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Würzburg/Schweinfurt
Warntag am Donnerstag, 14. September: Wo in Unterfranken Sirenen heulen - und warum manche stumm bleiben
Bundesweit werden am 14. September 2023 die Warnsysteme getestet. Warum und auf welchen Wegen die Bevölkerung in der Region gewarnt wird.
Warntag am Donnerstag, 14. September: Wo in Unterfranken Sirenen heulen - und warum manche stumm bleiben
Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)
Magdalena Zipf
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:53 Uhr

Eine schrille Sirene, ein alarmierender Ton aus dem Smartphone und eine Warnung auf dem Display: Am Donnerstag, 14. September, werden bundesweit um 11 Uhr die Warnsysteme zu Übungszwecken aktiviert. Was Sie zum Warntag wissen müssen.

Warum werden die Warnsysteme getestet?

Die Sirenen und Benachrichtigungen dienen dem Schutz der Bevölkerung. In Krisen- oder Katastrophenfällen - beispielsweise bei Hochwasser, Großbränden oder Bombenangriffen - sollen Bürgerinnen und Bürger frühzeitig gewarnt werden. Mit dem Probealarm werden die Warnsysteme regelmäßig getestet. So können etwaige Mängel erkannt und behoben werden.

Wie gut ist Unterfranken mit Sirenen ausgestattet?

Mit dem Ende des Kalten Krieges sind viele Sirenenanlagen abgebaut worden. Die Warnsirenen wurden oftmals den Gemeinden zur weiteren Verwendung angeboten. Doch nicht alle Kommunen haben sich für eine Übernahme entschieden. Laut der Regierung von Unterfranken gibt es insgesamt rund 1400 Sirenen im ganzen Regierungsbezirk.

Umgebungen von besonderem Gefahrenpotential besitzen ein sehr dichtes Netz an Sirenenanlagen. Dazu zählen etwa alle Landkreise, die sich in der Nähe des abgeschalteten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) befinden, dessen Warninfrastruktur noch immer verwendet wird.

Was bedeutet der Sirenenton?

Am Warntag wird ein an- und abschwellender Heulton gesendet. Dieser Probealarm dauert eine Minute und signalisiert: Radio einschalten! Denn in einem echten Katastrophenfall wird die Bevölkerung in Rundfunkdurchsagen über die aktuelle Lage informiert.

Wo werden Sirenen zu hören sein?

Ob Sirenen getestet werden oder nicht, entscheiden die jeweiligen Kommunen. Im Landkreis Schweinfurt werden laut dem Landratsamt alle Kommunen mit einem Sirenenprobealarm am Warntag teilnehmen. Doch nicht überall wird ein Alarm zu hören sein.

Im Main-Tauber-Kreis etwa, werden laut Landratsamt keine Sirenen zur Bevölkerungswarnung eingesetzt, da die Sirenen ausschließlich der Alarmierung der Feuerwehr dienen. Im Landkreis Würzburg werden aus demselben Grund einzelne Kommunen keinen Sirenenton aussenden. Auch im Landkreis Haßberge werden die vorhanden Feuerwehrsirenen nicht ausgelöst, heißt es aus dem Landratsamt. Die Gemeinden, die sich in einem 25-Kilometer-Umkreis um das ehemalige KKW Grafenreinfeld befänden, würden ihre Sirenen aber testen. Das gilt auch für den Landkreis Kitzingen.

In den Landkreisen Bad Kissingen und Main-Spessart nehmen die Kommunen teil, die eine Zivilschutzsirene haben. Im Landkreis Rhön-Grabfeld gibt es gar keine Zivilschutzsirenen.

Auf welchen Wegen wird noch gewarnt?

Am Warntag werden viele verschiedene Warnmittel getestet, zum Beispiel Cell Broadcast, Radio- und Fernsehdurchsagen oder digitale Anzeigetafeln. Auf alle Fälle wird in allen Gemeinden über MoWaS und dementsprechende Warn-Apps wie NINA gewarnt. Diese werden allerdings zentral vom Bund und nicht von den Kommunen gesteuert.

Was genau ist MoWaS und Cell Boradcast?

Das modulare Warnsystem (MoWaS) ist ein Warn- und Kommunikationssystem des Bundes. Damit werden Warnungen mittels Warntext an Rundfunksender und App-Server verschickt. Von dort aus werden sie weiter an Fernsehen, Radios oder einzelne Warn-Apps geleitet. 

Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst. Er ermöglicht das Versenden von Warnnachrichten direkt auf mobile Endgeräte, eine App muss dafür nicht heruntergeladen werden.

Warum bekommen manche die Warnung auf ihrem Smartphone nicht?

Nicht alle Handys können Cell Broadcast-Nachrichten empfangen, erklärt die Bundesregierung auf ihrer Internetseite: "Ältere Geräte können dies oft nicht", heißt es. Damit das eigene Handy Cell Broadcast-Nachrichten empfangen kann, benötige es aktuelle Updates. Bei einigen Geräten müsse die Notfallbenachrichtigung aktiviert werden. Generell müssen die Handys eingeschaltet und dürfen nicht im Flugmodus sein.

Zu Beginn des Jahres hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe im Internet unter www.bbk.bund.de eine Auflistung empfangsfähiger Geräte veröffentlicht.

 
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Kommentare
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  • Andreas Graf
    hat ja wieder funktioniert das ganze.
    nur die uhrzeit, wann das ganze stattfindet sollte man ändern.
    ich habe regelmäßig das große glück am warntag nachtschicht zu haben, und es macht keinen spaß wenn man nach ein paar stunden schlaf von der sirene geweckt wird...
    eine anfrage im innenministerium ob man das nicht ändern könnte hätte ich mir beim letzten mal sparen können...
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  • Steffen Cyran
    Einfach das Handy ausschalten, wenn man schlafen will?
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  • Andreas Graf
    so eine intelligente antwort hab ich auch aus münchen bekommen.
    nützt halt nix wenn in 200 meter entfernung die sirene losgeht.
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  • Steffen Cyran
    Daß der Probealarm aber für 11.00 Uhr ANGEKÜNDIGT war, hatten Sie aber schon mitbekommen?
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  • Andreas Graf
    es geht mir ja darum, das man den zeitpunkt auf den nachmittag verlegen könnte, da es noch mehr menschen gibt die nach
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  • Andreas Graf
    Doublette
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  • Andreas Graf
    es geht mir ja darum, das man den zeitpunkt auf den nachmittag verlegen könnte, da es noch mehr menschen gibt die nachts arbeiten müssen und am tag schlafen.
    die ankündigung hab ich mitbekommen, nützt mir aber nix wenn ich am tag meine verdiente nachtruhe haben möchte...
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  • Paula Werthmann
    was soll das den eigentlich? wieder der überflüssige Kladderatasch mit nicht funktionierenden Sirenen und Sirenen, die nur Feueralarm auslösen können? Wie wichtig Sirenen mit dem FUNKTIONIERENDEN Signal "Warnung der Bevölkerung" sein können, haben wir bei der Flutkatastrophe z.B im Ahrtal ja gesehen.
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  • Manfred Englert
    Na, dann freuen Sie sich doch, daß getestet wird! Vielleicht gibt es ja auch schon wieder Neuinstallierungen seit dem Notfall Ahrtal?!
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  • Jürgen Huller
    Funktionierende Sirenen nützen aber nichts, wenn Behörden trotz Unwetterprognosen Feierabend machen, weil man sie nicht ernst nimmt, der zuständige Landrat Besseres zu tun hat oder Katastrophenfall erst Stunden später ausgerufen wird, nachdem es längst Tote gegeben hat. ....

    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/flut-rlp-konsequenzen-101.html
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  • Klaus B. Fiederling
    mal gespannt ob es wieder so eine Lachnummer wie letztes Jahr wird.
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  • Alfred Holler
    Hallo Klaus,
    Hat's bei Dir auch geklingelt?😏 Bei mir wars pünktlich - wie schon beim ersten mal.
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