
Es ist eine kurze Verschnaufpause, aber noch kein langfristiges Aufatmen: Die aktuell kühleren Nächte sorgen dafür, dass auch die Wassertemperatur des Mains sinkt und sich der größte Fluss Unterfrankens ein bisschen erholen kann. Die Regierung von Unterfranken hat deshalb die "Warnung" für den Main zwischen Würzburg und Kahl am Main (Lkr. Aschaffenburg) aufgehoben und auf die "Vorwarnung" herabgestuft. Die Temperatur des Mains lag am Donnerstag wieder unter dem kritischen Wert von 26 Grad im Drei-Stunden-Mittel.
Doch wirklich aufatmen können die Fachleute der Wasserwirtschaftsämter Aschaffenburg und Bad Kissingen noch nicht. Die Gefahr, dass der Fluss umkippt, also dass sich das Wasser zwischen den 28 Staustufen in Bayern so weit aufheizt und der Sauerstoffgehalt dort derart sinkt, dass es zu einem massenhaften Sterben aller Fische und Kleinlebewesen kommt, ist noch nicht gebannt.
Generell gilt: Ab 25 Grad Wassertemperatur klinke sich der Main aus seinem "guten ökologischen Zustand" aus, sagt Eva-Barbara Meidl, Biologin des Sachgebiets Wasserwirtschaft an der Regierung von Unterfranken.
Wetter in den nächsten Tagen entscheidend für den Main
Wegen der Wetteraussichten sei es sogar wahrscheinlich, dass nächste Woche erneut die "Warnung" ausgerufen werde, so Regierungssprecher Johannes Hardenacke. Komme es tatsächlich dazu, wären Schlammräumungen und Baggerarbeiten am Main wieder verboten. Ebenso dürften dann Kläranlagen nicht mehr für Sanierungsarbeiten teilweise außer Betrieb genommen werden.