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Würzburg
Dritte Exzellenzuniversität in Bayern: Warum jetzt alle Hoffnungen auf Würzburg ruhen
Es geht um viele Fördermillionen und jede Menge Prestige: In der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern will die Uni Würzburg mit Projekten aus der Physik und der Biochemie punkten.
Weiß, dass die Latte beim bundesweiten Wettbewerb der Exzellenzstrategie sehr hoch hängt: Würzburgs Uni-Präsident Paul Pauli.
Foto: Patty Varasano | Weiß, dass die Latte beim bundesweiten Wettbewerb der Exzellenzstrategie sehr hoch hängt: Würzburgs Uni-Präsident Paul Pauli.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 01.09.2024 02:35 Uhr

Er gilt als der größte und härteste Forschungswettbewerb in Deutschland. Wer sich durchsetzt, wird mit vielen Millionen Euro gefördert: Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern will die Unis im internationalen Vergleich voranbringen – und die Besten noch besser machen.

In Bayern konzentriert sich die Exzellenz bisher stark auf die Technische Universität (TUM) und die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Andere Bundesländer wie Baden-Württemberg sind da breiter aufgestellt. Nun aber will die Würzburger Julius-Maximilians-Universität die dritte Exzellenzuniversität im Freistaat und die erste in Franken werden. Alle anderen bayerischen Hochschulen sind bereits aus dem Rennen.

Exzellenzcluster in der Quantenphysik arbeitet sehr erfolgreich

Voraussetzung, um Ende 2025 überhaupt als Exzellenzuni-Kandidat antreten zu können, sind mindestens zwei bewilligte Exzellenzcluster. Dies sind – vereinfacht gesagt – längerfristige Forschungsprojekte in Spezialgebieten. Ein solches hat die Uni Würzburg im Verbund mit der TU Dresden bereits seit 2019 zur Erforschung von Quantenmaterialien, also in der Physik. Nun wurde ein Antrag zur Fortführung um weitere sieben Jahre gestellt. Die Aussichten sind gut.

"Mit mehr als 1300 Publikationen und sechs Patenten haben wir unsere Ziele für die erste Förderperiode übertroffen", sagt der Würzburger Clustersprecher Ralph Claessen, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Physik IV. Der anwendungsbezogene Output sei für Grundlagenforschung außergewöhnlich: "Mit den Patenten, unter anderem für topologische Laser und ultrapräzise Messungen, haben wir die Basis für konkrete technologische Anwendungen gelegt."

Den zweiten, neuen Exzellenz-Cluster erhofft sich die Uni Würzburg in der Biochemie. Das Forschungsprojekt mit dem Titel "NUCLEATE" befasst sich mit Nukleinsäuren und ist jetzt gemeinsam mit den Münchner Hochschulen TUM und LMU eingereicht worden. Unter anderem sollen neue Therapieansätze für die Medizin gefunden werden. 

Bundesweit werden derzeit 57 Exzellenzcluster mit jährlich 385 Millionen Euro gefördert. In der zweiten Förderphase ab 2026 soll es bis zu 70 Exzellenzcluster geben. Dafür stehen jährlich 539 Millionen Euro zur Verfügung.

Harte Auslese bei den Anträgen

Bis Ende Mai haben dafür 59 Universitäten 143 Antragsskizzen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht – für 41 von ihnen durften nun Vollanträge gestellt werden. Die Uni Würzburg brachte von fünf Skizzen nur das Nukleinsäure-Projekt ins "Finale". Bayernweit waren 26 Skizzen am Start, davon verblieben sind nur sechs.

Die Entscheidung über die neuen Cluster fällt im Mai 2025. Würzburgs Uni-Präsident Paul Pauli ist zuversichtlich für die beiden beantragten Projekte und damit für eine Kandidatur der JMU als Exzellenzuni: "Wir arbeiten bereits jetzt intensiv an unserem Antrag."

 
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  • Frank Stößel
    Wie wäre es, die JMU würde sich als Pionier der Humanwissenschaften durch den Aufbau eines Dualen Lehramtsstudiums bis zur Exzellenz hin profilieren?
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  • Frank Stößel
    Exzellenz in Naturwissenschaften steht der JMU gut
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