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Zellerau
Warum wird der Denckler-Block in Würzburg videoüberwacht?
An der Fassade des Denckler-Blocks im Würzburger Stadtteil Zellerau wurden Kameras installiert. Befestigte Bauzäune im Innenhof versperren Fenster. Was steckt dahinter?
Mehrere an der Außenfassade angebrachte Kameras überwachen aktuell den Denckler-Block.
Foto: Johannes Kiefer | Mehrere an der Außenfassade angebrachte Kameras überwachen aktuell den Denckler-Block.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Aktuell sorgen Videokameras an den Außenfassaden des Würzburger Denckler-Blocks für Aufregung. So sind in Jäger- und Scherenbergstraße jeweils Kameras auf Fenster des Wohnblocks gerichtet. Für Irritation sorgen zudem Bauzäune, die Fenster im Innenhof blockieren.

"Ich bezweifele, dass das zulässig ist", sagt Konstantin Mack, Mitglied der Grünen-Fraktion im Stadtrat. Mack steht eigenen Angaben nach in Kontakt mit betroffenen Bewohnern und hat sich mit einer Anfrage an die Stadtverwaltung gewandt. Er wollte wissen, welche rechtliche Grundlage der Videoüberwachung zugrunde liegt und inwiefern die Versperrung der Fenster zu rechtfertigen ist.

Außerdem so Mack im Gespräch mit dieser Redaktion, seien an der Außenfassade des Hauses "dilettantische Malerarbeiten" vorgenommen worden. Einige Bewohner befürchteten, dass somit die Charakteristik des Wohnblocks verändert werden solle. Angesichts des Denkmalschutzes, unter dem die Gebäude stehen, sei dies kritisch zu sehen.

Beschädigung und Hausbesetzung laut Besitzer Grund für Maßnahmen

Laut Stadtverwaltung basiert die Videoüberwachung des Wohnblocks auf dem Bundesdatenschutzgesetz. Eine Genehmigung sei nicht erforderlich, solange nur Privateigentum und nicht der öffentliche Raum wie zum Beispiel Gehwege und Straße gefilmt werden. Was die Kameras erfassen, konnte die Redaktion bei einem Ortsbesuch nicht beurteilen.

Eigentümer der beiden Wohngebäudes ist die "Dema-Invest Demel GbR". Diese beantwortete schriftlich gestellte Fragen der Redaktion zu Sanierung und Videoüberwachung nicht. In einem Telefonat sagte ein Sprecher der Firma, die Überwachung sei mit der Polizei in Würzburg abgeklärt.  "Uns ist davon nichts bekannt", sagt hingegen Andreas Herbst von der Polizeiinspektion Würzburg, die örtlich zuständig ist. "Solche Videoüberwachung ist in Würzburg ganz selten."

Die Bauzäune im Innenhof erklärte der Sprecher von "Dema-Invest" mit Beschädigung und unbefugter Betretung des Baugerüsts durch Anwohner. Außerdem, so der Sprecher weiter, befinde man sich mit einigen Bewohnern aktuell in einem Rechtsstreit wegen illegaler Hausbesetzung.

Einige Fenster im Innenhof des Dencklerblocks werden durch angebrachte Bauzäune versperrt.
Foto: Johannes Kiefer | Einige Fenster im Innenhof des Dencklerblocks werden durch angebrachte Bauzäune versperrt.

Denkmalschutzbehörde begleitet Sanierungsarbeiten am Denckler

Laut Stadt habe wegen der versperrten Fenster bereits eine Begehung durch die Verwaltung stattgefunden. Wegen "brandschutztechnischer Bedenken" stünde man mit dem Verantwortlichen in Kontakt. "Der erste Rettungsweg der Einheiten ist über das Treppenhaus gegeben", so die Stadtverwaltung.

Hinsichtlich der optischen Veränderung des Denckler-Blocks sei eine Abwägung zwischen der bisherigen Erscheinung und der "stattgefundenen Veränderungen des städtebaulichen Umfelds zu berücksichtigen". Die entsprechenden Maßnahmen würden aktuell durch die Denkmalschutzbehörde begleitet und überprüft.

 
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  • G. Z.
    Zm Glück ist der Besitzer am Erhalt des einmaligen Kulturgutes in Würzburg interessiert. Ein finanzinteressierter Inverstor würde wahrscheinlich anders agieren. Das Veränderungen spannungen hervorrufen liegt in deren Natur.
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  • H. W.
    Ich kenne das Objekt nicht. -aber hier versucht ein Miethai ein Ziel zu erreichen. Die Kamera dient oft dazu mißbrauchte Parkflächen in Eigenbesitz finanziell zu nutzen?
    Ist diese Art des Mißbrauches schon geprüft worden?
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  • M. R.
    "Ich kenne es nicht"

    ...trotzdem weiß ich genau um was es sich dreht...

    ...made my day... 😂🤦‍♂️
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  • A. D.
    Abrissreif und sonst gar nix ist dieser Schandfleck.
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  • R. N.
    Was ist an diesen Gebäute so besonderes
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  • R. A.
    Wenn man ein klein wenig Ahnung von der Materie Videoüberwachung hat und den Kamerafuss anschaut, weiss man sofort, dass da Billigschrott verbaut ist und das nur als bessere kameraattrappe zu werten ist. Sicherlich baut das den gewollten Überwachungsdruck auf, was gescheites kommt da aber nicht raus. Nach einem Jahr haben sie die Rostrotznasen am Montagestandort und wie immer: wer billig kauft, kauft mindestens zweimal.
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  • R. R.
    Denkmalschutz ! Möchte nicht die elektrische Kabel und das was alles da extern von Wohnung zu Wohnung an Verkabelung gelegt wurde prüfen. Dazu Alte Wasserleitungen usw. Mich wundert das es wegen Brandgefahr die Gebäude überhaupt noch stehen? Es ist mehr ein baulich ungepflegt und im Innenhof teils mit Müll verwahrlostes Bauwerk das ohne richtige Renovierungsarbeiten ein Schandfleck in der Zellerau ist.
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  • F. K.
    Also zunächst einmal handelt es sich bei den Gebäuden in der Tat um erhaltenswerte Bausubstanz, die man nicht einfach abreißen darf - das wurde in Würzburg jahrzehntelang viel zu leichtfertig zugunsten eines modernistischen Einheitsbreis gemacht. Das erkennt man, wenn man sich die Details wie Fenster, Türen, Fußböden und Treppen(-geländer) anschaut. Ich bin als Lieferant dort recht häufig, die Bewohner sind sehr freundlich. Wahr ist aber auch, dass der Block in der Tat renovierungsbedürftig ist. Es mag zum Charakteristikum dieses alternativ geprägten Wohnblocks gehören, dass es dort etwas wild aussieht und die Wände und Türen mit Plakaten und Aufkleber beklebt sind. Die Häuser würden aber viel besser zur Geltung kommen, wenn sie renoviert werden. Hoffentlich aber denkmalgerecht.
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  • A. M.
    So wie ich die Bewohner des Dencklerblocks kenne, werden sie kreative Wege finden mit der Videoüberwachung umzugehen. zwinkern Ich freue mich bereits auf weitere Berichte...
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