Über 20 Grad und strahlender Sonnenschein: Besser hätte das Wetter zum Start der Außengastronomie in Würzburg nicht sein können. Dementsprechend voll besetzt waren die Tische in der Stadt bereits zur Mittagszeit. Und auch auf die Abstandsregel wurde geachtet. In vielen Lokalen herrscht viel Abstand zwischen den Tischen und die Personendaten der Gäste wurden für eine eventuelle Nachverfolgung erfasst. Der kommunale Ordnungsdienst kontrollierte die Vorgaben im Zuge seines normalen Betriebs, besondere Vorfälle gab es dabei nicht.
Nur auf der Alten Mainbrücke war noch nichts los. Denn noch gibt es dort keinen Brückenschoppen. Zwar hatten die Betreiber der Alten Mainmühle und des meinwein Weinbistros auf der Alten Mainbrücke kurzfristig Konzepte bei der Stadt eingereicht, diese seien jedoch noch nicht ausreichend, so Stadtsprecher Christian Weiß. Die Besonderheit: Die Wirte wollen nun Tische auf der Alten Mainbrücke aufstellen. Weil die Brücke außerdem Verkehrsweg sei, der für Radfahrer, Fußgänger und Rollstuhlfahrer zur Überquerung des Flusses genutzt wird, müssen auch diese Punkte in die Ausarbeitung eines Konzepts einfließen.
Weniger Tische, gleicher Ansturm
Philipp Gagel, Geschäftsführer der Alten Mainmühle, hofft auf einen Brückenschoppen unter veränderten Rahmenbedingungen. Amelie Frank, Leiterin des mainwein wartet ebenfalls auf die Erlaubnis der Stadt. "Wenn es erlaubt ist, machen wir auf", so Frank. Laut Stadsprecher Christian Weiß werden sich die Betreiber hier noch kurz gedulden müssen. Wann der Brückenschoppen zurück ist, wird davon abhängig sein, wie lange die Ausarbeitung und erneute Prüfung der Konzepte dauert. Den Brückenschoppen wie er war, wird es so erstmal nicht mehr geben, ist Frank sich aber sicher.
Es waren zwar etwas weniger Tische als gewöhnlich, der Ansturm war aber nicht wirklich kleiner als sonst an einem sonnigen Tag im Cafe Fred in der Herzogenstraße. Ein paar Meter weiter runter in der Trattoria Augusto gibt es zwar weniger Raum für Außenplätze, dafür waren die Tische dort mit Glasscheiben voneinander abgetrennt. Egal wo man zur Mittagszeit in der Stadt hinkam, überall war das gleiche Bild zu sehen: Gut besetzte Außenbereiche mit reduzierten und räumlich distanzierten Tischen.
Auflagen sorgen für Stress bei Kellnern
Auch am Vierröhrenbrunnen im Eiscafé Fontana tummelten sich bereits wieder viele Gäste. "Es war ungewöhnlich, aber es läuft", berichtet Kellner Amanuel Ersay. Besonders die Einhaltung der Abstandsregel, die Toilettenbenutzung und die unterschiedlichen Laufwege sorgten für Stress. Gäste mussten immer wieder daran gehindert werden, Tische zu verschieben. Im Fontana gibt es aktuell etwa 60 Außenplätze, halb so viel wie bei Normalbetrieb.
Das ist eine grundsätzliche Verkehrsgefährdung. Eigentlich nicht zu verstehen, warum da die Behörden zusehen und weder Polizei, Stadt Würzburg (und vielleicht auch mal die Presse?) nichts unternehmen, damit das abgestellt wird.
Eine andere Frage wäre, warum die Flächen auf der Alten Mainbrücke, ein Würzburger Wahrzeichen, überhaupt an Geschäftsleute vergeben werden? Wo fängt man dann an und wo hört man auf? Gibt es irgendwann eine Thermomix-Vorführung unter einem der Brückenheiligen? Eisverkauf und Pizza-to-go?
Die Alte Mainbrücke ist immer noch ein Verkehrsweg, wenn auch nur füe Fußgänger, Rollis und Radfahrer. Ohne Schoppenschlucker ist sie im Übrigen viel schöner, es macht wieder Spaß, sich die Atmosphäre dieser großarrtigen alten Brücke einzuverleiben und manchmal kann man dabei sogar an Leonhard Franks Räuberbande denken- auch wenn es nicht mehr nach Teer und Weihrauch riecht. Die Gelddruckmaschione Säuferbrücke brauche ich jedenfalls nicht.
nach Corona..
wäre ja zu schön gewesen...
der Kommerz steht IMMER an erster Stelle
Endlich mal ohne Gedrängel über die Brücke gehen zu können, wie schön ist das denn?