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Würzburg/Ochsenfurt
W-LAN, Barrierefreiheit und mehr Direktverbindungen Würzburg-München: Moderne Züge sollen Komfortprobleme lösen
Das historisch anmutende Zugmaterial auf der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen hat ausgedient. Betreiber Arverio verspricht ab sofort den Komfort, der schon lange vereinbart war.
Künftig betreibt Arverio die Strecke Würzburg-Treuchtlingen nur noch mit ihren eigenen, modernen, blauwieißen, Zügen.
Foto: ArchivThomas Obermeier | Künftig betreibt Arverio die Strecke Würzburg-Treuchtlingen nur noch mit ihren eigenen, modernen, blauwieißen, Zügen.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 13.10.2024 02:29 Uhr

Fehlende Barrierefreiheit, kaputte Toiletten und überfüllte Züge: Damit soll es in den Regionalzügen zwischen Würzburg, Ochsenfurt und Treuchtlingen ab sofort vorbei sein. Das Eisenbahnunternehmen Arverio (früher Go-Ahead), das die Strecke im Auftrag des Freistaats Bayerns betreibt, kündigt in einer Pressemitteilung "Verbesserungen für die Fahrgäste" an.

Demnach bestreitet Arverio mit dem 1. Oktober alle Zugfahrten zwischen Würzburg und Treuchtlingen mit eigenen, modernen Siemens-Zügen. So hätte es eigentlich schon seit Dezember 2022 laufen sollen, als das Unternehmen die Strecke mit Haltepunkten unter anderem in Winterhausen, Ochsenfurt (beide Lkr. Würzburg) und Marktbreit (Lkr. Kitzingen) übernommen hatte.

Doch weil es Arverio an Personal und Wagenmaterial mangelte, lieh man sich bis zuletzt Lokomotiven, Doppelstockwagen und Lokführer vom Potsdamer Bahndienstleister WFL-Logistik aus. Das jahrzehntealte Zugmaterial stand bei Bahnreisenden in der Kritik, weil es in den Waggons weder W-LAN noch Klimaanlagen gab. Der Zugang war nicht komplett barrierefrei, die Toiletten häufig defekt.

Damit soll es nun vorbei sein. "Wir sind der Firma WFL dankbar für ihre Unterstützung", lässt sich Arno Beugel, der Geschäftsführer von Arverio, in der Pressemitteilung zitieren. Inzwischen aber sei es "mit erheblichem Aufwand" gelungen, genügend eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden sowie Lokführerinnen und Lokführer auszubilden, um die Strecke komplett selbst zu fahren - und den Zugreisenden den versprochenen Komfort zu bieten.

Die historisch anmutenden Doppelstockwagen von WFL-Logistik haben ab sofort auf der Strecke Würzburg-Treuchtlingen ausgedient.
Foto: ArchivThomas Obermeier | Die historisch anmutenden Doppelstockwagen von WFL-Logistik haben ab sofort auf der Strecke Würzburg-Treuchtlingen ausgedient.

Seit dem 1. Oktober seien nun alle Züge, die von Würzburg nach Treuchtlingen und weiter über Augsburg bis München fahren, klimatisiert, barrierefrei und mit einem modernen Fahrgastinformationssystem ausgestattet.

Künftig im Zwei-Stunden-Takt umsteigefrei bis nach München

Mit dem Ausscheiden der WFL-Züge kann Arverio auch eine weitere Forderung aus den Verträgen mit der landeseigenen Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) umsetzen, die bislang lediglich sporadisch erfüllt war: Jede zweite Zugfahrt von Würzburg nach Treuchtlingen wird über Augsburg bis nach München (und in die Gegenrichtung) umsteigefrei verlängert. Ein attraktives Angebot, nicht zuletzt für die Nutzer des Deutschlandtickets.

Weil dieses Ticket so beliebt ist, ist immer wieder auch von überfüllten Zügen auf der Strecke zu hören. Kürzlich hatte deshalb der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib aus Ochsenfurt bei der BEG nachgefragt, ob man nicht die Kapazitäten ausweiten könne. Arverio ist zwischen Würzburg und Treuchtlingen mit jeweils einem Zugteil mit 216 Sitzplätzen unterwegs.

Das Unternehmen schreibt nun, man habe sich mit der BEG darauf verständigt, "dass die bestellten Kapazitäten bei kritisch ausgelasteten Zügen soweit kurzfristig möglich erhöht werden". In einer aktuellen Pressemitteilung des bayerischen Verkehrsministeriums ist konkret von 21 Verbindungen pro Woche die Rede, "vor allem am Wochenende", in denen die Kapazität der Züge auf 400 bis 500 Sitzplätze erhöht werde.

 
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Der Komfort mit WLAN etc. im Zug ist mir sozusagen so wurscht wie sonstwas, wenn der Zug nicht kommt (denn am Bahnsteig irgendwo in der Pampa gibt es keines). Die sollen endlich mit der Augenwischerei aufhören und dafür sorgen, dass der Fahrplan zuverlässig(!) funktioniert, sonst können sie sich den Rest schenken. Heute früh auch wieder (beim Zug Nr. 57208) eine halbe Stunde Verspätung ohne Begründung. Toll.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Ergänzung -

    heute haben sie es beim genannten Zug lt. Durchsage auf 83 min gebracht. Da hatte Arvernus, der keltische Gott der Wege, wohl ganz schlechte Laune - aber die Leute im Zug konnten (hoffentlich?) Dank WLAN wenigstens im Internet zocken, ohne ihr eigenes Datenvolumen verplempern zu müssen...

    (Wäre ich Arvernus, würden den Vorständen des genannten Unternehmens regelmäßig Reifenpannen am Dienstwagen passieren, damit sie erstens auch mal in den Genuss dessen kommen, was sie ihren Kunden mal so einfach eben zumuten und sich zweitens überlegen, was ihnen einfällt, mich für solche Frechheiten als Namensgeber zu zitieren!)
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  • Johannes Metzger
    Mal gespannt, ob der Zugbetrieb, jetzt, nach fast 2 Jahren Wartezeit störungsfrei funktioniert.
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