
Im deutschen Fernsehen wird tagtäglich gekocht, gebraten, gebacken und um den Sieg gekämpft. Auch der Privatsender "Sat.1" strahlt aktuell die Kochshow "Top-Chef Germany" aus. Bis vor kurzem war auch der Würzburger Star-Koch Bernhard Reiser unter den Kandidaten. Er setzte sich aus über 300 Bewerbern im Vorfeld durch und durfte als einer von zwölf Profiköchen um die Wette brutzeln.
Reiser schnitt gut ab
Für ihn hat die Sendung erfolgreich begonnen. Bereits in der ersten Folge hat Reiser einen Sieg errungen. Auch in der nachfolgenden Sendung war die aus Gastronomie-Experten bestehende Jury vom Können des Profikochs überzeugt. Zwar lief es für Reiser an den Herdplatten größtenteils sehr gut, doch bei seinen Konkurrenten machte er sich nicht immer Freunde.
Zum Eklat kam es in der vierten Folge, in der Reiser auch vergangene Woche ausgeschieden ist. Reiser geriet bei einer Dunkelverkostung in Verdacht, etwas aus der Kammer mitgenommen und sich so einen Vorteil verschafft zu haben. Eine Konkurrentin bezeichnete ihn deswegen als "Betrüger". Sie habe sich im Nachhinein bei ihm entschuldigt. Dennoch: Zwar habe er sich über die Chancen und Risiken dieses Formates vorher, während und nach seinem Ausscheiden Gedanken gemacht und gehe damit entsprechend vorbereitet und professionell um. "Aber die Situation in der vierten Folge und die Reaktionen darauf haben mich auch persönlich mitgenommen. Das kann ich nicht anders sagen", sagt Reiser auf aktuelle Nachfrage dieser Redaktion.
Für ihn sei es ein Experiment gewesen, er habe einfach mal wissen wollen, wie solche Shows funktionieren. In seinem Berufsalltag habe die Sendung aber nichts verändert. "Wir müssen zwar in unserem gastronomischen Alltag auch Termine einhalten – aber erstens schaut einem dabei kein Millionenpublikum zu und zweitens sind wir ein Team, das miteinander arbeitet und nicht gegeneinander", sagt Reiser.
Ob er sich nach diesen Erfahrungen vorstellen könnte, noch einmal bei solch einem Format teilzunehmen? Der Profikoch dazu: "Grundsätzlich lehne ich das nicht ab. Schauen wir mal, welche Angebote kommen!"