Noch gut eine Woche, dann wird Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Freitag, 1. Juli, um 19 Uhr im großen Kiliani-Festzelt auf der Talavera zur Volksfest-Eröffnung den Hahn ins Fass mit extra eingebrautem Festbier der Würzburger Hofbräu treiben. Und wie es schon vor Corona alljährlicher Brauch war, lud auch in diesem Jahr die Hofbräu nach zwei Jahren Pause wieder zur Festbierprobe vor Kiliani ein. Dieses Mal in den Wöllrieder Hof, wo Bürgermeisterin Judith Jörg mit viel Lampenfieber aber ebenso viel Schwung den Hahn mit zwei Schlägen ins allererste Fass trieb, als hätte sie ihren Lebtag nichts anderes getan.
Vorab gesagt, es schmeckt. Rund 70 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kirche können nicht irren. Das freute Hofbräu-Geschäftsführer Norbert Lange genauso wie die Tatsache, dass "das schönste Volksfest in Unterfranken endlich wieder stattfinden kann". "Wir haben das alle sehr vermisst", sagte er unter dem Applaus der Gäste.
80 Marktbeschicker und Schausteller warten wieder auf die Vergnügungswilligen
Bürgermeisterin Judith Jörg bekannte, das Frühjahrsvolksfest habe sich noch ein wenig "komisch" angefühlt, doch jetzt sei das bevorstehende Kiliani-Volksfest ein bisschen "wie nach Hause kommen". Sie selbst habe nach dem Abitur ja an der Kasse des Breakdance gejobbt, berichtete sie. 80 Marktbeschicker und Schausteller warten ab dem 1. Juli wieder auf die Vergnügungswilligen, wusste sie zu berichten.
"Wie das Bier, so gehört auch die Kirche zum Kiliani-Fest", begrüßte die Bürgermeisterin Generalvikar Jürgen Vorndran, der mit seinem Nachfolger als Dompfarrer Stefan Gessner gekommen war. "Würzburg ohne Kiliani, da hat etwas gefehlt", sagte Vorndran.
Auf was können sich die Kiliani-Besucher nun freuen? Zuerst einmal aufs Bier.
Auf was können sich die Kiliani-Besucher nun freuen? Zuerst einmal aufs Bier. Das von Hofbräu-Braumeister Michael Haupt eingebraute Kiliani-Festbier ist bernsteinfarben und hat bei einem Stammwürzegehalt von 13,3 Prozent 5,9 Volumenprozent Alkohol. Als besonderer Aromahopfen wurde die Sorte Saphir eingesetzt, die dem Festbier eine milde und ausgewogene Bittere mit einem feinem Hopfenaroma verleiht, wie Norbert Lange erläuterte. Verarbeitet wurden Malze aus Franken und Schwaben sowie Hopfen aus der Hallertau. Kosten wird die Maß auf Kiliani 11,30 Euro.
Matthias Klingbeil von der Hofbräu gab den Gästen einen Überblick, was sie sonst noch im Zelt erwarten dürfen. Er überbrachte zuerst einmal die schlechte Nachricht: Das Kiliani-Boxen könne heuer aus gesundheitlichen Gründen des Boxveranstalters nicht stattfinden. "Umso mehr freuen wir uns auf ein anderes besonderes Highlight, das uns sehr am Herzen liegt", sagte er. Dies sei der Seniorennachmittag mit den Rossinis am ersten Dienstagnachmittag, 5. Juli, der wieder zusammen mit dem Seniorenbeirat der Stadt verwirklicht worden sei.
Ganz neu dabei ist die Wombacher Blasmusik zum neuen Abend der Blasmusik
"Ich persönlich finde unsere regionalen Blasmusikkapellen am tollsten, die schon seit 2009 mit böhmisch fränkischer Blasmusik unser Festzelt erst zu einem richtigen Festzelt machen", fuhr Klingbeil fort. Ganz neu dabei sei die Wombacher Blasmusik zum neuen Abend der Blasmusik am Sonntagabend, 10. Juli. Und auch abends gebe es selbstverständlich wieder Musik mit einigen neuen Höhepunkten. Er nannte dabei "Radspitz", die „Fetzentaler“ aus der Flachau, die "Würzbuam" und die "Oberspiesheimer" und die "Troglauer Buam".
"Es tut gut, Euch und Sie hier wieder alle zu sehen", sagte Festwirt Michael Hahn. Er bedankte sich zuallererst bei seinen Mitarbeitern, die in den vergangenen Wochen sehr viel geleistet hätten. Kiliani mache aus, dass es besondere Dinge gebe und auch in diesem Jahr könnten die Besucher sich darauf freuen, versprach er.
Das Kiliani-Volksfest auf der Talavera beginnt am Freitag, 1. Juli, und dauert bis zum Sonntag, 17. Juli. Ein Höhepunkt ist der Festzug, der sich am ersten Samtag ab 12.30 Uhr durch die Innenstadt zum Festplatz bewegt. Zeitgleich zum Fest findet auf dem Marktplatz die Kiliani-Verkaufsmesse statt.
normalerweise müsste man das Bier boykottieren...
aber da wir Deutschen eh ein Volk von Alkoholikern sind
wird sich die Brüh auch dieses Jahr verkaufen...
Heute bei der Reizüberflutung allenthalben und dem unüberschaubaren Angebot der Freizeitindustrie ist so eine Festivität nur eine unter vielen und hat schon lange nicht mehr die frühere Attraktivität.