
Günter Klopf war der letzte ehemalige Gemeinderat, der im vergangenen Jahr mit dem Ehrenring der Gemeinde Höchberg für seine Verdienste um die Gemeinde geehrt wurde. Diese Auszeichnung gibt es ab sofort nicht mehr. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung eine neue Satzung für die Ehrung verdienter Bürger beschlossen. Jetzt dürfte der ehemalige Gemeinderat wohl überlegen, ob er ihn weiterhin seiner Frau Gabriele als Ersatz für den verlorenen Ehering überlässt, wie er damals scherzte, oder doch selbst trägt. Auf jeden Fall ist der Verzicht auf diese Auszeichnung eine der entscheidenden Änderungen bei den künftigen Ehrungen der Gemeinde.
Die Mitglieder des Gemeinderates hatten es sich mit der neuen Satzung nicht leicht gemacht, zweimal wurde dieser Tagesordnungspunkt verschoben, zu groß war der Gesprächsbedarf darüber, wer wie und mit was künftig ausgezeichnet werden soll. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, nur noch die höchste Würdigung, das Ehrenbürgerrecht, zu verleihen und daneben lediglich eine weitere Form der Auszeichnung vorzunehmen. Auf die Ehrung für die Zugehörigkeit im Gemeinderat sollte komplett verzichtet werden. Damit konnten sich aber viele Fraktionsmitglieder nicht anfreunden.
Gemeinderäte werden weiterhin geehrt
Nach etlichen Gesprächen einigte sich das Gremium nun einhellig darauf, dass an verdiente Persönlichkeiten die silberne beziehungsweise goldene Gemeindeplakette sowie das Ehrenbürgerrecht verliehen werden können. Letzteres wird nur denen zuteil, die sich durch hervorragende Leistungen in außergewöhnlicher Weise um die Gemeinde verdient gemacht haben. Dazu zählen unter anderem die bereits verstorbenen Höchberger Adolf Ullmann, Raimund Braunreuther, Gerd Nossen und Walter Clement. Auch Altbürgermeister Werner Hillecke, der von 1970 bis 1994 für die SPD als Höchberger Rathauschef amtierte, wurde 1994 zum Ehrenbürger ernannt.
"Eine Ehrung posthum", wie sie beispielsweise Adolf Ullmann und Raimund Braunreuther erfahren haben, "ist nicht schön", merkte stellvertretender Bürgermeister Bernhard Hupp (SPD) an. Deshalb war es nicht nur seiner Fraktion ein besonderes Anliegen, dass Gemeinderäte zu Lebzeiten für ihr Ehrenamt gewürdigt werden. Dies soll nach zwölf Jahren mit der silbernen und nach 24 Jahren mit der goldenen Gemeindeplakette geschehen. Auch Bürgerinnen und Bürger werden dafür seitens des Gemeinderates vorgeschlagen. Die Auszeichnungen sind allerdings jährlich auf fünf Personen beschränkt. Eine erste Ehrenamtsgala ist bereits für dieses Jahr vorgesehen. Die Vereine und Organisationen sind deshalb dazu aufgerufen, Vorschläge zu machen.