2020 war das Straßenmusikfestival (Stramu) das einzige der drei großen Würzburger Musikfestivals, das unter Corona-Bedingungen überhaupt stattfinden konnte. Das Konzept der "Pflastertöne" mit einer Reihe von Sitzplatz-Konzerten für maximal 150 Besucherinnen und Besucher im Rathaus-Innenhof hat sich dabei bewährt. Trotz der in der vergangenen Woche für Open-Air-Veranstaltungen in Kraft getretenen Lockerungen muss es auch in diesem Jahr dabei bleiben.
Lockerungen kamen zu spät für Planung
"Ich finde die Änderungen sehr positiv. Sie gehen in die richtige Richtung und machen unter freiem Himmel einiges möglich", sagt Stramu-Chef Mike Sopp. Allerdings kam die am 2. September in Kraft getretene 14. Auflage der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung für das Stramu zu spät: An Stelle von drei Tagen Livemusik, Artistik und Straßentheater an 20 Plätzen in der Innenstadt bleibt es bei den geplanten zehn Shows von Freitag bis Sonntag im Rathaus-Innenhof. Dort kann das Stramu die vorhandene Infrastruktur mit der Bühne nutzen, auf der seit mehreren Monaten Theater gespielt wird.
Anders als beim Umsonst und Draussen-Festival am vergangenen Wochenende auf den Mainwiesen, das aufgrund der Lockerungen die Zuschauerkapazität deutlich erhöhen konnte, "können wir unter den aktuellen Bedingungen nicht plötzlich wieder ein Festival in der ganzen Innenstadt machen, bei dem unsere Künstler auf der Straße spielen", betont Sopp. "Es wäre auch nicht möglich gewesen, so kurzfristig alle Pläne zu ändern, ein neues Hygienekonzept einzureichen und zusätzliche Künstler und Mitarbeiter zu engagieren."
Drei Veranstaltungen bereits ausverkauft
Außerdem wurden bereits mehr als die Hälfte der insgesamt 1500 Tickets für die "Pflastertöne" verkauft. Die Auftritte vom Circus Fiamma (Samstag, 15 Uhr), des Zauberers "Zappalott" (Sonntag, 15 Uhr) und von Stramu-Veteran Mark Gillespie (Samstag, 21 Uhr) sind komplett ausverkauft, bei den meisten anderen Konzerten sind gut zwei Drittel der Eintrittskarten zum Preis von fünf Euro vergeben. "Es bleibt bei unserem Format mit den 150 Sitzplätzen. Damit können wir zwischen den einzelnen Gruppen den Abstand von 1,50 Metern einhalten", erläutert Sopp.
Es gibt aber auch die ein oder andere Erleichterung für Organisatoren und Publikum: Die Maskenplicht gilt unter freiem Himmel nur im Eingangsbereich, und weil weniger als 1000 Besucher gleichzeitig anwesend sind, findet die 3G-Regeln keine Anwendung – der Besuch ist also ohne Impfnachweis und Corona-Test möglich. Ein Grund mehr für Sopp, weiterhin ein Auge auf die Einhaltung der Abstände zu haben: "Die Pandemie ist ja noch nicht vorbei. Wir müssen weiterhin darauf achten, dass die Leute nicht zu nachlässig mit der Situation umgehen."
Los geht's mit den "Pflastertönen" an diesem Freitag mit Würzburger Musikern: Eröffnet wird das Stramu um 19 Uhr mit den ruhigen und nachdenklichen Tönen von Sara Teamusician, gefolgt vom Duo "Hannah & Falco". Am Samstag gibt es noch Tickets für Singer-Songwriter Jan Wittmer (17 Uhr) und das Duo "Daiana Lou" (19 Uhr). Das Festival endet am Sonntag mit Auftritten des Jazz!Chor Würzburg (17 Uhr), Weltmusik mit dem Trio "Tribubu" (19 Uhr) und "The Trouble Notes" aus Berlin (21 Uhr).
Eintrittskarten gibt es online bei "wuetixx.de", alle Infos über das Festival unter www.stramu-wuerzburg.de