Die jahrelangen Diskussionen und Planungen scheinen zu Ende: Nach Informationen dieser Zeitung hat sich der Aufsichtsrat der Würzburger Bäder GmbH (WBG) am Donnerstag für einen Neubau des Nautiland-Bades an gleicher Stelle und damit gegen die Alternative Generalsanierung entschieden. Kostenpunkt: Knapp 24,4 Millionen Euro. Das letzte Wort hat der Stadtrat in seiner Sitzung am nächsten Donnerstag.
Es wird erwartet, dass der Stadtrat diese Entscheidung befürwortet, die maßgeblich Stadtratsvertreter getroffen haben: Dem achtköpfigen Aufsichtsrat der WBG, eine Tochter des Stadtkonzerns Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV), gehören neben WVV-Chef Thomas Schäfer und Stadtkämmerer Robert Scheller die Stadträte Aron Schuster, Sonja Buchberger (beide CSU), Gisela Pfannes (SPD), Silke Trost (Grüne) und Joachim Spatz (FDP) an, Vorsitzender ist Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Die WBG ist Bauherr und Betreiber des Bades. Der Geschäftsführer der Bäder–Gesellschaft, Jürgen Athmer, möchte sich im Vorfeld der Stadtratssitzung zum Thema Nautiland nicht äußern.
Bekannt ist, dass der frühest mögliche Baubeginn März 2017 ist. Ausweichpläne fürs Schulschwimmen wurden diese Woche im Schulausschuss vorgestellt. Die Bauzeit soll rund zwei Jahre dauern.
Nun doch teurer als Sanierung
Schon bei der Vorstellung der Neubau-Variante im Mai im Stadtrat zeichnete sich eine Sympathie dafür ab, nachdem Berechnungen ergeben hatten, dass ein komplett neues Schul-, Sport- und Familien-Freizeitbad um 3,8 Millionen günstiger käme als gedacht und mit gut 20 Millionen sogar günstiger wäre als die ursprünglich favorisierte Generalsanierung. Diese Zahlen sind jetzt nach detaillierten Kostenberechnungen allerdings nach oben korrigiert: Die sogenannte „Ersatzneubauvariante“ ist mit 24,38 Millionen Euro veranschlagt. Eine Generalsanierung würde 23,67 Millionen Euro kosten.
Über Wirtschaftlichkeitsberechnungen ist nichts bekannt. Derzeit verursacht das Bad in der Zellerau jährlich 1,3 Millionen Euro Unterhaltskosten. Diese sollen durch eine energiesparende Technik um 30 bis 40 Prozent sinken. Ein wesentlicher Bestandteil und „Geldbringer“ des neuen Nautiland soll ein großzügiger Saunabereich sein, bei dem man auf jährlich 40 000 bis 50 000 Gäste hofft. Im Außenbereich sind ein Sportbecken mit drei Bahnen, ein Plansch- sowie ein beheiztes Spaß- und Nichtschwimmerbecken geplant, im Innenbereich unter anderem ein Sport- und ein Nichtschwimmerbecken.
Für einen Neubau des 1973 errichteten Bades, das 1990 zum Nautiland ausgebaut wurde, hatten sich im Rahmen einer Bürgerwerkstatt auch Badbesucher und Mitglieder der das Bad nutzenden Vereine ausgesprochen.
Und schon deswegen, weil es gar nicht genug Parkplätze für soviele Leute gibt, dass dieses Monster rentabel arbeiten könnte. Insofern würde es Sinn machen (bzw. wäre ohne kompletter Quatsch) an dieser Stelle noch ein Parkhaus mit mindestens 300 Plätzen zu bauen, was sogar noch ansatzweise mit einem Park&Ride-Konzept verknüpft werden könnte.
Dass ich aber das noch erlebe, dass die Würzburger sowas fertigbringen statt immer nur halbgare Phantasien hinzuklotzen, glaube ich in meinen kühnsten Träumen nicht.
Naja, vielleicht haben die Leute, die in überfüllten Bussen zwischen Hubland und Stadt im Stau stehen (werden) statt mit der Straba dran vorbeizurauschen ja Zeit dafür, davon zu träumen, was man mit 24 mio. € plus x alles (Konstruktives) anstellen hätt' können...
Anton Sahlender
Ein öffentliches Parkdeck auf dem Dach oder ein Parhaus sollte doch noch möglich sein, nutzbar auch für Veranstaltungen auf der Talavera.
Drei Bahnen im freien, ein Drittel von heute, ist schon sehr mager.