Unter der Festung Marienberg in Würzburg prangt seit Dienstag erneut eine große rote Aids-Schleife. Wie jedes Jahr möchte das Aktionsbündnis "Würzburg zeigt Schleife" damit auf das Thema Aids/HIV aufmerksam machen. Zur Eröffnung des Programmes trafen sie sich am Dienstag mit der Sozialreferentin Hülya Düber und dem Domkapitular Clemens Bieber. Seit vielen Jahren ist das Bündnis zum Welt-Aids-Tag aktiv, um auf die Geschlechtskrankheit aufmerksam zu machen.
"Wir merken, dass Jugendliche oft nicht mehr wissen, was HIV ist", so Heidrun Brand, Leitung der HIV/Aids-Beratung Unterfranken. Viele wüssten beispielsweise nicht, dass HIV bei erfolgreicher Therapie nicht übertragbar ist. Auch wünsche sie sich, dass alle Menschen ihren HIV-Status kennen, denn zehn Prozent der Infizierten in Deutschland, wüssten nicht, dass sie HIV haben. Genau deshalb sollten sich Menschen testen.
Gratis Test beim Gesundheitsamt und der HIV/Aids-Beratung Unterfranken
Eine Möglichkeit für einen kostenfreien Test bietet das Gesundheitsamt immer montags. "Den Betroffenen wird für den Test lediglich Blut abgenommen", erklärt Brigitte Hein, Mitarbeiterin im Gesundheitsamt. Es müssten jedoch sechs Wochen zwischen der letzten Risikobegegnung und dem Test liegen, um ein sicheres Ergebnis zu erhalten. Eine Woche dauere es, bis das Ergebnis vorliegt.
Schneller geht es bei der HIV/Aids-Beratung Unterfranken. Hier wird ein kostenloser Schnelltest angeboten. Das Ergebnis stehe bereits nach drei Minuten fest. Allerdings: "Hier müssen zwölf Wochen nach dem letzten Risikokontakt vergangen sein", erklärt Brand. Ein positives Testergebnis sei aber in beiden Stellen eher die Ausnahme und selten.
Etwa 20 bis 30 Neuinfektionen gebe es pro Jahr in Unterfranken. Die Zahlen seien seit vielen Jahren stabil, so Brand. Dennoch ist der Welt-Aids-Tag nicht umsonst. "40 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV, in vielen Ländern gibt es keine Möglichkeit für Therapie oder Prävention."