
Walter Hollerbach ist ein fränkisches Original, ein unermüdlicher Schaffer, der die gute Wurst auf seiner Fahne trägt. An diesem Dienstag, 19. November, feiert der Metzgermeister, der aus Rimpar stammt und mit seiner Frau Roswitha in der Lindleinsmühle lebt, seinen 80. Geburtstag.
Trotz seines Alters ist Hollerbach noch immer sehr aktiv und auf den Beinen. Über lange Jahr hat er seinen starken Bewegungsdrang ausgelebt bei den Wallfahrten zum Kreuzberg, bei Touren in Afrika und Südamerika und vor allem auch beim Tanzen. Das hat ihn jung und fit gehalten, sagt seine Tochter Anette, die seit einigen Jahren das Hotel Lindleinsmühle betreibt, das ihre Eltern 1970 erworben hatten. Dort betreut ihr Vater derzeit die Baustelle zur Erweiterung des Hotels mit Tiefgarage. "Nebenbei" führt er weiter seinen Mietservice für Feste aller Art in ganz Deutschland mit Kühlwagen und Gefriercontainer und fährt nebenbei auch noch noch Lastwagen für regionale Speditionen.
Ein Teil unterfränkischer Metzgergeschichte
Hollerbach ist ein Teil der unterfränkischer Metzgergeschichte. Der Vater, ein Metzger aus Hardheim, kam 1939 nach Rimpar und hat am Ortsende seinen erste Metzgerladen eröffnet. 1945 wurde er in den Krieg eingezogen. Den 16. März hat sein Sohn Walter als junger Bursche miterlebt: "Ich bin raus auf den Balkon und hab dann meine Mama gerufen: ‚Guck mal, der Himmel ist so schön rot." Dann musste er erfahren, dass Würzburg brennt, und miterleben, wie die Würzburger mit Handwägen und Schubkarren über Rimpar in den Gramschatzer Wald gezogen sind, um Zuflucht zu finden.
Der Vater ist dann von Coburg heimgelaufen, hat 1947 den Metzgerladen wieder eröffnet. 1948 zog die Familie an den Marktplatz um. 1952 kauften die Hollerbachs das "Lamm" in Rimpar, in deren Metzgerei Walter Hollerbach seine Lehre als Metzger begann. Ein Jahr hat er danach in einer Fleischwarenfabrik in Westfalen gearbeitet und dort das Arbeiten am Band und die Verarbeitung von Dosenwurst gelernt, was sei späteres Leben "Pionier der Dosenwurst" geprägt hat. Mit 21 hat er dann in Landshut seinen Meister gemacht.
Gefragter Experte in China und Korea
Bei einem Ball im "Lamm" hat er in der Bar gearbeitet und hat dort seine Roswitha kennengelernt, die er 1966 heiratete. Seine Fähigkeiten als "Wurstkönig von Rimpar" haben Hollerbach nach Rumänien, nach Korea und nach China gebracht, wo er für große Wurstfabriken als Berater tätig war. Als 1984 die Metzgerei aus dem "Lamm" weichen musste, war Hollerbach die treibende Kraft beim Neubau der Fleischverarbeitung im Rimparer Gewerbegebiet.
Mit seiner Frau Roswitha hat sich Walter Hollerbach auch als Wirt einen Namen gemacht. Schon im Weinzelt der Familie Most auf der Talavera hat er ab 1976 die Küche gemacht, später das Zelt in Eigenregie geführt. Mit ihrem Weinzelt waren die Hollerbachs auch einige Jahre auf Kiliani.
Groß gefeiert wird Hollerbach 80. Geburtstag am 23. November im Gasthaus "Lamm" in Rimpar.