zurück
Würzburg
Vorwurf Trinkwasser-Ausbeutung: Proteste gegen Danone in Würzburg und Ochsenfurt
Das Bündnis "OhneDanone" ist Teil der G7-Proteste und hat in Würzburg und Ochsenfurt gegen die Wasserausbeutung des Danone-Konzerns in Mexiko demonstriert.
Das Bündnis 'OhneDanone' unterstützte mit einer Aktion in Würzburg und Ochsenfurt den Protest gegen die Privatisierung von Wasserrechten in Mexiko zugunsten der Danone-Tochter Bonafont. 
Foto: Thomas Obermeier | Das Bündnis "OhneDanone" unterstützte mit einer Aktion in Würzburg und Ochsenfurt den Protest gegen die Privatisierung von Wasserrechten in Mexiko zugunsten der Danone-Tochter Bonafont. 
Gerhard Meißner
 und  Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:45 Uhr

Bis zu 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren angemeldet, rund die Hälfte davon ist am Donnerstag von Würzburg aus mit dem Fahrrad in Richtung des Ochsenfurter Stadtteils Goßmannsdorf aufgebrochen, um vor dem dortigen Danone-Werk gegen die Wasserausbeutung des Konzerns in Mexiko zu protestieren. Die Fahrrad-Demo ist Teil einer bundesweiten Kampagne des Aktionsbündnisses "Stop G7 Elmau", das die Proteste gegen den am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen beginnenden G7-Gipfel organisiert.

In Würzburg ging es dabei vor dem Start der Radtour bei einer Solidaritätskundgebung auf dem Unteren Markt um die 1,8 Millionen Liter Trinkwasser, die die Danone-Tochter Bonafont in Mexiko täglich abfüllt und verkauft. An der bundesweiten G7-Karawane nehmen auch Aktivistinnen und Aktivisten aus einigen vom Klimawandel bereits stark betroffenen afrikanischen, süd- und mittelamerikanischen Ländern teil.

Fotoserie

Auf dem Würzburger Marktplatz war Elir Negri Lavin aus Mexiko zu Gast: "Wir fragen uns, seit wann Wasser als lebenswichtiges Element zu einer Ware geworden ist und seit wann die Interessen von Unternehmen über den Interessen von Menschen stehen", sagte er.

Online-Petition wurde bereits von mehr als 22.000 Menschen unterzeichnet

Maximilian Frenken vom Bündnis "OhneDanone" hat auf der Internet-Plattform change.org eine Petition zum Thema gestartet, die bereits mehr als 22.000 Menschen unterzeichnet haben. Laut Frenken überschreitet Bonafont in Mexiko die erlaubten Abnahmemengen, so dass der Grundwasserspiegel in der betroffenen Region gesunken ist: "Die Menschen dort haben nicht mehr ausreichend Zugang zu Trinkwasser", so Frenken.

Tatsächlich haben Einwohner des mexikanischen Bundesstaats Puebla im März 2021 ein Abfüllwerk von Bonafont besetzt, nachdem die Trinkwasserbrunnen in der Region bedrohliche Tiefststände erreicht hatten. Das Werk musste daraufhin seinen Betrieb einstellen. Im März 2022 räumten Kräfte von Polizei und Nationalgarde das Werk gewaltsam.

Vor dem Danone-Werk übergab Benedikt Schürzinger einen offenen Protestbrief an Werkleiter Arndt Miersch. 
Foto: Gerhard Meißner | Vor dem Danone-Werk übergab Benedikt Schürzinger einen offenen Protestbrief an Werkleiter Arndt Miersch. 

Wie Elir Negri vor dem Werkstor von Danone in Ochsenfurt betonte, habe das Werk täglich so viel Trinkwasser entnommen, wie die umliegenden Dörfer in einem Monat verbrauchen. Negri spricht von "neokolonialistischer Ausbeutung", für die er der mexikanischen Regierung die Verantwortung gibt, die ohne Rücksicht auf die Bevölkerung Wasserrechte veräußert, und internationalen Konzernen wie Danone, die Kapital aus der Abfüllung und dem Verkauf des Wassers ziehen. "Es kann nicht sein, dass die Profitinteressen der Konzerne über den Menschenrechten der Bevölkerung stehen", so Negri.

Demonstrierende übergaben offenen Brief an Ochsenfurter Danone-Werkleiter

Zum Zeichen ihres Protests übergaben die Aktivistinnen und Aktivisten ein offenen Brief an der Werkleiter des Danone-Werks Ochsenfurt, Arndt Miersch, und zeitgleich an die Belegschaften der Danone-Standorte in Fulda, Erlangen und München. Wie Benedikt Schürzinger, einer der Sprecher der Aktion, betonte, richte sich der Protest nicht gegen den hiesigen Danone-Standort und seine Mitarbeiter. "Wir erwarten uns aber von Danone hier eine gewissen Druck auf die internationalen Geschäfte des Konzerns." Werkleiter Miersch sicherte zu, den offenen Brief an die Deutschland-Zentrale von Danone weiterzuleiten.

Ein gemischtes Fazit zog Schürzinger nach Abschluss der Protestaktion. "Ich glaube, wir sind gehört worden, aber unsere Erwartungen sind eher niedrig", so Schürzinger. Die Aktion könne deshalb nur ein erster Schritt sein, der aber von den betroffenen Menschen in Mexiko sehr wohl wahrgenommen werde. Die Kritik der Aktivisten richtet sich auch gegen die positive Selbstdarstellung des Danone-Konzerns in der Öffentlichkeit. "Wichtig ist, dass dieses Greenwashing aufgedeckt wird", sagt der Aktivist.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Goßmannsdorf
Ochsenfurt
Gerhard Meißner
Patrick Wötzel
Danone
Firmenmitarbeiter
G7-Staaten
Mexikanische Regierungen
Online-Petitionen
Polizei
Trinkwasser
Wasserrecht
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • peter_howora@hotmail.com
    Es gibt in Mexiko kein Trinkwasser. Dazu muss es aufbereitet und in Plastikflaschen abgefüllt werden genau das tut Bonafont! Das Wasser in Puebla und überall ist verseucht, die Bauern düngen ihre Felder mit Fäkalien, das Grundwasser ist mit Dünge- u.a. Stoffen verseucht. Nur Unternehmen wie Bonafont haben die Technologie dieses Wasser aufzubereiten und genießbar zu machen. Viele Ortsbewohner dieser Pueblos sind nach Mexiko-Stadt abgewandert. In Mexiko-Stadt und Umgebung lebt etwa die doppelte Menge an Einwohnern, die Bayern hat. Die Hurrikan-Saison hat hier gerade erst begonnen, seit Otober herrschte nur Trockebnheit: die Stauseen füllen sich erst wieder durch die starken Regenfälle, die die Hurrikans vom Pazifik und vom Atlantik bringen. Ich lebe seit fast 40 Jahren in Mexiko und trinke nur Bonafont. Bis jetzt habe ich gut damit gelebt. Grüße aus dem mexikanischen Hochland https://www.k-zeitung.de/sauberes-trinkwasser-in-mexiko-nur-aus-plastikflaschen/
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • peter_howora@hotmail.com
    Das vom Bundesstaat Puebla und dass das Geschäft von Danone betrieben wird, wusste ich nicht. rbekommen wöchentlich ca 2 Wasserflaschen von Bonafont, das sind ca 40l Trinkwasser ins Haus geliefert. Andere Marken kommen nicht in Frage und das Leitungswasser kann und darf man hier nicht trinken. Wir beziehen Bonafont schon seit über 25 Jahren und ich war immer der Meinung, es käma aus Toluca, der Hauptstadt des Bundesstaates Mexico, der die Hauptstadt umschließt. Danke für den Hinweis Gruß nach Würzburg vom mexikanischen Hochland!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franken48
    Dieses Bündnis ist keine Zeile Wert. Geht arbeiten, das ist wichtiger.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gowell70@yahoo.de
    Irgend so ein Typ von der FDP schreit ja grad danach, auch in D'schland das Fracking zu erlauben.

    Die lebenswichtige Versorgung mit Trinkwasser scheint diesem Kerl ja ziemlich wurscht zu sein, Hauptsache seinen Parteikumpelz rotzt das Geld in die Taschen!

    Ein Blick über den Tellerrand, beispielsweise nach Mexiko, scheint mir dringend angebracht und notwendig.

    Auch bei unserem großen Bruder Usa gibt's massenhaft Leute, die aus dem Wassercontainer versorgt werden, weil die regionalen Bäche und Flüsse verseucht sind, dem Gfräck sei's gedankt!

    Und wenn solche Konzerne wie Nestlé, oder auch Danone, sich aufgrund des Elends vieler Menschen die Geldsäcke füllen, dann ist das widerliche Ausbeutung!

    Und nebenbei:

    Scheinbar gibt's echt Menschen, welche sich üble Joghurtzubereitungen namens
    Fruchtzwerge reinpfeifen???

    Der Fruchtgehalt bei dem Zeugs ist marginal, der Plastikverbrauch ist höher als der Klecks Schmiere, der sich darin befindet, teuer isses außerdem und obendrein verzuckert!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gowell70@yahoo.de
    Übrigens gibt's Joghurts auch im Pfandglas, die schmecken sogar und da wird nicht jeder kleine Löffel voll in Plastikschrott hoch Vier vertiggert!

    Nachhaltigkeit ist machbar 🍓🍼
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gowell70@yahoo.de
    Beim Bio -Bro bin ich bei Ihnen... Und da bestehe ich sogar auf der Kautschuk -Verpackung...
    Tripper, Syphilis, Affenpocken, HIV usw., alles ned lustich👍🏼🌈🍆💥
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • flyarcus@gmx.de
    @gmw....sie werden wissen warum es nicht lustig ist...gute Besserung
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gowell70@yahoo.de
    Nö Fischla, meine Meinung ist gefestigt...

    Aber ich find's lustig, mit EUCH. zu diskutieren, weil ich immer noch dran glaub, des mers nå'kriechn.

    Aber da müssten wir ,
    alle Menschen, die guten Willens sind,
    halt einfach zammhalt.

    Dann pack mers 👍🏼
    Hobb, Fischlä...

    Auf, nei die Zukunft 👍🏼
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • flyarcus@gmx.de
    @gwm.....Glas ist nicht umweltverträglicher, informier dich bitte mal!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Laeufer61
    Korrekt Mementomori, und außerdem...

    ...die Herstellung von Glas geschieht mit Gas.

    Da wird's in Kürze große Engpässe geben...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • peter_howora@hotmail.com
    Informieren Sie sich mal über Mexiko #(2 Kommentare habe ich schon geschrieben : 6 Monate Trockenzeit ohne Regen und jetzt 5 Monate Regenzeit (HurrikanSaison) und die Stauseen füllen sich langsam wieder). Trinkwasser aus dem Hahn ist nicht zu genießen, nur abgefülltes behandeltes Wasser usw.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • baeuerlein@mail.de
    ja oder die Süßwasserverschmutzung durch den Abbau von Erdöl und Gas in ebenso "ähnlichen" Ländern damit hier weiterhin der dicke Verbrenner betrieben werden kann...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gowell70@yahoo.de
    Süßwasserfische, sogar Meefisch ' lich , sind , genauso wie der Mensch , darauf angewiesen, stets Trinkwasser zur Verfügung zu haben .

    Wer aus diesem Grundrecht ein Geschäftsmodell entwickelt ist einfach nur ein Haufen ( nicht schreibbar ) !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gowell70@yahoo.de
    Auch ihr Handy enthält seltene Erden, aber sch.... drauf, solange man irgendwas schlecht reden kann...

    Fische können schwimmen, aber das Denken sollten sie ( die Fische) den Pferden überlassen, die hömm ann' grössern Kopf...

    Alder Spruch vo' meiner Oma, un' die war ned' dumm!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten