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Würzburg/Kahl
"Warnung" für den Main aufgehoben: Droht wegen der Hitze schon bald die nächste Krise?
Dank der kühleren Nächte ist auch die Temperatur des Mains etwas gesunken. Doch die Gefahr des massenhaften Sterbens der Fische ist noch nicht gebannt.
Der Main wie hier in Würzburg ist aufgrund der anhaltenden Hitze und Trockenheit belastet. Jetzt sorgen die kühleren Nächte für eine voraussichtlich kurze Entspannung.
Foto: Johannes Kiefer | Der Main wie hier in Würzburg ist aufgrund der anhaltenden Hitze und Trockenheit belastet. Jetzt sorgen die kühleren Nächte für eine voraussichtlich kurze Entspannung.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:49 Uhr

Es ist eine kurze Verschnaufpause, aber noch kein langfristiges Aufatmen: Die aktuell kühleren Nächte sorgen dafür, dass auch die Wassertemperatur des Mains sinkt und sich der größte Fluss Unterfrankens ein bisschen erholen kann. Die Regierung von Unterfranken hat deshalb die "Warnung" für den Main zwischen Würzburg und Kahl am Main (Lkr. Aschaffenburg) aufgehoben und auf die "Vorwarnung" herabgestuft. Die Temperatur des Mains lag am Donnerstag wieder unter dem kritischen Wert von 26 Grad im Drei-Stunden-Mittel.

Doch wirklich aufatmen können die Fachleute der Wasserwirtschaftsämter Aschaffenburg und Bad Kissingen noch nicht. Die Gefahr, dass der Fluss umkippt, also dass sich das Wasser zwischen den 28 Staustufen in Bayern so weit aufheizt und der Sauerstoffgehalt dort derart sinkt, dass es zu einem massenhaften Sterben aller Fische und Kleinlebewesen kommt, ist noch nicht gebannt.

Generell gilt: Ab 25 Grad Wassertemperatur klinke sich der Main aus seinem "guten ökologischen Zustand" aus, sagt Eva-Barbara Meidl, Biologin des Sachgebiets Wasserwirtschaft an der Regierung von Unterfranken.

Wetter in den nächsten Tagen entscheidend für den Main

Wegen der Wetteraussichten sei es sogar wahrscheinlich, dass nächste Woche erneut die "Warnung" ausgerufen werde, so Regierungssprecher Johannes Hardenacke. Komme es tatsächlich dazu, wären Schlammräumungen und Baggerarbeiten am Main wieder verboten. Ebenso dürften dann Kläranlagen nicht mehr für Sanierungsarbeiten teilweise außer Betrieb genommen werden.

Gegen Fischsterben: Diese Warnstufen für den Main gibt es

Um die ökologische Katastrophe am Main zu verhindern, gibt es seit zehn Jahren den "Alarmplan Main Gewässerökologie" (AMÖ). Sein Ziel ist es, ökologisch sehr kritische Situationen am Main zu vermeiden oder zumindest so lange wie möglich hinauszögern. Je nachdem, wie gefährlich die Situation für die Unterwassertierwelt ist, werden die Warnstufen "Vorwarnung", "Warnung" oder "Alarm" ausgerufen.
Ziel ist, die Behörden, die Nutzer – also Kläranlagenbetreiber, Industriebetriebe, Landwirte sowie Winzer – und die Öffentlichkeit rechtzeitig zu warnen. "Wir können zwar keine Eiswürfel ins Wasser werfen, aber wir können versuchen, alles vom Main abzuhalten, was ihn zusätzlich belastet", sagt Eva-Barbara Meidl, Biologin an der Regierung von Unterfranken.
akl
 
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  • C. L.
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  • D. E.
    Da haben wir ja Glück, das der Main nicht auch noch durch das AKW Grafenrheinfeld aufgeheizt wird und keine Wasserentnahme mehr erfolgt
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