Die Aufbauarbeiten laufen auf dem Würzburger Marktplatz auf Hochtouren. Und so kam es, dass der Vorsitzende der Würzburger Festwirte Andreas Korger alleine die neue Saison für die Weinparade bei einem Mediengespräch einläuten musste. Die anderen vier Wirte Kurt Schubert (Ratskeller), Frank Kulinna (Juliusspital-Weinstuben), Rainer Schömig (Zum Hirschen) und Michael Schloßareck (Büttnerstuben) waren alle mit dem Aufbau der Pagodenzelte ausgelastet.
Alle 2500 Sitzplätze sind überdacht
Los geht es jedenfalls am Donnerstag, 23. August, um 17 Uhr. Die Eröffnung wird wieder Bürgermeister Adolf Bauer in seiner unnachahmlichen Art vornehmen. Ihn unterstützt die amtierende fränkische Weinkönigin Klara Zehnder aus Randersacker. Ab dann können die Gäste aus dem Vollen schöpfen. Und auch eine Abkühlung am Wochenende oder gar ein kurzer Regenguss sollte den Weinliebhabern nichts ausmachen, sagt Korger: Jeder der 2500 Sitzplätze ist überdacht.
Es ist die wie vielte Weinparade nochmal? Zweimal musste sie am ehemaligen Ort am Paradeplatz wegen der klebrigen Blattläuse ausfallen. Also ist das jetzt die 15. Veranstaltung, die stattfindet, rechnet Korger hoch. Und lässt so gleichzeitig ein wenig Geschichte mit einfließen.
Das gab es noch nie: Weinlese und Weinparade gleichzeitig
In der ganzen Zeit der Weinparade gab es das noch nie, sagt der Sprecher der Wirte: Während der Eröffnung läuft in manchen Weingütern schon die Weinlese wegen der großen Hitze und der langen Trockenperiode. Doch der Frage, ob es dann vielleicht auch schon Federweißen geben könnte unter den Pagodenzelten, erteilt Korger eine Absage. Es würden ausgesuchte Weine Würzburger Weingüter ausgeschenkt. Und etwa 70 Speisen, vom veganen Mittagstisch über Fischspezialitäten bis zum Wildschweinbraten aus eigener Jagd fänden sich auf den Speisekarten.
Wie kommt der Schoppenpreis zustande?
Immer wieder kommt die Frage auf, warum die Rebensäfte der Weinparade etwas teurer sind als auf dem Weindorf, das früher im Jahr stattfindet? "Das fängt schon bei den Gläsern mit langem Stiel an, die wir seit etwa sechs Jahren verwenden", erläutert der Sprecher die Preisgestaltung. Die gehen schneller kaputt. Dazu kommen immer neue Auflagen, der Mindestlohn für die etwa 100 Helfer auf dem Marktplatz, fünf komplett eingerichtete Küchen und natürlich der hohe Sicherheitsaufwand mit acht speziell geschulten und ausgebildeten Security-Mitarbeitern.
Und auch von den Würzburger Weingütern komme jedes Jahr eine Preiserhöhung für ihren hohen Aufwand im Weinberg, verbunden mit viel Handarbeit. Und so kostet der günstigste Schoppen 4,30 Euro in diesem Jahr. Der Sprecher weist auch auf die Möglichkeit hin, seine eigene kleine Weinprobe zusammenzustellen, denn es gebe ja wieder die beliebten 0,1-Liter Probiergläser.
Viele internationale Gäste
Die Weinparade wird in den elf Tagen von vielen Würzburgern genutzt, um Freunde zu treffen und auf dem Marktplatz im stilvollen Ambiente Wein zu genießen, freut sich Bürgermeister Adolf Bauer. Doch auch bei den vielen internationalen Städte-Touristen ist sie ein fester Bestandteil im Besichtigungskalender, weiß Korger. Er schätzt den Anteil an ausländischen Besuchern auf bis zu 40 Prozent.
Am Dienstag, 28. August, versammeln sich wieder viele Hoheiten auf der Parade: Es werden bis zu 60 fränkische Weinprinzessinnen erwartet.