Das Wortspiel aus Konzeptualisierung und Marathon (Konzeptathon) beschreibt worum es geht: In beschränkter Zeit sollen Lösungen und Konzepte für Probleme aus dem Alltag entwickelt werden. Das Besondere daran ist, dass es sich hierbei nicht um Expertenteams, sondern um bunt zusammengewürfelte Gruppen aus Studierenden, Rentnern und anderen interessierten Bürgern handelt, die sich erst an diesem Tag kennen lernen. So soll einem Tunnelblick vorgebeugt und Platz für frische, innovative Ideen geschaffen werden, erklärt Professor Michael Müßig von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Außerdem diene die Veranstaltung dazu, die Digitalisierungskompetenz in der Region zu erhöhen.
Veranstaltung mit Netzwerkcharakter
In zwölf Stunden erarbeiten sich die Teams eine Lösung für ihr Problem mittels der Design Thinking- Methode. Diese ermöglicht es Arbeitsteams, innerhalb kürzester Zeit kreative und nutzerorientierte Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu erarbeiten. Am Ende werden die Lösungsansätze vorgestellt und die vier Siegerteams von einer Jury ermittelt. Im Idealfall werden die Ansätze dann in die Realität umgesetzt. Nach getaner Arbeit kann dann am Abend auf der "ersten Digitalparty Mainfrankens" auch teamübergreifend weiter genetzwerkt werden.
Die Problemstellungen, die es beim Konzeptathon am 17. April unter dem Motto "Macher machen mit" im Rahmen der dritten Würzburger Web Week im Vogel-Convention-Center zu lösen gilt, beziehen sich auf die Themen Lebensraum Stadt, Digitalisierung, Bildung, Wirtschaft, Soziales und Gesundheit. Zu jedem Punkt gibt es zehn Fragestellungen. Diese können vorab eingereicht werden. Je einer bis vier Mitarbeiter der themengebenden Unternehmen haben dann die Möglichkeit in den Teams mitzuarbeiten. So können Kontakte zu engagierten Netzwerkpartnern entstehen und innovative Lösungsideen für individuelle Herausforderungen erarbeitet werden.
Würzburg als Wissensstadt
Bei einer Presseveranstaltung des Zentrums für Digitale Innovationen Mainfranken (ZDI), das neben der Würzburg AG die Würzburger Web Week organisiert, zeigte sich Oberbürgermeister Christian Schuchardt begeistert von dem Projekt. Die Stadt Würzburg als "Wissensstadt" sei mit ihrer großen Anzahl an Studierenden gut aufgestellt. Die Hoffnung: Dass sich dieser Sachverhalt auch auf das Würzburger Unternehmertum niederschlägt. Bildung sei ein lebenslanger Lernprozess und das ZDI kein elitärer Club: "Jeder soll Zugang haben."