, das inzwischen in Berlin lebt, war zufrieden mit dem Ausflug in die alte Heimat: "Manchmal fehlt es noch, dass die Leute aufstehen und tanzen können. Ich bin aber total dankbar, dass wir überhaupt wieder vor so vielen Leuten spielen durften", sagte Hannah Weidlich hinterher.

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Die gute Stimmung setzte sich auch am Samstag fort. "Danke, dass ich nach einem Jahr wieder meine Lieder spielen durfte", sagte Mark Gillespie am Ende seines Konzerts. Dass seine Stimme nach der langen Pause fast nicht durchgehalten hätte und dass er an einer Stelle nicht wirklich textsicher war – kein Problem: Das machte der langjährige Straßenmusik-Profi mit Charme und Erfahrung wett und lieferte seinen begeisterten Fans genau das, was sie von ihm erwartet hatten.

Stehende Ovationen vom Publikum

Bei den beiden Auftritten davor gab es jeweils stehende Ovationen vom Publikum. Das italienische Duo "Daiana Lou" überzeugte das Publikum bei seiner Würzburg-Premiere gleich mit dem ersten Song. "Ihre Show kann ich mir auf der Straße auch richtig gut vorstellen", sagte Mike Sopp und nahm dem Duo aus Berlin gleich nach dem Auftritt das Versprechen ab, auch 2022 beim Stramu dabei zu sein.

Mark Gillespie bei seinem Stramu-Auftritt.
Foto: Patty Varasano | Mark Gillespie bei seinem Stramu-Auftritt.

Das Publikum hatte einen großen Anteil daran, dass die beiden Italiener auf jeden Fall wiederkommen wollen: Sie haben seit Mai fast 40 Konzerte gespielt, "aber das war wahrscheinlich unsere beste Show", sagte Gitarrist Luca Pignalberi: "Das Publikum war bei uns, das haben wir von Anfang an gespürt."

Am Sonntagnachmittag ging es bei den "Pflastertönen" mit dem Gute-Laune-Kinderprogramm des Clowns Zappalott weiter. Er ist Dauergast beim Stramu und wird wohl auch im kommenden Jahr wieder zu Gast sein, wenn es am letzten Wochenende der Sommerferien das gewohnte Musik- und Artistik-Festival in der gesamten Innenstadt geben soll: "Den ersten Förderantrag werde ich nächste Woche schreiben", sagt Mike Sopp: "Die Künstler können sich spätestens Anfang November über unsere Webseite bewerben."

 
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