Die Stalltüren bleiben dicht verschlossen, viele Fragen um den Schweineskandal im Gelchsheimer Ortsteil Osthausen sind hingegen noch offen. Im Moment geht es vor allem um die Beseitigung der seit Monaten verwesenden Kadaver.
Ein Landwirt hatte Anfang April den Behörden mitgeteilt, dass in seinem Stall Hunderte tote Schweine liegen. Wie die weiteren Ermittlungen von Polizei und Veterinäramt ergaben, handelt es sich um rund 2000 Mastschweine, die vermutlich schon im November letzten Jahres verendeten und inzwischen bereit stark verwest sind.
In Schutzanzügen betraten Amtstierärzte die Stallung und nahmen Proben, die am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit weiter untersucht werden. Die Polizei durchsuchte unter anderem die Privaträume des Landwirts und stellte Betriebsunterlagen sicher, die nun weiter ausgewertet werden.
Fachfirma gefunden
Die Beseitigung der Kadaver ist Sache des Betreibers, wird aber vom Veterinäramt fachlich unterstützt. Wie es von dort hieß, gestaltete sich die Suche nach einer Fachfirma, die den Stall entlüften und entkeimen kann wegen der örtlichen Gegebenheiten zunächst als schwierig. Auf eine erneute Anfrage der Redaktion, teilte das Veterinäramt am Freitag mit, dass es inzwischen mehrere Firmen gibt, die für die Entsorgung in Betracht kommen. Ein Auftrag sei aber bisher nicht erteilt worden.
Zur unschädlichen Beseitigung nach Oberfranken
Nach Einschätzung der Behörde wird die Entsorgung der Tierkadaver etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Wann damit begonnen werde, stehe noch nicht fest. Die Tierkörper werden anschließend zur unschädlichen Beseitigung in die Tierkörperbeseitigungsanstalt ins oberfränkische Walsdorf transportiert.
Die mit Keimen und Verwesungsprodukten versetzte Gülle werde nach derzeitiger Planung ebenfalls von einer Spezialfirma vorbehandelt und dekontaminiert, um alle Krankheitserreger und Keime abzutöten.
Ekelerregende Gerüche
Vor und während der Verladung werden die Kadaver mit keimtötenden Mitteln bearbeitet, damit davon keine Gefahr für Menschen und Umwelt ausgehen kann, heißt es in der Stellungnahme des Veterinäramts weiter. Zugleich werde auch die Luft in den beiden Stallgebäuden behandelt, so dass keine ekelerregenden Gerüche nach außen treten können. Um Keime in der Stallluft abzutöten, wird Desinfektionsmittel versprüht.
Die Kosten der Beseitigung habe grundsätzlich der Betreiber zu tragen, so das Veterinäramt weiter. Sollten die Mittel nicht aufgebracht werden können, springe die Behörde im Rahmen einer Ersatzvornahme ein, fordere das Geld aber später vom Zahlungspflichtigen ein.
Todesursache weiterhin unklar
Zur Todesursache der Schweine hat sich der Landwirt bislang ebenso wenig geäußert wie zur Frage, warum er die Behörden erst Monate später verständigt hat. Ergebnisse der pathologischen Untersuchung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit lägen noch nicht vor. Es sei aber fraglich, ob sich aus den entnommenen Proben angesichts des fortgeschrittenen Verwesungszustands überhaupt noch die Todesursache und der Todeszeitpunkt bestimmen lassen.
Belüftung als mögliche Ursache?
Als eine der möglichen Ursachen gilt ein technischer Defekt an der Belüftungsanlage der Stallung. Ein solcher würde binnen weniger Stunden zum Tod der Tiere führen. Deshalb müssen zwangsbelüftete Stallungen mit Alarmsystemen und einem Notstromaggregat ausgerüstet sein. Über solche Sicherheitssysteme verfügten auch die betroffenen Stallgebäude. In welchem technischen Zustand sie waren und ob sie ordnungsgemäß gewartet wurden, wird derzeit anhand der beschlagnahmten Betriebsunterlagen überprüft. Untersuchungen an den Anlagen selbst sind erst möglich, nachdem die Schweinekadaver beseitigt sind.
Noch keinen Kommentar habe ich gelesen und gehört.
Oder zweimal umetikettieren und ab in die Fertig-Lasagne!!