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Würzburg
Vorbilder aus Unterfranken: Wie Dozenten an Uni und Technischer Hochschule bei ihren Studierenden punkten
Was macht die Lehre an der Hochschule besonders erfolgreich? Erkenntnisse liefert der jährlich vergebene "Preis für gute Lehre". Ein maßgeblicher Faktor: das Miteinander.
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (Mitte) im Gespräch mit den beiden Würzburger Preisträgern Sven Warnke (links) und Jens Jordan.
Foto: Silvia Gralla | Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (Mitte) im Gespräch mit den beiden Würzburger Preisträgern Sven Warnke (links) und Jens Jordan.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.04.2025 02:38 Uhr

Wann ist eine Hochschule exzellent? Wenn sie spektakuläre Forschungsergebnisse hervorbringt, sagen die einen. Wenn sie Wissen an die Studierenden optimal vermittelt, sagen die anderen. Tatsächlich braucht es beides. Oder wie Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) dieser Tage in Würzburg sagte: "Gute Lehre von heute schafft die Exzellenz von morgen."

Wissenschaftsminister: Gute Lehre ist ein Standortfaktor

Bei einem Festakt an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) zeichnete er 20 Hochschullehrerinnen und -lehrer aus ganz Bayern mit dem "Preis für gute Lehre" aus. Seit 25 Jahren wird er verliehen, dotiert ist er mit 5000 Euro. Den Preisträgern bescheinigte Blume "echte Hingabe und tolle Kreativität"; vorgeschlagen wurden sie von Fachschaften, Studierendenvertretung und den jeweiligen Dekanen.

"Wer nicht nur Inhalte, sondern Begeisterung für ein Fach vermittelt, sorgt dafür, dass aus den Talenten von heute herausragende Expertinnen und Experten von morgen werden", so der Minister. Gute Lehre sei somit ein Standortfaktor. Er freue sich, dass 81 Prozent der bayerischen Abiturienten auch in Bayern studieren. Die Preisträger seien echte Vorbilder.

So wie Mathematiker Dr. Jens Jordan, seit 2007 an der Universität Würzburg. Der 52-Jährige erfreut sich bei seinen Studierenden großer Beliebtheit, erhält bei Auswertungen stets beste Noten. Was macht er anders? Der Ausgezeichnete selbst gibt sich bescheiden, aber ja, sagt er, "Lehre ist für mich sehr wichtig, ich stecke da viel Zeit und Herzblut rein". Und das tut er vor allem im Gespräch mit den Studierenden.

Sein besonderes Lehrformat des sogenannten "Inverted Classroom", also des umgekehrten Klassenzimmers, entstand in der Corona-Zeit. Da mussten sich die Studierenden notgedrungen viel allein zu Hause erarbeiten. Jordan hat dies beibehalten und aus der damaligen Not eine Tugend gemacht: Anders als in der klassischen Frontalvorlesung müssen seine "Studis" wesentliche Inhalte weiterhin daheim lernen. In der Gruppe wird dann vor allem vertieft und diskutiert, "das macht uns allen viel Spaß". Skripten und Übungsblätter reichert der Schweinfurter schon mal mit selbstgezeichneten Cartoons an. Für seine Lehrveranstaltungen nutzt er auch Live-Feedback-Systeme übers Internet.

Ausgezeichnete Professoren: Lehre auf Augenhöhe mit den Studierenden

Von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) wurde in diesem Jahr Prof. Sven Warnke ausgezeichnet. Er lehrt seit 2007 an der THWS, aktuell in drei Studiengängen der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften, unter anderem Management im Gesundheitswesen.

Sein Motto: "Der Wegtrag ist wichtiger als der Vortrag." Heißt: Entscheidend ist, dass die Studierenden etwas lernen. Darauf wolle er den Fokus legen, sagt der 51-Jährige. Er spricht von einem "forschenden Lernen" auf Augenhöhe mit dem Dozenten. Er geht auf die Studierenden mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen ein, nutzt digitale Instrumente und freut sich, dass ein Teil des Studiums auch im Ausland absolviert werden kann. Dies sei eine große Bereicherung. Von der THWS-Leitung wird Warnke für seine innovativen Ideen und Methoden geschätzt.

Bei der Preisverleihung unterstrich Prof. Andreas Dörpinghaus, für die Lehre zuständiger Vize-Präsident der Uni Würzburg, die Zusammengehörigkeit von Forschung und Lehre zur Beantwortung gesellschaftlicher Fragen. Exzellente Hochschullehre, so der Pädagoge, sei reflexiv und niemals abgeschlossen. Sie unterliege der Dynamik der Zeit und solle Studierende "als Mitforschende" berühren.

 
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