Das Weihnachts- und das Ostergeschäft machen bei Spielzeughändlern einen Großteil des Umsatzes aus, oder wie Thorsten Drechsler, Inhaber der Murmel in der Augustinerstraße es formuliert: "Wir leben von Januar bis November auf Pump bei der Sparkasse, aber kommen am Ende immer wieder auf null raus." Dieses Ostergeschäft, das neben dem umsatzstärksten Monat Dezember die beste Zeit ist für Geschäfte in der Spielwaren-Branche, ist den Einzelhändlern in Würzburg nun weggebrochen.
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Seit 18. März haben die Läden geschlossen, trotzdem haben sie innovative Lösungen gefunden, um zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Drechsler ist sich sicher: "Wir packen das." Als er erfuhr, dass er seinen Laden schließen muss, war er zunächst einmal geschockt und es dauerte, ehe er seinen Unternehmer-Geist wieder fand. "Dann haben wir eben Lösungen entwickelt, um die Kunden der Murmel anders zu versorgen", so der Geschäftsführer des Spielwarenladens. Sogar per Skype kann man nun bei dem Spielwarenladen, in dem es zu jedem Einkauf eine Glasmurmel gibt, bestellen.
Kunden haben blindes Vertrauen
Besonders stolz ist Drechsler dabei auf seine Kunden. Das Vertrauen sei so groß, dass die Kunden, die beispielsweise etwas für ein dreijähriges Mädchen brauchen, einfach dem Urteil der Murmel-Mitarbeiter vertrauen und direkt bestellen. Die Ware wird dann meist am gleichen Tag noch geliefert. Der Aufwand hierbei ist riesig. "Wir arbeiten viel mehr als zuvor, aber es lohnt sich", so Drechsler.
Diesen Service bietet er zwar auch an, wenn der Laden geöffnet ist, dann wird er aber selten genutzt. 24 Kunden bestellten im vergangenen Jahr, in den eineinhalb Wochen vor Ostern waren es 385. Damit lässt sich der Verlust zumindest etwas minimieren. Trotzdem hat Drechsler staatliche Hilfen beantragt und auch schon 5000 Euro erhalten. Kurzarbeit musste er für seine fünf Mitarbeiter ebenfalls anmelden. Und dann hat der 54-Jährige noch bei seiner Vermieterin angefragt, ob sie die Miete aussetzen könnte. Ungefähr 400 000 Euro Miete hat er in den letzten 27 Jahren dort bezahlt. Als seine Vermieterin ihm sagte, dass er die nächsten drei Monate keine Miete zahlen müsste, brach Drechsler aus Erleichterung in Tränen aus. "Ich zahle mehr Miete, als ich selbst verdiene", erklärte er.
Auch im Hampelmann herrscht Optimismus
Auch deshalb ist er sich sicher, dass die Murmel die Corona-Krise übersteht. Auch sein zweiter Laden, der Eton-Place in den Rathaus-Arkaden ist zur Zeit geschlossen. Hier sagte ihm die Stadt, die dort der Vermieter ist, dass sie die Miete höchstens stunden könnte. Doch damit wäre Drechsler nicht geholfen. Trotzdem ist er auch hier optimistisch.
Auch im Hampelmann an der Juliuspromenade ist die Situation schwierig. Bereits seit 35 Jahren gibt es den Spielwarenladen, in dem aktuell zehn Mitarbeiter beschäftigt sind. Auch diese sind aktuell in Kurzarbeit. Nur gut 20 Prozent des normalen Umsatz macht der Hampelmann aktuell. Trotzdem sind sich die Inhaber auch hier sicher, dass sie den Laden halten können. Für Kunden verschicken sie aktuell sogar Bilder ihrer Spielwaren per E-Mail. Außerdem kann man über die Homepage nun Gutscheine bestellen.
Die, die das beschlossen haben, sollten sich in Grund und Boden schämen.
An mir solls nicht liegen ...
Sprich unsere vorangegangenen Regierungen, welche Milliarden von Schulden angehäuft haben?
Das ist Insolvenzverschleppung Par excellence, nur interessiert das keinen.
Aber den Kleinen in den Dreck treten.
Unternehmer kommt von was unternehmen.
Beamte und Angestellte können immer neugescheit daher pappeln. Noch nix selber auf die Reihe gebracht geschweige anderen ein Auskommen bereitgestellt.
Einfach nur still sitzen bleiben. Ganz still.
Ich bin froh über diesen Laden und ich kaufe Spielsachen fast nur noch hier. Er zahlt hier seine Steuern und nicht wie Amazon und Co. Die sich an den Einnahmen unseres Landes nicht beteiligen.
was wir uns mit Scholzens Bazooka-Geld alles kaufen sollen, wenn die Läden wo es das gegeben hätte was wir gern gewollt hätten schon pleite sind... vmtl. alles für ein neues Auto ausgeben, das wir eigentlich nicht brauchen, aber sonst Strafzinsen zahlen müssten?
Ich weiß schon, wer aus dieser Krise am gestärktesten hervorgehen wird: diejenigen, bei denen Geld bereits jetzt keine Rolle spielt. Der Rest wird es bezahlen müssen - oder glaubt hier jemand im Ernst, der Staat schenkt ihm/ ihr etwas?!
Na dann bleibt nur noch zu wünschen(!): Gute Besserung...
Siehe Adidas...
Dann hören Sie auf den Laden zu betreiben. Was Sie machen ist höchst fahrlässig und keine gute Grundlage, ein Geschäft zu führen. Schließen sie den Laden oder melden Sie Insolvenz an. Bei der geschäftlichen Lage, könnten Sie aber ernsthaft Probleme mit der Insolvenzverschleppung bekommen.
Die Murmel ist ein durchaus sympathischer Laden. Auch ich muss mich an die Nase fassen und sollte öfter mal dort Geschenke kaufen, selbst wenn Auswahl und Preis nicht mit Amazon und Co. mithalten können. Dafür unterstützt man ein freundliches Stück Würzburg - und bekommt auch noch Beratung und kann die Spielsachen mal ausprobieren.
Die Murmel ist ein großartiges Geschäft und es bleibt zu hoffen, dass Herr Drechsler und die übrigen kleineren Unternehmer, diese Krise gut überstehen. Eine Stadt ohne solche Läden kann sich doch niemand wünschen!