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WÜRZBURG
Neues Zentrum für die digitale Zukunft Mainfrankens
Neues Zentrum für die digitale Zukunft Mainfrankens       -  Digitalisierung ist und wird auch in Zukunft eines der bestimmenden Themen in Forschung und Technik, aber auch in Handel und Wirtschaft sein. Dieser Entwicklung könne man sich gar nicht früh genug stellen, sagt Klaus Walther, der Leiter des Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing im Würzburger Rathaus.   Deshalb hat sich die Stadt für die Einrichtung eines Zentrums für digitale Innovationen (ZDI) beworben und im Rahmen des Förderprogramms „Bayern Digital“ des Freistaats Bayern den Zuschlag erhalten. Entstehen wird das Zentrum im neuen Stadtteil Hubland in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität.  Mitte April wurde der Antrag gestellt, bereits Ende Juni erhielt Würzburg vom bayerischen Wirtschaftsministerium die Zusage. Die Stadt wird das ZDI aber nicht alleine realisieren, sondern hat sich dafür zahlreiche Partner aus der Region Mainfranken ins Boot geholt (siehe Infobox), die sich mit dem Themenbereich „digitale Gründungen“ beschäftigen, denn das Zentrum soll ganz Mainfranken repräsentieren, so Walther, der im Rathaus für die Umsetzung zuständig ist. Worauf er besonders stolz ist, ist die Tatsache, dass die ganze Region beim ZDI an einem Strick zieht.  80 Millionen Euro lässt sich die Staatsregierung das Förderprogramm kosten, mit dessen Hilfe in allen sieben Regierungsbezirken je ein digitales Innovationszentrum entstehen soll. Für die ausgewählten Städte ist das eine lukrative Angelegenheit.   Denn der Freistaat beteiligt sich zu 75 Prozent an den Infrastrukturkosten (Gebäude, Technik), 25 Prozent müssen die Kommunen selbst aufbringen. Zudem gibt es aus München einen 50-prozentigen „Netzwerkanteil“ für die inhaltliche Umsetzung des Konzeptes von maximal 250 000 Euro jährlich über drei Jahre. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine 1:1-Gegenfinanzierung der Kommune aus privaten Quellen durch Förderer und Unterstützer, wofür die Stadt sich Partner suchen muss.  Was geschieht nun im Digitalen Innovationszentrum Mainfranken? Ganz allgemein ist es eine Plattform für die Vernetzung von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit dem Ziel, die Digitalisierung der mainfränkischen Wirtschaft zu fördern.   Das Potenzial dafür ist vorhanden, zählt Klaus Walther auf: 38 000 Studierende, 4000 Wissenschaftler, 64 000 Unternehmen und 12 500 Handwerksbetriebe gibt es in der Region.  Um mehr digitale Gründungen zu fördern, wird im ZDI ein klar strukturierter Weg beschritten. Um das digitale Wissen aus Hochschulen und Unternehmen zusammenzuführen, sollen zunächst Studierende, Wissenschaftler und Unternehmen für das Thema sensibilisiert werden.   In einem „Ideenlabor“ sollen in einem ersten Schritt Ideen generiert und Geschäftsmodelle entwickelt werden. Diese werden dann in einem „Gründerlabor“ technisch realisiert, das heißt es werden Prototypen gebaut und getestet.    Diese werden im sogenannten „Inkubator“ (in der Medizin ein Brutkasten für Frühgeborene) zur Marktreife weiter entwickelt. Denkbare Themenfelder sind beispielsweise Industrie 4.0, Mobilität, Gesundheit und Pflege, Energie, Medien, Tourismus, Handel, Handwerk, Finanzen, Digitales Planen, Bauen und Wohnen, Landwirtschaft oder Umweltschutz.  Alle drei Stufen dieses Modells sollen im neuen Stadtteil Hubland realisiert werden. Das Ideenlabor soll in einem Mehrzweckraum ersten Obergeschoss des Tower eingerichtet werden, in den auch die Stadtbücherei mit innovativen Angeboten einziehen wird. Hier sollen Workshops, Beratungen, Netzwerk-Veranstaltungen und Präsentationen stattfinden. Auch das ZDI-Team soll hier seinen Sitz haben. Der Umbau des Tower soll bis zur LGS 2018 fertig sein.  Für das Gründerlabor wird am zentralen Hubland-Platz – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tower – mit dem „Cube“ ein markantes Gebäude errichtet, erklärt Walther. Aufgrund der exponierten Lage seien hohe Anforderungen an Optik und Gebäudetechnik zu stellen, so Walther. Hier werden Werkstätten eingerichtet, die unter fachkundiger Anleitung genutzt werden können, In Coworking-Bereichen können sich die Nutzer austauschen, und es wird hochwertige technische Ausstattung vorhanden sein, um während eines drei- bis viermonatigen Aufenthalts eine digitale Idee umzusetzen.  Der „Inkubator“ soll im Bereich Skyline Hill, dem Gewerbegebiet neben dem Uni-Campus Nord, realisiert werden. Hier koordinieren ZDI-Mitarbeiter kleinere Arbeitseinheiten von zwei bis vier Personen, die die ausgereiften Ideen zur Marktreife komplettieren sollen.  Bis zur Landesgartenschau 2018 sollen alle drei Komponenten realisiert sein, sagt Walther. Schließlich erhofft er sich durch die LGS eine große Öffentlichkeit auch für das ZDI, vor allem auch durch Studierende der benachbarten Universität.   Im nächsten Jahr soll sowohl baulich als auch inhaltlich mit der Umsetzung des ZDI begonnen werden. Ab Januar 2017 soll eine Personalstruktur aufgebaut werden. Ideen- und Gründerlabor sowie der Inkubator sollen bis Ende 2017/Anfang 2018 in betrieb genommen werden. Erste Veranstaltungsformate sollen ab März 2017 angeboten werden.  Nach aktuellen Kostenschätzungen wird der von der Stadt Würzburg aufzubringende Kostenanteil bei 1,72 Millionen Euro liegen. An diesem Donnerstag will Klaus Walther dem Stadtrat neueste Zahlen – auch hinsichtlich der Sponsorenbeiträge von Förderern und Unterstützern zur Gegenfinanzierung des Netzwerk-Zuschusses  – mitteilen.  Ausführliche Informationen zum Zentrum für digitale Innovation gibt es hier: www.zdi-mainfranken.de oder bei Klaus Walther, Tel. (0931)37 23 19.
Foto: Grafik: Stadt Würzburg | Digitalisierung ist und wird auch in Zukunft eines der bestimmenden Themen in Forschung und Technik, aber auch in Handel und Wirtschaft sein.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 02:21 Uhr

Digitalisierung ist und wird auch in Zukunft eines der bestimmenden Themen in Forschung und Technik, aber auch in Handel und Wirtschaft sein. Dieser Entwicklung könne man sich gar nicht früh genug stellen, sagt Klaus Walther, der Leiter des Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing im Würzburger Rathaus.

Deshalb hat sich die Stadt für die Einrichtung eines Zentrums für digitale Innovationen (ZDI) beworben und im Rahmen des Förderprogramms „Bayern Digital“ des Freistaats Bayern den Zuschlag erhalten. Entstehen wird das Zentrum im neuen Stadtteil Hubland in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität.

Mitte April wurde der Antrag gestellt, bereits Ende Juni erhielt Würzburg vom bayerischen Wirtschaftsministerium die Zusage. Die Stadt wird das ZDI aber nicht alleine realisieren, sondern hat sich dafür zahlreiche Partner aus der Region Mainfranken ins Boot geholt (siehe Infobox), die sich mit dem Themenbereich „digitale Gründungen“ beschäftigen, denn das Zentrum soll ganz Mainfranken repräsentieren, so Walther, der im Rathaus für die Umsetzung zuständig ist. Worauf er besonders stolz ist, ist die Tatsache, dass die ganze Region beim ZDI an einem Strick zieht.

80 Millionen Euro lässt sich die Staatsregierung das Förderprogramm kosten, mit dessen Hilfe in allen sieben Regierungsbezirken je ein digitales Innovationszentrum entstehen soll. Für die ausgewählten Städte ist das eine lukrative Angelegenheit.

Denn der Freistaat beteiligt sich zu 75 Prozent an den Infrastrukturkosten (Gebäude, Technik), 25 Prozent müssen die Kommunen selbst aufbringen. Zudem gibt es aus München einen 50-prozentigen „Netzwerkanteil“ für die inhaltliche Umsetzung des Konzeptes von maximal 250 000 Euro jährlich über drei Jahre. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine 1:1-Gegenfinanzierung der Kommune aus privaten Quellen durch Förderer und Unterstützer, wofür die Stadt sich Partner suchen muss.

Was geschieht nun im Digitalen Innovationszentrum Mainfranken? Ganz allgemein ist es eine Plattform für die Vernetzung von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit dem Ziel, die Digitalisierung der mainfränkischen Wirtschaft zu fördern.

Das Potenzial dafür ist vorhanden, zählt Klaus Walther auf: 38 000 Studierende, 4000 Wissenschaftler, 64 000 Unternehmen und 12 500 Handwerksbetriebe gibt es in der Region.

Um mehr digitale Gründungen zu fördern, wird im ZDI ein klar strukturierter Weg beschritten. Um das digitale Wissen aus Hochschulen und Unternehmen zusammenzuführen, sollen zunächst Studierende, Wissenschaftler und Unternehmen für das Thema sensibilisiert werden.

In einem „Ideenlabor“ sollen in einem ersten Schritt Ideen generiert und Geschäftsmodelle entwickelt werden. Diese werden dann in einem „Gründerlabor“ technisch realisiert, das heißt es werden Prototypen gebaut und getestet.

Diese werden im sogenannten „Inkubator“ (in der Medizin ein Brutkasten für Frühgeborene) zur Marktreife weiter entwickelt. Denkbare Themenfelder sind beispielsweise Industrie 4.0, Mobilität, Gesundheit und Pflege, Energie, Medien, Tourismus, Handel, Handwerk, Finanzen, Digitales Planen, Bauen und Wohnen, Landwirtschaft oder Umweltschutz.

Alle drei Stufen dieses Modells sollen im neuen Stadtteil Hubland realisiert werden. Das Ideenlabor soll in einem Mehrzweckraum ersten Obergeschoss des Tower eingerichtet werden, in den auch die Stadtbücherei mit innovativen Angeboten einziehen wird. Hier sollen Workshops, Beratungen, Netzwerk-Veranstaltungen und Präsentationen stattfinden. Auch das ZDI-Team soll hier seinen Sitz haben. Der Umbau des Tower soll bis zur LGS 2018 fertig sein.

Für das Gründerlabor wird am zentralen Hubland-Platz – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tower – mit dem „Cube“ ein markantes Gebäude errichtet, erklärt Walther. Aufgrund der exponierten Lage seien hohe Anforderungen an Optik und Gebäudetechnik zu stellen, so Walther. Hier werden Werkstätten eingerichtet, die unter fachkundiger Anleitung genutzt werden können, In Coworking-Bereichen können sich die Nutzer austauschen, und es wird hochwertige technische Ausstattung vorhanden sein, um während eines drei- bis viermonatigen Aufenthalts eine digitale Idee umzusetzen.

Der „Inkubator“ soll im Bereich Skyline Hill, dem Gewerbegebiet neben dem Uni-Campus Nord, realisiert werden. Hier koordinieren ZDI-Mitarbeiter kleinere Arbeitseinheiten von zwei bis vier Personen, die die ausgereiften Ideen zur Marktreife komplettieren sollen.

Bis zur Landesgartenschau 2018 sollen alle drei Komponenten realisiert sein, sagt Walther. Schließlich erhofft er sich durch die LGS eine große Öffentlichkeit auch für das ZDI, vor allem auch durch Studierende der benachbarten Universität.

Im nächsten Jahr soll sowohl baulich als auch inhaltlich mit der Umsetzung des ZDI begonnen werden. Ab Januar 2017 soll eine Personalstruktur aufgebaut werden. Ideen- und Gründerlabor sowie der Inkubator sollen bis Ende 2017/Anfang 2018 in betrieb genommen werden. Erste Veranstaltungsformate sollen ab März 2017 angeboten werden.

Nach aktuellen Kostenschätzungen wird der von der Stadt Würzburg aufzubringende Kostenanteil bei 1,72 Millionen Euro liegen. An diesem Donnerstag will Klaus Walther dem Stadtrat neueste Zahlen – auch hinsichtlich der Sponsorenbeiträge von Förderern und Unterstützern zur Gegenfinanzierung des Netzwerk-Zuschusses – mitteilen.

Ausführliche Informationen zum Zentrum für digitale Innovation gibt es hier: www.zdi-mainfranken.de oder bei Klaus Walther, Tel. (0931)37 23 19.

Kooperationspartner

Kooperationspartner des Zentrums für digitale Innovationen Mainfranken sind:

• Julius-Maximilians-Universität Würzburg

• Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

• IHK Würzburg-Schweinfurt

Handwerkskammer Unterfranken

• IGZ Innovations- und Gründerzentrum Würzburg

• TGZ Technologie- und Gründerzentrum Würzburg

• RSG Rhön-Saale Gründer- und Innovationszentrum Bad Kissingen

• GRIBS Gründerzentrum Schweinfurt

• M-E-NES Modellstadt Elektromobilität Bad Neustadt a.d. Saale

• Zentrum für Telematik Würzburg

• Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen

• Gründen@Würzburg

• Region Mainfranken GmbH

 
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